Ex-Scorpion Child-Leute sind im Line-up von Duel.
Duel kommen aus Austin, Texas und haben mit "Live At The Electric Church" ihr drittes Album veröffentlicht. Vorher brachte das flott aufspielende Quartett "Fears Of The Dead" (2016) und "Witchbanger" (2017) auf den Markt.
Stoner Rock beziehungsweise –Metal stehen auf der im musikalisch-kräftigen Wind wehenden Fahne und alles ist mit dem Stempel Old School versehen.
Die hier aufgebotenen Kompositionen stammen alle von den beiden bereits gewähnten Alben und bei einem Auftritt der Combo im Electric Church kann man auch von einem Heimspiel sprechen, denn der Club befindet sich ebenfalls in Austin, Texas.
Aufgenommen wurde der Gig mit dem Crow Mobile Studio. Der Sound ist frisch und knackig. Duel bringt es auf acht Titel, hat zwei längere Stücke in der Tracklist und trotzdem ist die Scheibe schon nach knapp dreiunddreißig Minuten am Ende angekommen. Schade!
Dennoch ist es vom Opener "This Old Crow" bis "Locked Outside" ein toller Trip im Gewand des klassischen Stoner Rock, der bei dem Quartett über viel Boogie verfügt, psychedelische Anbindungen hat und in den Refrains melodisch daher kommt.
Die gesamte Formation mit gleich zwei Gitarristen macht ordentlich Dampf.
Ruhephasen finden innerhalb der Tracks statt und bei dem Drive haben Bassist Shaun Avants sowie Justin Collins (Schlagzeug) alle Hände voll zu tun.
Wer den Stoner Rock mit dem Groove des Boogie mag, der wird gleich bei den ersten beiden Stücken seine wahre Freude haben, denn fast ohne Pause bilden die zwei Nummern sozusagen eine Einheit. Mit kräftig gewürzten Gitarren-Soli und einem Tom Frank, der mit seiner Stimme den gewünschten Shouter/Sänger dieses Genres vertritt, ziehen die initialen um die acht Minuten wie ein groovendes Kraftpaket ihre auch psychedelischen Kreise. Klasse!
Die Psychedelic angesprochen, bekommt der Hörer mit "Snake Queen" und phasenweise tiefergelegten Gitarren eine weitere delikate Dosis davon verabreicht. Dazu driftet der Frontmann leicht ins Growlen, Höhenflüge des Sechssaiters inbegriffen. Ein Rhythmuswechsel lockert die Dramatik auf und auch hier kann man sich als Gegenpol davon überzeugen, wie melodisch der Gesang ist.
Mit musikalischer Vehemenz gleitet Duel in "Heart Of The Sun" abermals auf den Schienen des Stoner Rock-Boogie. Dieses Stück ist aus meiner Sicht das wohl eingängigste auf der vorliegenden Platte. Mitsummen, -singen oder –gröhlen durchaus erlaubt.
Bei einer Spielzeit von knapp sieben, beziehungsweise fast neun Minuten landen "Fears Of The Dead" sowie "Locked Outside".
Konzentriert man sich beim erstgenannten Track auf die Musik, dann schrammt Duel den Blues Rock in seiner heftigeren Auslage. Im Zentrum des Liedes hebt man – bei deutlich verschlepptem Tempo – ab in Richtig Himmel. Toll! Dann nimmt der Boogie-Zug wieder stramme Fahrt auf. Auch in einer expandierten Zeit kommt Duel gut an. Das Überflieger-Ende spricht für sich.
Der Tieftöner von Shaun Avants leitet das letzte Stück "Locked Outside" ein. Auf der Duel-Facebook Website werden so einige Einflüsse genannt. Die eine Gitarre in diesem Lied klingt phasenweise verdammt nach nur ein klein wenig abgewandeltem Led Zeppelin-Riffing. Sei’s drum, Duel ist sehr gut. "Locked Outside" verfügt über noch mehr Psychedelic, die schließlich völlig abgehoben tönt. Duel versteht es, dem Stoner Rock-Hörer zu gefallen.
Insgesamt ist "Live At The Electric Church" beste Werbung in Sachen Duel und dem so viel zitierten Siebzigerjahre Rock.
Line-up Duel:
Tom Frank (guitar, vocals)
Shaun Avants (bass, backing vocals)
Jeff Henson (guitar, backing vocals)
Justin Collins (drums)
Tracklist "Live At Electric Church":
- This Old Crow
- Electricity
- Snake Queen
- Heart Of The Sun
- Fears Of The Dead
- Locked Outside
Gesamtspielzeit: 32:42, Erscheinungsjahr: 2018
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