«

»

Easterfield / The Honky Tonk Sessions – CD-Review

Nach dem Konzert am 13.12.2017 im Blues Moose Café ist vor der Rezension von "The Honky Tonk Sessions", dem Debütalbum der niederländischen Formation Easterfield. Der Herkunftsort der meisten Bandmitglieder ist Oosterveld und den Namen hat man einfach in die englische Sprache übersetzt.
Der Auftritt in Groesbeek (NL) wirkte schon sehr stimulierend auf die vorliegende Platte, deren Inhalt ausschließlich von den Easterfield-Musikern komponiert wurde. Für einige Lieder sind als Gäste Bas Bons sowie Matthijs van der Kaaij, ihres Zeichens Keyboarder und Chris Vrijbloed an der Mundharmonika mit von der Partie.

Vier Songs schickte man zum Mastern über den großen Teich. Die landeten bei Steve Corrao, der bei Sage Audio in Nashville arbeitet.
Ruud Goeree und Olaf de Groote übernehmen bei der Combo die Gitarren-Arbeit. Welch ein Luxus! Dabei darf sich der Hörer auf entsprechend viele und druckvolle Einsätze auf zwölf Saiten freuen und die Keyboard-Gastbeiträge in insgesamt vier der zehn präsentierten Songs erweitern den Sound genüsslich.

Mit einem Texas-Shuffle und der rauen Stimme von Bram Goeree erfüllt der Opener "Trouble" alle Anforderungen an eine Platten-Eröffnung. Straight rockend, mit einer anheizenden Rhythmus-Abteilung im Groove-Modus und natürlich ausreichend Gitarren-Sounds kommt dieses Stück richtig gut. Zumal hier schon die ersten Orgelklänge – ebenfalls mit einer Solo-Einlage – für zusätzliche Stimmung sorgen. Klasse, dieses "Trouble"!

Der Bassmann Kris Tiemens hatte mit anderen Bandmates bei einigen Nummern den Komponisten-Bleistift gespitzt, aber "Did You Love Me" beziehungsweise "Why" schrieb er alleine. Herrlich groovender Blues Rock begegnet einem im erstgenannten Track und direkt nach dem einführenden Song lässt es die Combo etwas temperierter angehen. Trotzdem ist gerade durch die Gitarristen ordentlich Feuer im Spiel. Toll!
Noch komfortabler groovt "Braod Daylight" mit Matthijs van der Kaaij-Keyboards und einem sehr passenden Harp-Einsatz von Chris Vrijbloed. Insgesamt punktet das Quintett plus Gästen bei diesem Lied durch einen klasse Refrain, der zum Mitsingen animiert.
Das von Riffs und Wechseln im Tempo glänzende "Budapest" ist ein echter Hinhörer, bei dem Kris Tiemens für tieftönende Brücken zwischen den Versen sorgt.

Auch an dieser Stelle sei nochmals betont, wie sehr sich der Hörer an Sechssaiter-Soli erfreuen kann. "Great Unknown" verlegt die Riffs ganz geschickt in Richtung fuzzigen Boogie. Die Spielart hat man ganz speziell gestaltet. Infizierend!
Es wird Zeit für den Rausschmeißer "It’s Time". Wow, Bram Goeree legt besonders viel Reibeisenpulver und Emotionen auf und diese Nummer wandert in die Kategorie Highlight.
Spezielles hatten wir schon. Das im Rock’n’Roll angesiedelte "New Day Rising" zeugt von einem fantasievollen Songwriting, denn die Band serviert diesen Stil auf höchst interessante Weise. Dieses Stück kommt – auch mit seinem Backing-Chor – als Animateur für gute Laune rüber. Schön auch das vintage Fade-Out am Schluss.
Bei dem musikalischen Angebot von "The Blues Is Back" hätte man keinen besseren Songtitel wählen können. Ein wenig im Rückspiegel des Blues schimmernd, bekommt man hier einen Zwölftakter-Rock, der toll arrangiert wurde. Auffallend ist insgesamt, wie gut die Rhythmusabteilung mit Drummer Maikel Tanger sowie Bassist Kris Tiemens Groove an den Mann bringt. Toll!
"We’re Done" signalisiert nicht das Ende der ideenreichen Band, sondern mit ordentlich Wind im Segel des Blues Rock bringt man das Rad der Freude nochmals richtig in Schwung.

Easterfield steht mit "The Honky Tonk Sessions" erst am Anfang ihrer Langeisen-Veröffentlichungen. Man kann sich schon jetzt ein klasse Bild von den Vorlieben der Combo machen und wenn das Quintett so weitermacht, wird man bestimmt noch einiges Positives von den Männern aus Oosterveld hören. Diese Platte ist jedenfalls ein Plädoyer für eine Fortsetzung.


Line-up Easterfield:

Bram Goeree (vocals)
Ruud Goeree (guitar)
Olaf de Groote (guitar)
Maikel Tanger (drums)
Kris Tiemens (bass)

Additional Musicians:
Bas Bons (keyboards – #1)
Matthijs van der Kaaij (keyboards – #3,5,10)
Chris Vrijbloed (harmonica – #5)

Tracklist "The Honky Tonk Sessions":

  1. Trouble
  2. Why
  3. Great Unknown
  4. Budapest
  5. Broad Daylight
  6. The Blues Is Back
  7. We’re Done
  8. New Day Rising
  9. Did You Love Me
  10. It’s Time

Gesamtspielzeit: 39:35, Erscheinungsjahr: 2017

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
Über mich
Meine Seite Im Archiv
Mail: joachim(at)rocktimes.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>