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Elane / More Stars – EP-Review

Elane More Stars EP-Besprechung in RockTimes

Elane meldet sich mit der EP "More Stars" nach fünf Jahren relativer Funkstille zurück und macht Appetit auf den fürs Jahresende angekündigten Longplayer "Arcane 2". Die EP ist Bestandteil einer limitierten Box, in der sich auch das 2008er Album "The Silver Falls" und das 2011 erschienene Arcane befinden. Hartgesottene Fans, die die beiden Alben bereits besitzen, dürfen überlegen, wem sie mit den Longplayern vielleicht ein Freude machen können, Einsteiger und notorische Sammler werden sich das Regal füllen.

Gleich der Opener "More Stars Shine On Earth" zeigt, woher der Wind, respektive Sturm, weht. Erneut ließen sich Elane von Kai Meyers Büchern, hier "Die Sturmkönige" inspirieren. Langsam und schwermütig beginnt der insgesamt getragen wirkende Song und nimmt den Hörer mit in eine eigene Welt. Die Fantasie darf sich austoben, mein Kopfkino läuft in tiefe Wälder, erkundet freundliche Lichtungen und begegnet allerlei Gestalten. Das müssen nicht unbedingt die Dschinne sein, die in Meyers Trilogie durch Dschinnland fegen, der Song lässt Spielraum für den eigenen Film und funktioniert auch mit Wald-, Berg- und sonstigen Landschaftsbildern gut.

Als weiterer Ausblick auf "Arcane 2" fungiert "Every Page A Heartbreak" in einer Akustikversion. Es wurde von "Die Seiten der Welt" inspiriert und beleuchtet die frühe Freundschaft von Furia und Severin. Bei beiden Songs habe ich den Eindruck, dass die Linie, die mir bereits bei "Arcane" gut gefallen hat, fortgeführt wird. Die Inspiration zu den Songs wird zwar klar benannt, aber es bleibt doch jede Menge Spielraum für die Fantasie. Die Lieder funktionieren auch ohne die literarische Vorlage zu kennen. Sie verfügen über Eigenständigkeit und einen gut ausgeprägten eigenen Stil.

"My Life" entstand während den Studiosessions zu "Arcane", wird allerdings hier erstmals veröffentlicht. Zunächst grüble ich über die Aussage der Band »Banned from "Arcane" due to its very unique sound and style.« Klingt doch typisch, oder etwa nicht? Nach einigen genaueren Hördurchgängen fallen mir die Details auf, die im wiedererkennbaren Elane-Sound auffallen. Speziell die wimmernde Gitarre leistet hier ein paar bluesig angehauchte Beiträge, die mir in anderen Songs nicht aufgefallen sind, dem Gesamteindruck aber keinesfalls schaden, sondern ihn eher bereichern.

"Amber Fields (Shadow Mix)" und "Open The Gates (Night Mix)" gehen beide nach 2008 zurück und wirken – leise gehört – erstmal ein wenig gewöhnungsbedürftig. Drumcomputer statt Percussion?  Lauter macht das mit dem 'Mix' und den Beats dann durchaus Sinn, denn beide Nummern kommen dann tanzbar rüber. Eine vielleicht ungewöhnliche, aber durchaus reizvolle Angelegenheit, zumal das trotzdem nach Elane klingt und nicht nach irgendeiner völlig anderen Geschichte.

"More Stars" ist definitiv geeignet, die Aufmerksamkeit von Hörern zu wecken, die gerne fantasieanregende, leicht dunkel angehauchte Musik hören. Es besteht als Amuse Gueule für "Arcane 2" ebenso wie als Ergänzung der bereits bekannten Versionen. Der oben schon angesprochene eigene Stil bleibt in all diesen Songs mit ihren unterschiedlichen Entstehungszeiten und Bedingungen erkennbar. Nicht zuletzt die markanten Gesangsparts, speziell von Joran, tragen dazu bei und machen "More Stars" zu einer runden Sache.


Line-up Elane:

Joran Elane (lead voice, whistles)
Skaldir (guitars, bass, voice, percussion)
Nico (keyboards, programming, voice)
Simon (violin, viola, cello)

Tracklist "More Stars":

  1. More Stars Shine On Earth (Single Edit)
  2. Every Page A Heartbeat (Acoustic)
  3. My Life
  4. Amber Fields (Shadow Mix)
  5. Open The Gates (Night Mix)

Gesamtspielzeit: 21:15, Erscheinungsjahr: 2016

Über den Autor

Sabine Feickert

Hauptgenres: Rock, Deutschrock, Mittelalter, 'leise Töne'
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