Die Elepharmers sind wieder am Start. Nach dem Debüt Weird Tales From The Third Planet hat sich das Trio um El Chino mit "Erebus" ausschließlich auf die Veröffentlichung als LP konzentriert. Die Vinyl-Ausgabe erscheint im üblichen Schwarz oder in Blau. Die schwarze Langspielplatte gibt es »[…] + Limited Edition T-Shirt […]«
"Weird Tales From The Third Planet" konnte man »[…] auch nicht uneingeschränkt empfehlen […]«
Mit ihren sechs Liedern hinterlässt "Erebus" da schon einen ganz anderen Eindruck. Die Band scheint zwei bis drei Jahre nach dem Erscheinen des Erstlings gereift zu sein. Ein Zeichen dafür ist auch die Konstanz in der Bandbesetzung der 2009 gegründeten Formation. Den kraftvollen "Erebus"-Sound ergänzt Baro, der Synthesizer und die Hammond bedient.
Unter den sechs Nummern gibt es drei Longtracks mit einer Spielzeit von knapp unter und um die zehn Minuten. Gleich der Opener und Titelsong "Erebus" knackt die elf Minutenmarke.
Die Elepharmers geben zusammen mit dem bereits erwähnten Baro von Beginn an ordentlich Gas. Die Gitarre rifft sich im positiven Sinn um Kopf und Kragen. Basierend auf einem Blues in seiner eher wütenden Emotionslage ist diese Instrumentalnummer ein deutlicher Beleg dafür, wie sich das Trio plus Tastenmann entwickelt hat. Gut drei Minuten hetzt die Combo um die 12-Takter-Steine des Stoner Rock und überrascht den schon mitten im Geschehen steckenden Hörer mit zwei oder drei Sekunden Ruhe. Ende … Track zwei beginnt. Weit gefehlt. Man gönnt dem Track etwas Entspannung. Musikalischer Klimawandel ist angesagt. El Chico serviert uns, unterlegt von einem spacigen Synthesizer-Teppich ein E-Gitarrensolo der besonderen Art und Länge. Danach spannt das Trio den Stoner-Expander wieder bis zum Bersten und die Gitarren-Rakete kennt nur einen Weg … ab in den Orbit. Das "Erebus"-Happing ist allerdings noch nicht zu Ende. Die künstlich erzeugten Klänge arbeiten sich in den Vordergrund. Der Dreier lässt mit unterschiedlich eingeflochtenen Pausen Blitzlichter los.
Die Album-Eröffnung ist großartig.
Kontrast: Leute, die unter Arachnophobie leiden, werden aufatmen, denn der Rock’n’Roll von "Spiders" kommt noch nicht einmal auf drei Minuten Spielzeit. Kurz, knapp und heftig ist das 'Spinnen'-Karussell von den Elepharmers. Abermals soliert El Chino potent aus dem Herzen des 12-Takters heraus. Trotz der Kürze wird man seinen Platz vor den Lautsprechern nicht verlassen, denn die Neugierde auf weitere Tracks ist gestiegen.
Von den Webmeistern geht es rüber zum "The River". Das zweite Lied mit Vocals von El Chino rockt mit Härte und fast hypnotischer Atmosphäre vor sich hin. Jeden Moment wartet man auf das Unerwartete. Die Wende kündigt sich an und wird durch ein herrlich-treibendes Gitarren-Intermezzo angeschoben und endet in einem fast schon groovenden Part, in dem die Vocals mit Effekten versehen werden. So, die erste Seite der Platte ist gelesen.
Das zunächst verdammt geerdete "Cannibal Supernova" wird im weiteren Verlauf zu einer schwebenden Angelegenheit mit besagten Synthesizer-Sounds sowie einem abermals tollen Gitarrensolo und fast schon infernalischen Abgesang. Super!
"Of Mud And Straw" ist die mit akustischen Sechssaitern inszenierte Ballade. Herrlich, wie sehnsüchtig El Chino singen kann. Dieses Stück ist wegen der Ungewöhnlichkeit eine weiteres Highlight. "Deneb" bringt die Scheibe zu einem überzeugenden Finale. Die Elepharmers haben im Vergleich zum Vorgänger mit "Erebus" einige entscheidende Stoner-Rock-Steine draufgelegt und dieses Album ist durchgängig überzeugend.
Line-up Elepharmers:
El Chino (rhythm guitar, vocals, bass, oktaver, acoustic guitar)
Andrea Cadeddu (lead guitar, rhythm guitar, acoustic guitar)
Maurizio Mura (drums)
With:
Baro (synthesizers, Hammond)
Tracklist "Erebus":
Seite 1:
- Erebus
- Spiders
- The River
Seite 2:
- Cannibal Supernova
- Of Mud And Straw
- Deneb
Gesamtspielzeit: 47:00, Erscheinungsjahr: 2016
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