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Elijah Ford & The Bloom / As You Were – CD-Review

CD-Review-Elijah Ford & The Bloom-As You Were

Es ist ja schon lange kein Geheimnis mehr, dass sich in dem (vergleichsweise) kleinen Austin, Texas eine regelrecht blühende Landschaft für Musiker, Bands und frische neue Produktionen entwickelt hat. Genau dort her kommt auch Elijah Ford, selbst wenn der aus Kalifornien stammende Songwriter, Gitarrist und Sänger lediglich umgesiedelt war. Und tatsächlich haben wir es hier zufälligerweise auch noch mit dem Sohn von Marc Ford (gleich zwei Mal Ex-The Black Crowes) zu tun, der nach seinem Solodebüt "Upon Waking" aus dem Jahr 2011 und einer EP ("Ashes", 2012) nun sein zweites Werk vorlegt.

Mit zarten 17 Jahren ging er bereits mit seinem Senior (bzw. als Mitglied dessen Combo Fuzz Machine) auf Tour, bevor er zu der Band des Oscar- sowie Grammy-Gewinners Ryan Bingham stieß. Vor vier Jahren machte er sich dann endgültig selbstständig, hatte mit The Bloom eine Begleitband zur Seite und arbeitete neben vielen Live-Auftritten auf diese zweite Platte hin. Aufgenommen wurden die zehn Tracks in den Austiner Arlyn Studios und die gebotene Mischung aus starkem Rock, blumigen – manchmal gar poppigen – Melodien sowie sowohl ausdrucksstarkem als auch gefühlvollem Gesang geht mächtig gut in die Ohren. Wieviel der gute Elijah dabei von seinem alten Herrn mitbekommen hat, sei mal dahin gestellt. Definitiv hat er das musikalische Talent geerbt, die Gabe ganz feine Melodien zu kreieren und gute Songs zu schreiben. Und das Beste an der ganzen Geschichte ist, dass er sich dabei vollkommen anders bzw. wie sich selbst anhört.

Es gibt so einige klasse Rocknummern wie beispielsweise "The Way We Were" auf die Ohren, deren Reiz eine gewisse Affinität für poppige Gesangsmelodien ausmacht. Verpackt in ein kraftvolles Songgerüst ergibt das eine richtig coole Mischung. Relaxt akustisch geht es dagegen bei "Daggers" zur Sache, auf gleichbleibend hohem Niveau wohlgemerkt. "If Not Today" ist ein cooler Groover der flotteren Sorte mit einer himmlischen Bridge und einem fast genau so schönen Refrain. Den Groove ebenfalls gepachtet hat "Say The Words". Hier geht es zwar musikalisch etwas deftiger zur Sache, aber dafür verfügt das Stück über richtig starken Harmonie-Gesang. Und "Blessed" sowie der abschließende Titel "Faltering" scheinen so ziemlich alle vorgenannten Stilistiken in sich zu vereinen.

Gleich zu Beginn setzt schon "Try As You Might" den Ton für die gesamte Platte. Feines Songwriting trifft auf ein cleveres Arrangement, inklusive coolen Background Ladies, gute Melodien und dennoch einen fetten Batzen Power. Nicht verleugnen kann Elijah Ford auch seine Liebe zu den Sechzigern, die (wenn auch nicht mit dem Holzhammer vermittelt) immer wieder auffällt. Als Beispiel sei hier nur mal "Black & Red" genannt. Ziemlich nachdenklich und auch musikalisch eher zurückhaltend kommt "Relief", das darüber hinaus auch noch mit ein paar Tupfern Psychedelic ausgestattet wurde. Vielleicht nicht der stärkste Titel der Scheibe, dafür aber ein sehr cleverer Kontrastpunkt, der auch noch mit einem tollen Gitarrensolo punkten kann.

Elijah Ford & The Bloom  – "As You Were" ist also richtig stark ausgefallen und diese ausgeprägte Frische, gepaart mit sehr starken Songs hat mich zuletzt bei Six Shooter von The Dustin Bentall Outfit oder The Way We Move von Langhorne Slim & The Law zu ähnlichen Freudensprüngen animiert. Deshalb unbedingt mal reinhören, ihr werdet sehr schnell merken, ob euch dieses Songgebräu aus dem Herzen Texas' überzeugen kann. Von meiner Seite gehen beide Daumen nach oben, da hier schließlich sämtliche Zutaten, die ein gutes Album benötigt, enthalten sind. Und wohl dem, der solche Nummern wie "Try As You Might", "The Way We Were", "Black & Red" oder "Daggers" auf der Pfanne hat. Kompliment!


Line-up Elijah Ford & The Bloom:

Elijah Ford (guitars, vocals)
Alexander Lynch
Chris Konte
Ryan Bergeron

With:
Jesse Ebaugh (bass)
Ricky Ray Jackson (guitars)

Tracklist "As You Were":

  1. Try As You Might
  2. The Way We Were
  3. Say The Words
  4. Blessed
  5. Black & Red
  6. Hollow Years
  7. Daggers
  8. If Not Today
  9. Relief
  10. Faltering

Gesamtspielzeit: 35:58, Erscheinungsjahr: 2016

 

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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