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Emily Johnson / Open Your Heart – EP-Review

Emily Johnson / Open Your Heart

Die Sängerin Emily Johnson wurde in Bulgarien geboren, die Mutter ist Bulgarin, der Vater hat nigerianische Vorfahren. Bereits in jungen Jahren zeigte sich ihr Talent als Songschreiberin und sie kann auf viele Auftritte in der ganzen Welt zurückblicken. Doch ein ganz besonderer Auftritt sollte einen ganz besonderen Stellenwert einnehmen. An der französischen Riviera war es, dass John McLaughlin die Sängerin aufforderte, ihn bei einem Song von Bob Marley, dem "Redemption Song", auf der Bühne zu begleiten. Der Gitarrist rühmte ihr Talent daran anschließend – und ganz besonders gegenüber dem Schlagzeuger und Produzenten Narada Michael Walden. Dies führte dann zu dieser Debüt-Platte, der EP "Open Your Heart".

Narada Michael Walden, der unter anderem auch schon für John McLaughlin trommelte, hat dem Jazz Rock der Siebziger schon lange den Rücken gekehrt und sich als Musiker und Produzent stark dem R&B- und  Dancefloor-Genre zugewandt. Und dabei große Erfolge mit Produktionen für Aretha Franklin, George Benson, Al Jarreau, Diana Ross, Whitney Houston und Maria Carey, um nur einige zu nennen, feiern können. Somit kann man bei dieser EP von Emily Johnson auch von ähnlich gelagerter Musik ausgehen. Den Sound hat Walden insofern mitbestimmt, als er auf drei der vier Tracks alle Instrumente allein spielt.

Stimmlich ist Emily etwa in Richtung Whitney Houston anzusiedeln (hinsichtlich des Openers), was zunächst die Art zu singen angeht. Doch deren teils immense Kraft im Ausdruck zeigt sie nicht, aber eine große emotionale Kraft bei der Gestaltung zwischen zurückhaltenden und vorpreschenden Momenten. Der erste Song, "The Light", wirkt wie eine Botschaft und diese wird in recht ruhigem und dramatisch angelegten Umfeld geboten. Ganz anders als bei "The Light" singt Emily beim Titeltrack. Hier zeigt die Stimme eine wesentlich stärkere eigene Note. Diese Art zu singen steht der Protagonistin auch viel besser, sie bringt auf diese druckvolle Weise die Botschaft, das Herz zu öffnen, wesentlich überzeugender zu Gehör. Auch wirkt die Instrumentierung mit mehreren Musikern besser als auf den nur von Walden eingespielten Tracks.

So geht "I’m Blessed" dann auch stark in eine künstlich klingende Dancefloor-Richtung, das Gleiche gilt für die poppige Nummer "Baby Forever". Die Sängerin sollte besser mit einer kompletten Studioband spielen, mit Musikern, die gemeinsam aufeinander zugehen und einen mehr natürlich wirkenden Background stellen. Gesanglich ist Emily unzweifelhaft ein großes Talent, voller Leidenschaft im Ausdruck und mit echter kraftvoller Freude am Singen.


Line-up Emily Johnson :

Emily Johnson (vocals)
Narada Michael Walden (all instruments – #1, 3, 4, drums – #2)
Cornell "CC" Carter (backing vocals – #1, 2)
Dee Dee Simon (backing vocals – #1, 2)
Chris Heist Walden (electronic drums and keys – #2)
Jim Reitzel (guitar – #2)
G. Dub (vocals – #3)

Tracklist "Open Your Heart":

  1. The Light
  2. Open Your Heart
  3. I’m Blessed
  4. Baby Forever

Gesamtspielzeit: 15:35, Erscheinungsjahr: 2018

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
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Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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