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Engel / Abandon All Hope – CD-Review

Engel / Abandon All Hope

Engel kommen aus Schweden und Engel haben seit ihrer Gründung im Jahre 2005 mit diesem Neuling hier, "Abandon All Hope", bereits ihr fünftes Album am Start. Ursprünglich haben sich die Jungs einer Mischung aus melodiösen Harmonien und metallisierten Klängen harter Gangart aus dem Melodic Death Metal-Genre mit zwei Gitarren sowie fetter Rhythmusabteilung verschrieben. Ihr Debüt folgte 2007 mit dem Album "Absolute Design", das bei Kritikern und der wachsenden Fangemeinde gut ankam. Auch die nachfolgenden Scheiben sorgten dafür, dass ihre Heimatstadt Göteborg mit einem weiteren Akzent aufwarten konnte.

Vorgespult ins Jahr 2018 und die Band existiert immer noch und auch Namesgeber und Gitarrist Niclas Engelin (u. a. auch In Flames) ist immer noch dabei. Was aber nicht mehr dabei ist, ist der frühere Melodic Death Metal und da bleibt dann mal abzuwarten, wie sich der geneigte Engel-Jünger damit anfreunden wird.

Geht man eher unvoreingenommen an die Sache heran, so bietet sich einem eine Melange aus durchaus gefälligen Tönen (wir reden jetzt mal bewusst nicht von Radiotauglichkeit, aber modern und melodisch ist es schon), die mit viel klarem Gesang recht untypisch für den Death Metal daherkommen. Experimentell, elektronisch, klassisch hart rockend, ein wenig metallen (metallisch?), zwischendurch auch mal growlend und düster – alles Attribute, die dem Hörer bei den elf Tracks so in den Sinn kommen könnten.

Fast ist man geneigt zu sagen, dass hier die Köche etwas zu übereifrig am Werk gewesen sind und schlichtweg zu viele Ingredienzien mit verbacken haben. Ein wenig fehlt mir der rote Faden durch die Scheibe, wobei jeder Song für sich durchaus seinen Mann steht. Man sagt Engelin ja nach, dass er ein wahrer Hans Dampf sein soll und da könnte man mit der Vermutung aufwarten, ein Zeitproblem habe das Strickmuster für "Abandon All Hope" beeinflusst.

Dabei fängt die Scheibe mit "The Darkest Void" durchaus überzeugend an. Die Durchmischung der vorgenannten Elemente hat schon etwas Interessantes und auch im zweiten Track zieht das noch. Nun folgen zwei Songs mit komplett anderen Stilrichtungen und spätestens hier würde der Fan der ersten Stunde die Augen verdrehen. Möglich, dass auch die Macher das gemerkt haben, denn jetzt machen die Schweden wieder ein paar Schritte rückwärts in der Bandgeschichte und knüpfen zweimal an alte Tugenden an – nur, um dann wieder umzuschwenken.

Für einen ersten Eindruck soll das mal reichen. Weniger (ausprobieren) wäre vielleicht mehr gewesen. "Abandon All Hope" wörtlich nehmen? Mitnichten, denn das Qintett besteht ja durchweg aus gestandenen und guten Musikern und wer weiß, möglicherweise besinnen sie sich auf Album Nr. 6 ja wieder eines Besseren und liefern einen stringenteren Satz neuer Songs ab. Und trotzdem, anhören kann man das Werk allemal!


Line-up Engel:

Mikael Sehlin (vocals)
Niclas Engelin  (guitar)
Marcus Sunesson (guitar)
Steve Drennan (bass)
Oscar Nilsson (drums)

Tracklist "Abandon All Hope":

  1. The Darkest Void
  2. The Legacy Of Nothing
  3. Book Of Lies
  4. As I Fall
  5. Buried
  6. Untouchable
  7. Death Reversed
  8. Across The Abyss
  9. Gallows Tree
  10. Abandon All Hope
  11. The Condemned

Gesamtspielzeit: 47:08, Erscheinungsjahr: 2018

Über den Autor

Jochen von Arnim

Beiträge im Archiv
Genres: Blues, Rock, Heavy Metal

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