Ja was kommt denn da auf mich zu? Eine Experience, die gleich ein dickes Fragezeichen setzt.
Das muss ich mal genauer anhören.
Aah, eine Art Supergroup aus der schwedischen Musikerlandschaft. Der Mann hinter dem Projekt ist Niklas 'Mr. Dango' Källgren, der Gitarrist der Truckfighters. Er ist zudem als Bassist, Background-Sänger und allem was hinter der Kulisse passiert aktiv; wie Komponist, Producer und Mixmaster. Ihm zur Seite steht sein Truckfighters-Kollege Oskar 'Pezo' Johannsen an den Drums sowie Maurice Adams von Breed und Motorfinger.
Was erwartet uns hier?
Erstmal eine ruhig gezupfte Gitarre und ein langsam einsetzender Beat. Auf "Realityline" wird sich erst mal richtig warm gespielt. Schön langsam, eine leicht psychedelische Stimmung, bis das Tempo anzieht und es härter und durchdringender wird. In den elf Minuten zeigt die Band, wo der Weg hingeht. Nämlich zu "Lonewolf", der ersten Albumveröffentlichung. Eine leicht schräge Tonfolge gibt das Thema an und es geht gleich ins Ohr, bis sich eine brachiale Soundwand aufbaut, hart an der Grenze.
Aber durch die eingängigen Melodiebögen kommt "Lonewolf" teilweise lieblich daher. Eine intime Atmosphäre erzeugt das Schlagzeug. Es scheint, als sei es in einem kleinen Raum aufgenommen. "Mighty Mind" ist zugeschnitten auf die gute Stimme von Maurice Adams. Ein toller, ruhiger Song, der mit seinem wohldosierten Solo an The Cure erinnert. Umso mehr erschrickt man, wenn wieder diese Wall of Loudness auf einen zukommt: "Corruption" ist ein Doom-Rocker, der sich reichlich bei Black Sabbath bedient.
Der Fretless Bass setzt ein bei "Equilibrium" und dieser treibende Rhythmus zieht das Stück voran in freiliegende Genrezonen. Nun nimmt uns Mr. Dango mit auf die Reise in seine geheimen Gedanken! Das ist das Highlight auf diesem Album.
Eine akustische, intim aufgenommene Gitarre verleiht "In My Mind My Secret Place" eine depressive, nachdenkliche Stimmung. Bis der positive Gesang einsetzt – ist also doch nicht alles so schlecht? Dann wieder diese gewaltig verzerrte Gitarre, die ein melodiöses Riffstakkato abliefert. Immer auf Maximum.
"The Z" swingt instrumental und ist das kurze Vorspiel auf das siebenminütigen "The Zone", das in aller Härte nochmals aufzeigt, was diese Enigma Experience ausmacht. Ein Spagat zwischen dem doomenden Stoner Rock, dem klassischem Heavy Rock und einer Sanftheit, die ihresgleichen sucht.
Line-up Enigma Experience:
Nikla 'Mr. Dango' Källgren (guitar, bass, backing vocals)
Oskar 'Pezo' Johannon (drums)
Maurice Adams (vocals)
Tracklist "Question Mark":
- Realityline (10:55)
- Lonewolf (4:05)
- Mighty Mind (4:08)
- Corruption (7:47)
- Equilibrium (3:57)
- In My Mind My Secret Place (6:48)
- The Z (2:48)
- The Zone (7:05)
Gesamtspielzeit 45:73, Erscheinungsjahr: 2020
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