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Eric Johanson / The Deep And The Dirty – CD-Review

Oft genug gilt es neue Gesichter im Musik-Zirkus zu entdecken.
So zum Beispiel beim amerikanischen Blues-Mann Eric Johanson.
Das Label Ruf Records schreibt unter anderem:
»[…] Eric Johanson war gerade dabei, sein aktuelles Album The Deep And The Dirty einzuspielen, da landete das vorherige Werk von ihm in der Top 10 der Billboard-Blues-Charts. Es war das insgesamt vierte Mal, dass er eine solche Chartplatzierung erreichte. Der aus Louisiana stammende Künstler – aufgewachsen mit der Musik solcher Bluesgrößen wie Freddie King und Robert Johnson – konnte sich natürlich darüber freuen. Und doch hielt ihn sein anhaltender Erfolg innerhalb des Bluesgenres nicht davon ab, für die vielseitigen, elektrisierenden Songs von The Deep And The Dirty über den Tellerrand zu schauen. […]«

Okay, dann wollen wir doch die knapp achtundvierzig Minuten, verteilt auf zwölf Songs, dazu nutzen, um herauszufinden, was es außer Blues noch so an Musik auf der vorliegenden Platte gibt.

Boah, da sieht man mit dem virtuellen Auge förmlich, wie der Blues-Putz von den Wänden rieselt.
Bis zum Anschlag haut einem Eric Johanson mit aufs Äußerste verzerrten Gitarren-Riffs den heavy Blues Rock um die Ohren. Auf einen solchen Album-Empfang war man nun nicht unbedingt vorbereitet. In seiner Heftigkeit verpasst der Bandleader seinem Sechsaiter darüber hinaus auch andere Sound-Facetten. Mit einer passenden Eric Johanson-Stimme verdingt sich "Don’t Hold Back" klar beim Blues Rock.
Dann warten wir auf den musikalischen Blick über den Tellerrand.

Beim ebenfalls klasse rockenden "Beyond The Sky" stellt man das Bottleneck, den Slide-Gitarren-Sound, auch im zupackenden Solo, in den Vordergrund. Kommt gut, diese Nummer und reiht sich, wie der erste Song, in die Menge der Hinhörer ein.
Gitarre und Metallröhrchen gehen eine weiter Allianz ein, wenn es zu "Familiar Sound" im zurückhaltenden Tempo, aber mit nicht nachlassender Energie, kommt.
Eric Johanson mag es, wenn er Gesang und Gitarrentöne unisono klingen lässt.

Überall wo man hinhört, können die Leute vor den Lautsprechern Blues/Blues Rock in unterschiedlicher Aufmachung genießen. Da kommt auch der Zwölftakter im balladesken Umfeld nicht zu kurz. Zumindest ist das abschließende "She Is The Song" ein Slow Blues, der die Nervenenden triggert und in den fast fünf Minuten Eric Johansons mittlerweile als klasse zu bezeichnende Stimme in den Vordergrund stellt. Highlight!
Mit etwas mehr Fahrt kann man "Elysian Fields", wieder von der Slide-Gitarre verzaubert, durchaus auch zu den relaxteren Momenten zählen.
Treffer! Einen Schwenk weg vom Blues gönnt man sich bei "Just Like New" hinein in den Roots-/Americana-Bereich. Es gefällt sehr, dass man an so vielen Stellen dem Slide-Sound begegnet. Natürlich vorausgesetzt, man mag den Klang. Klar, zumindest vom Songtitel her, war es zu erwarten. In "Gets Me High" brodelt der Funk im Blues.

Aus den Label-Informationen:
»[…] Die Songs von The Deep And The Dirty – mit der Band live im Studio aufgenommen – handeln vom Leben im Hier und Jetzt und bringen ein Gefühl der Erneuerung rüber. […]«
Produziert von Jesse Dayton (auch Supersuckers, Rob Zombie), hat Eric Johanson erwähnenswerte Mitmusiker im Studio Signal Hill Recording gehabt. Bassist Eric Vogel bringt man in Verbindung mit Big Sam’s Funky Nation oder Fred Wesley. Terence Higgins trommelt(e) bereits für Ani DiFranco, Warren Haynes beziehungsweise Tab Benoit.

Eric Johansons Album "The Deep And The Dirty" enthält nur Eigenkompositionen, beziehungsweise im Team mit Jesse Dayton geschriebene Lieder.
Eric Johansons Album "The Deep And The Dirty" lässt aufhorchen, hinterlässt deutliche Spuren mit Erinnerungsfaktor.
Eric Johansons Album "The Deep And The Dirty" enthält variantenreichen Blues, der auch noch Klasse hat.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Eric Johanson:

Eric Johanson (vocals, guitar)
Terence Higgins (drums)
Eric Vogel (drums)
Jesse Dayton (shaker, tamborine)
Patrick Herzfeld (shaker, tamborine)

Tracklist "The Deep And The Dirty":

  1. Don’t Hold Back
  2. The Deep And The Dirty
  3. Beyond The Sky
  4. Undertow
  5. Just Like New
  6. Elysian Fields
  7. Galaxy Girl
  8. Familiar Sound
  9. Gets Me High
  10. Stepping Stone
  11. Borrowed Time
  12. She Is The Song

Gesamtspielzeit: 47:56, Erscheinungsjahr: 2023

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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