Erja Lyytinen / Waiting For The Daylight – CD-Review

Nach dem Lockdown Live 2020-Album startet »[…] The Queen of the Slide Guitar […]« die nächste Phase ihrer Album-Veröffentlichungen.
Zu "Waiting For The Daylight" wird Erja Lyytinen bei Shack Media zitiert:
»[…] Ich habe während der Pandemie angefangen, Songs zu schreiben und dabei jede Menge Gefühle in die Songs gesteckt, die ich in den letzten zwei Jahren hatte. Ich habe das Gefühl, dass das neue Songmaterial ziemlich einzigartig und anders ist als die vorherigen […]«. »[…] In gewisser Weise ist dies wahrscheinlich mein einfachstes Album. […] Mit diesem Album wollte ich die Musik der 60er-70erjahre ehren. Bands mit großen Gitarrensoli und schweren progressiven und rockigen Sounds. Seit meiner Kindheit höre ich Bands wie Black Sabbath, Led Zeppelin und Deep Purple. […]«
Die Aufnahmen für die vorliegende Platte fanden im Hollywood House, Helsinki, Sniper’s Studio (Guitars/Vocals) sowie E-Studio (Solo Guitar – #6), Sipoo statt.

Hammer! Wow!
"Waiting For The Daylight" bringt Kilo, nein, Tonnen von Blues Rock, Rock und Heavy Rock auf die Waage.
"Waiting For The Daylight" ist anders als die Vorgänger und die Heftigkeit, mit der Erja Lyytinen und ihre kompetente Band hier auftrumpfen, ist bemerkenswert. Der von der Protagonistin aufgerufene Rock der Sechziger- und Siebzigerjahre spiegelt sich in den neun Nummern von "Waiting For The Daylight", allerdings mit einem sehr hohen Eigenanteil.
Erja Lyytinen ist, wie man es von ihr kennt, faszinierend gut mit dem Bottleneck unterwegs. Die Fretboard-Fahrten und –Soli sind dem allgemeinen Charakter der Scheibe angepasst. Also geht es auch bei den Alleingängen durchaus heftig zu. Herzlich willkommen im erweiterten musikalischen Umfeld, Erja Lyytinen. Ja, da gibt es glaubwürdige Phasen, die in den Progressive-Bereich gleiten, eintauchen und selbst da hat die Slide-Gitarre ihr berechtigte Position gefunden.

Erja Lyytinen wäre nicht Erja Lyytinen, wenn sie sich nicht auch den Momenten der Einkehr widmen würde.
Dann gibt sie den Tracks eine herrliche Weite und dazu gibt es gut gewürzte Gitarren-Läufe, die vom Bottleneck aufgebohrt werden. Es groovt an allen Ecken und wenn von ihr das Wah Wah-Pedal aktiviert wird, laden sie auf spacigem Terrain.
"The End Of Music" ist eine hinreißend-schöne Ballade. Nicht erst am Schluss freuen sich die Leute vor den Lautsprechern über Erja Lyytinens Gesang. Ihre Stimme ist allen Situationen gewachsen. Daumen hoch!

Auf die von ihr oben gelisteten Bands mag man nur Blitzlicht-Bezüge feststellen.
Grundsätzlich macht Erja Lyytinen ihr Ding. Okay, beim "Waiting For The Daylight"-Einstieg scheint ein Black Sabbath-Hinweis deutlicher hervor.
Im fein gestalteten Booklet können alle Texte nachgelesen werden. Der Eindruck des Covers vermittelt uns auch, dass die Finnin einen anderen Weg eingeschlagen hat.
Diese neue Seite einer Erja Lyytinen kommt sehr gut an, weil die Musikerin auf dem Pfad des Heavy- und Progressive Rock etwas ganz Wichtiges klar macht. Kompetenz und Authentizität.

"Waiting For The Daylight" ist der erste Beleg dafür, dass Erja Lyytinen mit Erfolg neue musikalische Türen öffnet.
"Waiting For The Daylight" wird für Rock-Fans interessant sein.
"Waiting For The Daylight" sorgt für Stau im Player, denn es gibt viel zu endecken.
Beide Daumen hoch für "Waiting For The Daylight", das auch von Produktion sowie Sound voll überzeugt.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.

Line-up Erja Lyytinen:

Erja Lyytinen (vocals, guitars, violin, keyboards)
Harri Taittonen (keyboards, Hammond)
Tatu Back (bass)
Iiro Laitinen (drums)

With:
Assefa Abdissa (percussion – #6)

Tracklist "Waiting For The Daylight":

1. Bad Seed (5:13)
2. Last Girl (5:28)
3. Run Away (5:00)
4. Waiting For The Daylight (6:12)
5. Never Really Had You (5:15)
6. Diamonds On The Road (4:25)
7. You Talk Dirty (6:17)
8. Love Bites (3:58)
9. The End Of Music (6:55)

Gesamtspielzeit: 48:42, Erscheinungsjahr: 2022