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Ex-Norwegian / Spook Du Jour – CD-Review

Ex-Norwegian - "Spook Du Jour" - CD-Review

Chapeau vor Ex-Norwegian, die bereits im Februar dieses Jahres in Form von "Spook Du Jour" ihr mittlerweile immerhin auch schon 13. Album veröffentlicht haben. Definitiv eine Hausnummer. Die Band wurde 2008 von Roger Houdaille im sonnig-heißen Miami Beach, Florida gegründet und veröffentlichte ihre Debütscheibe ("Standby") 2009. Seither kamen stetig neue Alben, aber noch gravierender fällt auf, dass die personelle Fluktuation (von Houdaille mal abgesehen) fast schon schwindelerregend ist. Oder um es mal anders zu formulieren: Ex-Norwegian ist Roger Houaille, der sich von immer abwechselnden Musikern begleiten lässt.

Aber kommen wir zu "Spook Du Jour", auch wenn dem Verfasser dieser Zeilen keine der anderen zwölf Platten bekannt ist. Roger Houdaille hat es eilig, zumindest wenn man feststellt, dass das Dutzend an Tracks auf diesem Album mit einer Spielzeit von nicht mal 31 Minuten daher kommt. Was sich jedoch nicht auf die einzelnen Stücke auswirkt, die ausnahmslos im Midtempo eingespielt wurden. Geboten wird angenehm melodischer Alternative Rock, der über viele richtig gute Melodien verfügt. Das Interessante daran ist, dass der Rezensent mehr als einmal an den jungen David Bowie, die frühen T. Rex, ein bisschen The Kinks und ansatzweise auch mal an The Velvet Underground erinnert wird. Nicht, dass sich Houdaille gesanglich oder auch musikalisch wie die gerade genannten Namen anhört, aber stilistisch ist er sehr nahe dran. Der Sound ist zumeist etwas dumpf, was ihm bzw. den einzelnen Titeln jedoch eine gewisse Atmosphäre, eine gewisse Mystik verleiht.

Und irgendwie kriechen diese zwölf Tracks spätestens nach ein paar Durchläufen unter die Haut und zünden immer mehr. Wie bereits erwähnt, sind die Tracks sehr kurz und meist so schnell schon wieder vorbei, dass kaum ein Kritikpunkt zu finden ist. Höchstens der, dass es manchmal richtig schade darum ist und man das ein oder andere Stück ganz sicher auf eine Spielzeit von vier Minuten hätte ausbauen können, ohne auch nur den Ansatz von Langeweile aufkommen zu lassen. Dominierend sind Gitarre, Bass und Drums, aber teilweise kommen auch sehr clever gesetzte Keyboards zum Einsatz. "Paging Lisa" zeigt allerdings, dass Ex-Norwegian durchaus mal aus ihrer selbstgesetzten Song-Formel ausbrechen kann. Was übrigens ebenfalls für das abschließende "Center Mario" gilt, das auf meiner Liste nur ganz knapp an einem Anspieltipp vorbeigerauscht ist.

Irgendwie fast schon bedauernswert, dass die Platte so kurz ist, denn "Spook Du Jour" hat durchaus seine Stärken und dazu ein ganz spezielles Flair. Ein Sound, den man natürlich auch mögen muss und als Anspieltipps empfehle ich jetzt einfach mal "For Your Conveniences", "Vicious Cycles", "Thot Patrol" und auch "Save For No Future". Interessante Platte, die es verdient hat, angecheckt zu werden.


Line-up Ex-Norvwegian:

Roger Houdaille (all instruments & vocals)
Fernando (drums, lead guitar – #5, freakout – #7)

With:
Kevin (guitars – #1,2,6)

Tracklist "Spook Du Jour":

  1. Teen Bakery
  2. Vicious Cycles
  3. Ciancia
  4. Burn It
  5. Airlash
  6. Thot Patrol
  7. Paging Lisa
  8. Crazy Paving
  9. Fresh ATM
  10. For Your Conveniences
  11. Save For No Future
  12. Center Mario

Gesamtspielzeit: 30:51, Erscheinungsjahr: 2022

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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