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Fernando Perdomo / Out To Sea – CD- Review

Fernando Perdomo / Out To Sea

Der am 17. August 1980 in Florida geborene Singer/Songwriter, Musiker, Produzent und Multi-Instrumentalist Fernando Jose Perdomo ist heutzutage eine feste Einrichtung in der Musikszene in Los Angeles. Nebenbei ist der Mann im Übrigen noch in der Dave Kerzner Band als Gitarrist und Bassist aktiv. Mit "Out To Sea" legt Perdomo sein mittlerweile sechstes Album vor, dieses Mal jedoch in vollem Umfang ganz ohne Gesang.

Bis auf einen Song, bei dem der Musiker nicht das Schlagzeug bedient, ist er für alle anderen Instrumente verantwortlich. Die Musik ist eindeutig als Progressive Rock der Siebziger auszuweisen, und so kann man anhand der Widmungen einzelner Stücke bereits ausmachen, in welche Richtung es geht. Geehrt wurden hiermit Peter Banks, Focus, Roye Albrighton, Nektar, Sonja Kristina, Curved Air  und John Wetton. Der Letztgenannte ist dann auch für die einzige Coverversion verantwortlich, wurde "Starless" doch komponiert von Wetton, Fripp, James, Cross, Bruford, mithin also von King Crimson, und dieser Song ist einer ihrer Klassiker.

Perdomo beweist auf den neun Tracks seine Vielseitigkeit als Gitarrist und schließt Inspirationen solcher Kollegen wie Steve Hackett, Peter Banks, Steve Howe und Jan Akkerman ein. Alle benutzten Gitarren sind übrigens inklusive Abbildungen aufgeführt: Guild S-100, Fender Mustang, Shabat Lion, Rickenbacker 4001, Squier P-Bass, Rogue Coral Sitar, Gibson Country Western, Regal Nashville Parlor, William Ziegler Classical, Ovation Balladeer, Sho-Bud Maverick Pedal Steel. Dennoch ist dieses kein reines Gitarrenalbum geworden, dazu setzt Perdomo dann doch eine Menge an begleitenden Keyboardsounds ein, sehr schön dabei das Mellotron auf "De Boerderij"

Der Abwechslungsreichtum der Musik ergibt sich nicht nur allein aufgrund der Widmungen und damit verbundener Stilelemente der Gewidmeten, sondern die übrigen Songs lassen Perdomo als eigenständigen Künstler erscheinen, der seine Ideen verwirklicht. Dabei stößt er mit Sicherheit keine neuen Türen auf oder reißt Wände ein, vielmehr bietet er klassischen Progressive Rock im Bewusstsein der Tradition des Genres, sehr angenehm zu konsumieren und mit Leidenschaft und Hingabe eingespielt.

Insofern bietet die Musik edle Unterhaltung auf hohem Niveau, Freunde von Yes, Genesis, Flower Kings oder auch Camel, sollten frohlocken ob dieser ansprechenden Klänge. Wem das Cover irgendwie stilistisch bekannt vorkommen sollte, dem sei gesagt, der Künstler, Paul Whitehead war Jener, der auch Cover für Genesis fertigte, für "Trespass", "Nursery Cryme" und "Foxtrot".


Line-up Fernando Perdomo:

Fernando Perdomo (all instruments)
Eddie Zyne (drums – #6)

Tracklist "Out To Sea":

  1. The Architect [Tribute to Peter Banks] (4:10)
  2. Out To Sea (4:16)
  3. De Boerderij [Tribute to Focus] (3:10)
  4. Roses Spread All Over The World (3:44)
  5. The Future According To Roye [Tribute to Roye Albrighton and Nektar] (6:21)
  6. The Dream (2:46)
  7. Sonja [Tribute to Sonja Kristina and Curved Air] (2:35)
  8. Dreaming In Stereo Suite (16:04)

Bonustrack

  1. Starless [for John Wetton] (5:05)

Gesamtspielzeit: 48:12, Erscheinungsjahr: 2018

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
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Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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