Nicht ohne Grund taucht im Line-up der Band Fogdriver Tanja auf, denn die »[…] instrumentale Psychedelic-, Postrock- und Stonerrock Suppe […]« wird »[…] live durch sphärische Visuals […]« unterstützt.
Und genau für die Visuals ist Tanja federführend.
Für die Musik auf "Dancing Fire" sorgt Gitarrist David. Otis ist der Schlagzeuger und für die Bass- sowie Synthesizer- und Sample-Sounds ist Jogi zuständig.
Außerdem erfahren wir bei Noisolution unter anderem: »[…] Die Tracks entstanden über mehrere Jahre. Einzelne Passagen wurden geprobt, erweitert, live eingespielt und letzendlich auch live aufgenommen – ohne Overdubs, ohne 'doppelten Boden'. […]«
Der Vorgänger zum Album "Dancing Fire", das als LP und CD erscheint, trägt den Titel "Fogdriver – Live On Earth" und kam 2023 als »[…] ein Live-Tape in einer limitierten Auflage […]« auf den Markt.—
Die acht Tracks bringen es auf eine Gesamtspielzeit von etwas über siebenundfünfzig Minuten und wurden von Fogdriver gemixt.
Abgesehen von dem, wie Tanja die Musik in Visuals umsetzt, erzeugen die acht Nummern auf der vorliegenden Platte ein ganz eigenes, persönliches Kopfkino, das sich in schillernden Farben präsentiert.
Je nach Ausprägung sind es eher Pastelltöne oder mit einem markanten Pinselstrich gesetzte kräftig-leuchtende Kolorierungen.
Das Insekt auf dem Coverbild ist gleichzeitig etwas furchteinflößend, hat aber auch recht freundliche, vertrauenswürdige Gesichtszüge.
So reflektiert der Käfer auch etwas von der Fogdriver-Musik.
Schon am Opener sowie Titelsong "Dancing Fire" haben die Leute vor den Lautsprechern ihre Freude.
Mit etwas über achteinhalb Minuten eines der längsten Stücke auf der vorliegenden Platte, ist diese Komposition höchst abwechslungsreich arrangiert worden. Die Auf und Abs in diesem Song sind einerseits gekennzeichnet von energischen wie auch fast schon melodisch-hypnotischen Gitarren-Einsätzen, die David in feinster Form zum Klingen bringt. Da lauschen wir gebannt und sind in voller Erwartung, was da auf uns zukommt. Schon zu Beginn setzt Fogdriver ein Ausrufezeichen.
Zu den etwas kürzeren Stücken zählen "Blizzard" (knapp fünf Minuten) sowie "Meet The Landfill" mit ebenfalls annähernd fünf Minuten.
Beim erstgenannten Lied zeigt die Combo ein weiteres Mal ihre Flexibilität in Sachen Arrangements. Zu Beginn meißelt das Trio ihren Stoner Rock in massives Granit und gleitet dann in einen entspannteren Teil, nur um bis zum Ende des Liedes ein wahres Inferno abzufeuern. Klasse, wie uns Bassmann Jogi durch den Song führt. Highlight!
"Meet The Landfill", das ganz am Ende als Video zu sehen ist, macht dem Stoner Rock alle Ehre. Die E-Gitarre rifft prächtig, hart und teilweise mit tollen Wah Wah-Pedal-Signalen versehen. Das von diesem Effektgerät gesteuerte Solo hat auf verführerische Weise den Funk gepachtet. Otis trommelt einen fast schon gnadenlosen Rhythmus und ist ganz allgemein der Schlagzeuger, der es versteht, die Verschiedenheit der Arrangements zu untermauern.
Man könnte zu dem Schluss kommen, dass "Alice Awakes" mit seiner herrlichen Entspanntheit eine Stoner Rock-Ballade ist. Allerdings befindet sich Fogdriver im Verlauf der Nummer, wenn Alice quasi erwacht ist, auf einer weiteren Tour de Force des Stoner Rock. Hammer, wie es die Formation schafft, ganz unterschiedliche, allerdings in sich stimmige Strukturen zu kreieren. Das Wechselspiel von Spannung und Entspannung ist bemerkenswert.
Keine Angst. "The Shard" hat keine Schnittverletzung zur Folge. Getragen von Synthesizer-Sounds sowie einen knarzig-fuzzigen Tieftöner entführt und Fogdriver in eine Stoner Rock-Welt, die herrlich relaxt ist. Gitarrist David schöpft aus einem bis zum Rand gefüllten Fass der Fantasien und abermals setzt er gekonnt das Wah Wah-Pedal ein. Dieses Mal nicht, um den Funk aufzurufen, sondern der Psychedelic freien Lauf zu lassen.
"Abyss" changiert zwischen relaxten Phasen und kräftigem, mit Melodie garniertem Stocker Rock. "Abyss" setzt dem Album die Krone auf. Hier kommen die Sprachfetzen gut an.
"Dancing Fire" von Fogdriver ist gekennzeichnet von Stoner Rock der abwechslungsreichen Art.
"Dancing Fire" von Fogdriver ist instrumentaler Stoner Rock, der Freude bereitet und Spaß macht.
"Dancing Fire" von Fogdriver mündet in einer Empfehlung.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Fogdriver:
David (guitar)
Jogi (bass, synthesizer, samples)
Otis (drums)
Tanja (visuals)
Tracklist "Dancing Fire":
- Dancing Fire
- Liquid Wood
- Blizzard
- The Shard
- Second
- Meet The Landfill
- Alice Awakes
- Abyss
Gesamtspielzeit: 57:12, Erscheinungsjahr: 2025
Hier das Video zum Song "Meet The Landfill" vom Album "Dancing Fire":
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