Drei Blueser debütierten mit dem Album "Crazed And Dangerous".
Franck L. Goldwasser, Christian Rannenberg sowie Roger C. Wade veröffentlichten die vorliegende Platte Anfang Mai 2022 bei Timezone Records.
Inklusive eines Live-Bonus Tracks verteilen sich die dreizehn Songs auf eine Gesamtspielzeit von knapp über siebenundfünfzig Minuten.
Die Studio-Einspielungen fanden in der angesagten Mühle der Freundschaft, Bad Iburg unter der Aufnahmeleitung von Marcus Praed statt.
Gemixt und gemastert hat Roger C. Wade.
Für das gelungene Artwork zeichnet Michael van Merwyk verantwortlich.
"My Daily Wish", der Live-Bouns Track wurde beim Konzert im To Hoop, Rheinberg mitgeschnitten.
Aus dem Informations-Blättchen entnehmen wir unter anderem:
»[…] Real blues as it is seldom heard today. […]«
Okay, dann steigen wir doch gleich ins Scheiben-Geschehen ein.
Dreizehn Songs, davon neun von Franck L. Goldwasser beziehungsweise im Team mit den anderen beiden Protagonisten geschrieben, geben Anlass zu besonders guten Laune.
Das Spannungsfeld des Blues ist großzügig abgesteckt und einer der bedeutenden Vorteil ist, dass alle drei Musiker die Lead Vocals übernehmen.
Wer auf den Bottleneck-Sound steht, wird von Franck L. Goldwasser bestens bedient. Er serviert uns aber zum Teil auch furiose Fretboard-Fahrten.
Was die Kreativität angeht, ist Roger C. Wade auf seinem kleinen Instrument hervorragend aufgestellt. Seine Kanzellen-Ritte pendeln zwischen Sentimentalität sowie mitreißenden Phasen. Der Meister des Mississippi-Saxofons liefert eine klasse Performance ab.
Christian Rannenbergs Piano-Läufe sind von äußerst gehaltvollem Blues sowie noch viel mehr geprägt. Unübertroffen, wie er auf den weißen und schwarzen Tasten zaubert.
Alle Tracks auf "Crazed And Dangerous" verfügen über einen fantastischen Sound. Alles klingt so, als wäre man im Studio mit dabei gewesen.
Beide Daumen hoch für die bereits oben gelisteten Leute, die die Knöpfe und Regler für den Klang der Scheibe genau in die richtigen Positionen gebracht haben.
Neben den bereits erwähnten Eigenkompositionen runden die handverlesenen Coversongs das Angebot ab.
Dabei schreiben wir den drei Bluesern eine weiteres Kompliment zu, denn was zum Beispiel die Interpretation des Slow Blues "Mother Earth" von Memphis Slim angeht, ist das Trio ganz weit vorne. Der Chorgesang passt genau zur Mentalität der Nummer des 1988 verstorbenen Blues-Musikers. Bemerkenswert, wie sehr sich Franck L. Goldwasser im Solo mit dem Thema auseinandersetzt und Christian Rannenberg in seinem Alleingang schließlich auf seine persönliche Art den Blues-Pianisten huldigt. Klasse!
Toll auch der rustikale Boogie des Trios. Da kommt die Live-Atmosphäre im Studio voll zum Zug.
Ach, wie herrlich swing der "Watermill Jump" dahin. Christian Rannenberg legt ein akzentuiert-fließendes Solo hin und Roger C. Wade variiert herrlich auf seiner Harp. Dieser rhythmische Hintergrund klingt wie ein von Jazzbesen auf einem Trommelfell kreiert und passt gut.
Tja, der "My Daily Wish"-Livemitschnitt dokumentiert auf überzeugende Weise, welche Energie bei einem Auftritt der drei Musiker fließt. Highlight!
Franck L. Goldwasser, Christian Rannenberg sowie Roger C. Wade und ihre Individualität sorgen dafür, dass sich Blues-Fans deren Erstling "Crazed And Dangerous" widmen müssen.
Für dieses Album wird eine deutliche Kaufempfehlung ausgesprochen.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Franck L. Goldwasser, Christian Rannenberg, Roger C. Wade:
Franck L. Goldwasser (vocals, guitar)
Christian Rannenberg (vocals, piano)
Roger C. Wade (vocals, harmonica)
Tracklist "Crazed And Dangerous":
- Weekend Woman (4:48)
- Sweet Little Grey Pigeon (3:57)
- Crazed And Dangerous (4:45)
- Troubled Shoes (4:11)
- Bad Iburg Breakdown (3:37)
- The Road Not Taken (4:53)
- She’s Hip (4:53)
- Mother Earth (5:12)
- If You Dig Me [Let Me Know] (4:13)
- Down In The Alley (4:08)
- The Real Hustle (3:27)
- Watermill Jump (2:30)
- My Daily Wish [Bonus Track/Live] 6:27
Gesamtspielzeit: 57:08, Erscheinungsjahr: 2022
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