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Frank Woelfer / Future Was Now – CD-Review

Auch wenn vorne auf dem Cover Frank Woelfer steht, ist "Future Was Now" kein Solo-Album im reinsten Sinn, denn einige Songs wurden mit der Band Univerve aufgenommen. Mit Frank Woelfer an der Gitarre handelt es sich bei Univerve um eine fünfköpfige Formation mit Katja Spier (Vocals), Bassist Markus Jung, Martin Herbst (Keyboards) und Schlagzeuger Ludger Struff im Line-up. In "Newtown Newturn", "Connected" sowie "Hard Hearted People" hören wir diese Gruppe.
Auf dem Coverbild sieht man ein Gitterraster, das in Teilen gekrümmt ist. Zeit-Raum-Krümmungen haben nach Albert Einstein mit der Gravitation zu tun.
So liest sich der Titel des Albums schon plausibel. Auf der vorliegenden Platte begibt sich Frank Woelfer nach Multiverse sozusagen auf den Weg in knapp siebzig Minuten sein musikalisches Universum zu formen.

Mit dem Titelstück "Future Was Now" lädt uns der Protagonist in seinen schier endlosen Klang-Kosmos ein. Der Opener übernimmt so etwas wie die Rolle eines Prologs für die weiteren zehn Kompositionen, die von dem Künstler geschrieben wurden. Ausnahme: "Goodbye" stammt aus der Feder von Pat Metheny. Schwebende Stimmung empfängt den Hörer und ziemlich schnell, wenn die Percussion-Elemente, zu denen auch Handtrommeln gehören, einsetzen, wird das Stück durch genau dadurch geerdet. Funk sowie Fusion-Anteile geben dem Lied eine verdammt abwechslungsreiche Struktur und mit den Keyboard-/Synthesizer-Sounds verfügt die Nummer bis zum Schluss über eine sphärische Atmosphäre. Die ersten fast acht Minuten darf man schon als ein besonderes Ausrufezeichen der Scheibe betrachten.

"Newtown Newturn" ist dann die Vorstellung der Band Univerve auf dieser CD.
Dabei darf man seine Aufmerksamkeit zunächst auf die Sängerin der Formation Katja Spier (auch Blue Alley) richten. Auf ihren Stimmbändern hat sie die Kraft der vielseitigen Emotionen und Ausdrucksstärke. Beeindruckend, wie sie zur rockenden Musik den von Frank Woelfer geschriebenen Text singt. Herrlich, wie sich der Rock in Richtung Funk bewegt und der Gitarrist auch hier auf versierte Weise sein Arbeitsgerät auf virtuos sprechen lässt.
Auch für "Hard Hearted People" hat Frank Woelfer die Lyrics geschrieben. Dieser Titel fasst eher im dynamisch-balladesken Bereich Fuß. Abermals verzaubert Katja Spier mit ihrem Gesang und nicht nur hier ist Gänsehaut garantiert.
Mit "Connected", einem rockenden Song mit stellenweise funkigen Auslegern, schnürt die Band Univerve auf diese Platte ein vom Feinsten verpacktes Paket mit Geschenkschleife oben drauf. Achtung: Frank Woelfers Exkurs auf den sechs Saiten ist zum Teil fulminante Oberklasse der Kunst.

"Dancing King" ist der Motivator, um sich in Trance zu tanzen.
Mann und Frau kommen bei diesem Track physisch in Schwung. Aber der "Dancing King" ist genauso etwas für die Genießer auf dem Sofa, oder wo immer man sich "Future Was Now" anhört. Die Verspieltheit der Klänge und Rhythmen wirkt wie ein Magnet und hier liegt auch der Reiz des Liedes. Frank Woelfers Fantasien reichen bis zum Horizont.
Bei "Egyptian Partycrasher" sowie "Cuba From Space" hat der Hörer ein kombiniertes Reise-Ticket eingelöst. Wow! Wunderschön, wie die Percussion-Anteile das Stück nach vorne treiben. Herrlich, wie darüber die Gitarre Bilder in ganz unterschiedlichen Atmosphären und Jazz-Farben, die Nuancen von kräftig bis pastell aufweisen, kreiert. Nach dem laid-back-Track "Cuba From Space" führt uns ein Kontrabass durch "Amygdala". Fürwahr, auch dieses Stück geht unter die Haut und erreicht unseren Chef im Kopf. Der hat definitiv Spaß an diesem und allen anderen Liedern.

Frank Woelfer hat – in Zusammenarbeit mit Univerve – ein Album veröffentlicht, das die Grenzen der Dimensionen auflöst und in sich für bewegende Unterhaltung sorgt. Hats off!


Line-up Frank Woelfer:

Frank Woelfer (all instruments)
Katja Spier (vocals – #2,7)
Markus Jung (bass – #2,3,6,7)
Martin Herbst (keyboards – #2,3,7)
Ludger Struff (drums – #2,3,7)

Tracklist "Future Was Now":

  1. Future Was Now
  2. Newtown Newturn
  3. Connected
  4. Goodbye
  5. Dancing King
  6. The Inside Out
  7. Hard Hearted People
  8. Egyptian Partycrasher
  9. Cuba From Space
  10. Amygdala
  11. Inflatone

Gesamtspielzeit: 63:48, Erscheinungsjahr: 2018

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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