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Frijid Pink / Earth Omen – LP-Review

Seit dem letzten Album Defrosted hat es bei Frijid Pink einige Umbesetzungen gegeben. Außer dem Drummer Rick Stevers ist nur noch Keyboarder Larry Zelanka dabei, der auf "Defrosted" nur einen Gasteinsatz hatte und noch nicht zur Band gehörte. Jon Wearing hat den Posten von Kelly Green übernommen und macht einen sehr guten Job am Mikro. Die Fans von Kelly Green mögen es mir verzeihen, aber der Gesang von Jon Wearing gefällt mir um Längen besser. Um noch einen Schritt weiter zu gehen, möchte ich behaupten, dass die Band nach den Umbesetzungen einen riesigen Schritt nach vorne gemacht hat! Musikalisch passt jetzt alles sehr gut zusammen.

Das erste, was einem beim Opener "Miss Evil" durch den Kopf geistert ist: klingt sehr nach Uriah Heep. Verantwortlich dafür ist der geile Orgelsound. Die Nummer geht ab wie Schmitz Katze und überzeugt mich auf ganzer Linie. Ordentliche Soli von Orgel und Gitarre. Toller Start für das Album. Mehr davon! Leider bleibt mein Wunsch erst mal unerfüllt, denn mit "Sailor" wird es erst mal ruhiger. Untermalt von einem netten Piano zeigt die Band aber, dass sie auch gute Balladen schreiben kann. Das kurze aber intensive Gitarrensolo rundet die Nummer ab.

Bei dem Titeltrack "Earth Omen" steht der Gesang erst mal im Vordergrund, auch hier wieder ein paar schöne Pianoeinlagen und ein kurzes Gitarrensolo. Mit "Lazy Day" endet die erste Seite dann eher behäbig. Insgesamt sind die ersten vier Songs recht stimmig hintereinander gesetzt, ein Ausfall ist bisher nicht zu verzeichnen.

Auf der zweiten Seite lassen die Jungs mit "Train Woman" dann auch mal den Psychedelischen raushängen. Dreckige Gitarre, Schweineorgel, toller Gesang und ein Bass, der Akzente setzt. Danach wird mit "Eternal Dream" leider wieder Fahrt raus genommen. Dafür geht bei "New Horizon" dann ordentlich die Post ab. Diesmal übernimmt die Fuzz-Gitarre erst mal das Regiment. Jon Wearing läuft am Mikro zur Höchstform auf und auch Larry Zelanka lässt sein Piano gekonnt durch den Song tanzen.

Der "Rainbow Raider" glänzt durch ein tolles Fender Rhodes und super Gitarrenarbeit von Craig Webb. Auch gesanglich kann die Nummer überzeugen! Der Rausschmeißer heißt "Mr. Blood" und startet mit einem fetten Gitarrensound. Und da ist sie auch wieder die Heep-Schweineorgel, nicht so dominant wie bei dem Opener aber immerhin. Ein gelungener Abschluss für eine gelungene Platte!

Fazit: Eine tolle Platte, die mir erheblich besser gefällt als der Vorgänger "Defrosted". Die Keyboards von Larry Zelanka sind eine echte Bereicherung für Frijid Pink. Schade, dass sich die Band drei Jahre später auflöste, da wäre sicherlich noch einiges möglich gewesen.
Diese Platte kann sich der gemeine Rockfan ohne Zögern zulegen, zumal das 180g-Vinyl auch noch hervorragend klingt!


Line-up Frijid Pink:

Jon Wearing (lead vocals)
Rick Stevers (drums, tympani)
Larry Zelanka (piano, organ)
Craig Webb (guitar)
Tom Harris (bass)

Tracklist "Earth Omen":

Seite 1:

  1. Miss Evil (6:22)
  2. Sailor (4:20)
  3. Earth Omen (3:32)
  4. Lazy Day (4:35)

Seite 2:

  1. Train Woman (3:58)
  2. Eternal Dream (4:18)
  3. New Horizon (4:21)
  4. Rainbow Rider (2:55)
  5. Mr. Blood (4:38)

Spielzeit: 38:59, Erscheinungsjahr: 2017 (1972)

Über den Autor

Michael 'Mike' Schröder

Hauptgenres: Rockmusik in all seinen Farben
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