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Full House Brew Crew / Bare Knuckle – CD-Review

Full House Brew Crew / Bare Knuckle

Im Laufe der Zeit lernt man schon die kleinen Freuden zu schätzen und sich über Dinge zu freuen, die Spaß machen. Das Jahr 2020 hat sich in dieser Hinsicht nicht besonders großzügig gezeigt. Desto mehr hat mich das dritte Studioalbum der griechischen Band, Full House Brew Crew, glücklich gemacht.

"Bare Knuckle" macht nämlich mit all seinen Tracks gut sechsunddreißig Minuten lang Spaß. Die Spielzeit hätte zwar etwas länger sein können, wenn ich schon am Anfang unbedingt etwas zu meckern haben möchte.
Die zehn Songs kann man ganz ruhig auf seiner Playlist vergessen, die bieten einen tollen Hintergrund beim Einkaufen, wenn man die ganzen Leute herum nicht mehr hören will, beim therapeutischen Großputzen, bei der Arbeit, wenn die Kollegen nerven und bei langen Gesprächen im Freundeskreis. Das alles wurde mehrfach getestet, funktioniert total und wird nicht mal langweilig.
Aber in Situationen, wo man schön still und ruhig sitzen sollte, würde ich diese Scheibe nicht empfehlen, denn man muss beim Hören ständig headbangen.

Als ich bei der Stilbezeichnung Groove/Heavy Metal gelesen habe, haben mich zuerst die Zweifel gepackt, denn bei den Stilmischungen ist im Verlauf ihrer Geschichte schon einiges schief gegangen. Den Helenen ist das zum Glück gar nicht passiert, die groovigen Riffs haben der Schwere des Metals weitaus nicht geschadet, eher im Gegenteil: Die beiden Genres verschmelzen gleichzeitig zu harter und melodischer Musik. Spieltechnisch hab ich gegenüber den vier Musikern auch nichts zum Meckern gefunden, jeder macht seinen Job makellos und voller Harmonie, der Gesang ist beruhigend korrekt, alles klingt wie es klingen soll. Da leistet auch das Mastering einen guten Dienst, genau der Punkt, wo ich eine Produktion gewöhnlich sehr kritisch beurteile, jetzt kann ich nur ein Wort hinzufügen: perfekt.

Ich könnte so gut wie bei jedem Song hervorheben, dass diese sowohl das Niveau als auch das Interesse Anfang bis Ende auf gleichem Level halten, durch die gesamten Rhythmik, die eingängigen Soli, die absolut hörbare Anwesenheit des Basses und die Texte, die sich ins Gedächtnis fressen.

Fazit: der Drittling der 'Brauer' hat mich völlig überzeugt und die Mannschaft hat bei mir einen Platz in dem Ordner 'das Gute in diesem Jahr' verdient.


Line-up Full House Brew Crew:

Vageliss Karzis (guitars, vocals)
Spiros Dafalias (bass)
George Tzatzakis (guitars)
Alex Keito (drums)

Trackliste "Bare Knuckle":

  1. Cult Of Misery
  2. Unforgiving Land
  3. Bare Knuckle
  4. Servant Of Despair
  5. Buried Hope
  6. Black Flag
  7. Nail In You
  8. Breaking New Ground
  9. Shuffled Deck
  10. Draw From The Bottom

Gesamtspielzeit: 36:23, Erscheinungsjahr: 2020

Über den Autor

Hajnalka Tamás

Genres: Heavy Metal, Power Metal, Classic Rock, Stoner Rock

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