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Future Jesus & The Electric Lucifer / Kosmo Cure – CD-Review

Wo soll man bei Future Jesus & The Electric Lucifer bloß anfangen?
Vielleicht da, wo einem etwas richtig bekannt vorkommt, wie aus dem Promo-Text von Noisolution hervor geht:
»[…] Ihr Weltraumbahnhof fndet sich im Hinterhof des ehemals von Kraftwerk genutzten Kling Klang Studios in Düsseldorf. […]«

Gibt es da möglicherweise tonale Parallelen zu den "Autobahn"-Elektro-Rockern aus der NRW-Landeshaupstadt?
Ist "Kosmo Cure" der große Knall, der in diesem Jahrtausend noch gefehlt hat?

Aus der Pressemitteilung:
»[…] Was hören wir da eigentlich? […]«

Die Antwort:
»[…] Eine Mischung aus Krautrock, Synthwave und Fusion […]. […] Spacerock trifft Daft Punk […]«.
Schon sind wir in Stil-Schubladen, die es zu ergründen gilt.

Countdown, Ansagen, »[…] Sci-Fi-Sprachsamples,  Roboterstimmen […]« sind über das ganze Album verteilt.
Von Effekten veränderter Gesang, der auch an Kraftwerk erinnert.
Musikalisch reichen Future Jesus & The Electric Lucifer ein interessantes wie auch herausforderndes Konglomerat an selbst geschriebenen Klängen an die Leute vor den Lautsprechern weiter.

Sounds die vordergründig zum Tanzen oder Fußwippen einladen, verändern ihren Gusto nach Belieben und Laune. Der bereits weiter oben gelistete Synthwave, auch von eingängigen Melodien begleitet, wird zu einem klanglichen Chamäleon, wenn sich die basale Stimmung in die Düsternis verabschiedet und sich Gitarrist Florian Hoheisel ins Universum propellert. Willkommen im Kosmos von Future Jesus & The Electric Lucifer.
Die Antriebsrakete ist Schlagzeuger Tamon Nüßner, der sehr einfühlsam verschieden-energetische Stufen seines Drummings zündet. Man wundert sich, dass der Richard Eisenach-Bass so tief tönen kann. Herrlich, wie er mit seinem Zupfen changierende Stimmungen in der unteren Abteilung kreiert. Verführerischer Space Rock, der auch in Jamaika gehört wird.
Die Formation hat es aber ebenfalls mit dem Funk.

Der Future Jesus & The Electric Lucifer–Raumgleiter gibt herrlich-verträumte Blicke auf den unseren blauen Planeten frei. Florian Hoheisels Fretboard-Fahrten sind eine Wucht. Da passt definitiv kein Blatt zwischen Fantasie und Rock-Energie. Er ist auch gerne ein Fretboard-Frickler.
Der musikalische Atomkern der Combo ist von Stabilität gekennzeichnet. Wer sich sozusagen nicht an die Regeln hält, sind die wie verrückt um den Nukleus schwirrenden Elektronen, die "Kosmo Cure" zu einem Spagat zwischen Eingängigkeit und Herausforderung werden lassen.
Dramatischem steht sozusagen die Leichtigkeit eines Balletts gegenüber.

Future Jesus & The Electric Lucifers "Kosmo Cure" entwickelt so bunte Bilder wie ein Kaleidoskop.
Future Jesus & The Electric Lucifers "Kosmo Cure" ist so entspannend wie ein Tag am Strand.
Future Jesus & The Electric Lucifers "Kosmo Cure" vertritt die Dynamik eines Tsunamis.
Future Jesus & The Electric Lucifers "Kosmo Cure" ist unkalkulierbar und genau deswegen so gut.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Future Jesus & The Electric Lucifer:

Richard Eisenach (bass, synthesizer, voice)
Florian Hoheisel (guitars, synthesizer)
Tamon Nüßner (drums)

Tracklist "Kosmo Cure":

  1. Rocket
  2. The Blue Star
  3. Different Wavelenghts
  4. Station 5
  5. 4th Eye
  6. Weatherstone
  7. Kosmo Cure
  8. Inner Soundtrack

Gesamtspielzeit: 41:53, Erscheinungsjahr: 2022

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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Mail: joachim(at)rocktimes.de

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