![G3 Reunion Live](https://www.rocktimes.info/wp-content/uploads/2025/02/g3-reunion-live-1.jpg)
Schon seit 1996 nimmt sich Joe Satriani regelmäßig zwei Gitarristen zur Seite, um mit ihnen die Fans zu begeistern. G3 heißt diese Konzertreihe in veränderter Besetzung. 2024 gab es eine Neuauflage der erfolgreichen Erstbesetzung von 1996, an der neben Satriani die beiden Musiker Steve Vai und Eric Johnson mitwirkten. Es war die fesselnde Wiedervereinigung dreier Freunde und die Rückbesinnung auf gemeinsame musikalische Wurzeln.
Das spürt der Hörer vom ersten Augenblick. Die Protagonisten spielen nicht nur munter drauf los, sie zelebrieren ihr Gitarrenspiel. Die instrumentale Spielweise bringt es mit sich, dass die alleinige Konzentration auf dieses Hauptinstrument gelegt ist. Umso größer der Hörgenuss. So hat es zumindest den Anschein. "Reunion Live" fängt die einzigartige Magie der ausverkauften Tour durch die USA im vergangenen Jahr ein. Gleichzeitig ist "Reunion Live" die erste G3-Albumveröffentlichung seit über 20 Jahren. Wobei mediale Aufmerksamkeit gar nicht der vorrangige Anspruch der drei Akteure ist. Vielmehr bekommt der Musikliebhaber ein Stück aus dieser Reihe, die Gitarren- und Rockmusikgeschichte geschrieben hat, nach Hause geliefert.
Apropos Geschichte: Das fast schon Märchenhafte beginnt damit, dass Steve Vai ab seinem 13. Lebensjahr für einige Jahre Unterricht von Joe Satriani erhielt. Seine erste Band gründete der heute 64-jährige im Alter von sieben Jahren. Es folgte eine Bilderbuchkarriere, in der Vai aufgrund seiner buchstäblichen Virtuosität gefragter Partner für viele Größen im Musikgeschäft war, angefangen in den 1980er Jahren an der Seite von Frank Zappa. Perfektion gepaart mit scheinbarer Leichtigkeit, das finden wir ebenso bei Eric Johnson und schlägt sich bereits in seinem Auftaktlied "Land Of 1.000 Dances" nieder. Von Johnson, der ebenfalls zur Spitzengruppe der US-Gitarristen-Szene gehört, gibt es während seines Parts ein paar Gesangseinlagen, die sich aber stark in Grenzen halten und damit das Gesamtkonzept der Instrumentalmusik nicht ins Wanken bringen.
Mastermind Joe Satriani hält die Fäden über das Gesamtprojekt zusammen und punktet mit seinem Gitarrenspiel, das sicherlich über jeden Zweifel erhaben ist, das perfekt wie unterhaltsam und noch dazu abwechslungsreich ist. Der Geschichten nicht genug: Bei "Summer Song", das dessen Part beendet, wirkt als Gastmusiker Sohn ZZ Satriani an der Gitarre mit. G3 generationsübergreifend und in Familie. Die instrumentale Verpackung des Konzertes lässt Langeweile gar nicht erst zu, denn zu unterschiedlich sind die einzelnen Kompositionen angelegt. Der Spannungsbogen wird stets oben gehalten.
"Reunion Live" enthält Live-Sets in Albumlänge von jedem der drei beteiligten Künstler. Im Anschluss daran gibt es drei Coverversionen von Jimi Hendrix, Eric Clapton und Steppenwolf. Dieses Konzept verfolgen alle der bisherigen Konzerte. Joe Satriani, Steve Vai und Eric Johnson glänzen durch ihren Individualismus, alle vereint ihre außergewöhnliche Perfektion im Umgang mit ihrem Instrument, das sie nicht nur blind beherrschen, sondern dem sie Töne entlocken, die scheinbar nicht von dieser Welt sind. G3 darf man deshalb als Marke bezeichnen, die es in ihrer Art kein zweites Mal gibt. Wenn an dieser Stelle schon großzügig mit Lob umgegangen wird, dann sei an dieser Stelle abschließend auf das 16-seitige Booklet-Fotobuch hingewiesen, das dem 2 CD-Digipak beiliegt. Die grandiosen Aufnahmen der Gitarristen zeigen in einer Dynamik die Spielfreude und die Hingabe, mit der sie ihr Instrument beherrschen.
"Reunion Live" ist ein Schmankerl für Gitarrenfans, aber es ist zugleich eine Empfehlung an alle Musikliebhaber, die sich gern der Instrumentalmusik der Gegenwart nähern möchten.
Line-up G3:
Steve Vai (guitar – CD1 #1-8, CD2 #9-12)
Eric Johnson (guitar, vocals – CD1 #9-14, CD2 #9-12)
Joe Satriani (guitar – CD2 #1-12)
With:
Philip Bynoe (bass – CD1 #1-8)
Jeremy Colson (drums – CD1 #1-8)
Dante Frisiello (guitar, keyboards – CD1 #1-8)
Roscoe Beck (bass, backing vocals – CD1 #9-14)
Dave Scher (guitar, keyboards, vocals – CD1 #9-14)
Wayne Salzmann II (drums, backing vocals – CD1 #9-14)
Bryan Beller (bass – CD2 #1-8)
Kenny Aronoff (drums – CD2 #1-8)
Rai Thistlethwayte (keyboards, guitar, vocals – CD2 #1-8)
ZZ Satriani (guitar – CD2 #1-8)
Tracklist "Reunion Live":
CD1:
- Gravitas (Steve Vai)
- Avalancha (Steve Vai)
- Little Pretty Intro (Steve Vai)
- Little Pretty (Steve Vai)
- Tender Surrender (Steve Vai)
- Zeus In Chanes (Steve Vai)
- Teeth Of The Hydra (Steve Vai)
- For The Love Of God (Steve Vai)
- Land Of 1.000 Dances (Eric Johnson)
- Trail Of Tears (Eric Johnson)
- On Ramp Improv (Eric Johnson)
- Freeway Jam (Eric Johnson)
- Desert Rose (Eric Johnson)
- Venus Reprise (Eric Johnson)
CD2:
- Resberry Jam Delta (Joe Satriani)
- Surfing With The Alien (Joe Satriani)
- Satch Boogie (Joe Satriani)
- Sahara (Joe Satriani)
- Nineteen Eighty (Joe Satriani)
- Big Bad Moon (Joe Satriani)
- Always With Me, Always With You (Joe Satriani)
- Summer Song (Joe Satriani)
- Introductions (Satriani, Johnson, Vai)
- Crossroads (Satriani, Johnson, Vai)
- Spanish Castle Magic (Satriani, Johnson, Vai)
- Born To Be Wild (Satriani, Johnson, Vai)
Gesamtspielzeit: 72:18 (CD 1), 70:52 (CD 2), Erscheinungsjahr: 2024
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