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Gavin Sutherland / Wireless Connection – CD-Review

Gavin Sutherland / Wireless Connection - CD-Review

Viele werden mit diesem Namen gar nichts anfangen können – Gavin Sutherland. Nun, der am 6. Oktober 1951 in Schottland geborene Bassist und Sänger war solo auch nicht unbedingt breitflächig in Erscheinung getreten. Zusammen mit seinem älteren Bruder Iain Sutherland startete er musikalisch als Duo, das war 1968. Um weitere Musiker erweitert, kam die Karriere 1972 mit einem ersten Album in Fahrt, als Sutherland Brothers Band, ein Jahr später vereinigte man sich mit einer Rockband namens Quiver und nun klingelt es bei Vielen sicher, denn The Sutherland Brothers And Quiver waren geboren. Wer sich vielleicht nicht an die Debüt-Single "(I Don’t Want to Love You But) You Got Me Anyway" erinnert, dem ist "Arms Of Mary" aus 1976 vielleicht noch in Erinnerung geblieben.

Doch noch viel mehr wird es der Song "Sailing" sein, den Gavin Sutherland 1972 komponierte und den Rod Stewart drei Jahre später zum Welterfolg führte, den man gedanklich verinnerlicht hat. Gavin veröffentlichte sein erstes Soloalbum mit Titel "Beat Of My Heart" im Jahre 1972, und es gab kaum Nachfolger, bis nun zum neuen Album. "Wireless Connection" soll eine Reminiszenz an jene Zeiten darstellen, als ein Radiogerät in den Familien noch einen wichtigen Lebensmittelpunkt darstellte, wie heute eben das Fernsehen. So entspannt, wie alte Zeiten sicher teilweise gewesen sein mögen, ist auch die Musik der Platte. Relativ zurückhaltend instrumentiert, fließt der Sound sehr entschleunigt und harmonisch über die Runden, unglaublich sympathisch ausgelegt. Sutherland ist sicher kein großartiger Sänger, doch die Stimme passt letztlich in die zum schönen Hören animierende Stimmung, ungewöhnliche Musik in dieser eher hektisch ausgerichteten Zeit, manchmal rauscht ein Hauch von J J Cale durch den Raum.

Das Ganze spielt sich als Fusion von Soft Rock und britisch geprägtem Folk ab, Singer/Songwriter-Tradition trifft dabei auch auf Pop-Elemente. So klingt alles insgesamt sehr stark persönlich geprägt, als würde Gavin uns etwas erzählen wollen in der gemütlichen Wohnstube vor dem Radioapparat, wunderschön entspannte Musik entstanden im wahrscheinlich genauso entspannenden Gardenstown, Banffshire in Schottland.


Line-up Gavin Sutherland:

Gavin Sutherland (guitars, bass, vocals and various)
John Wright (drums – #1, 2, 3, 6, 9, 12)
Carl Damiato (piano – #1, 3, 4, 5, 8, 9, 10, 12, Rhodes piano – #2, Hammond – #3)
Kelly Seerungum (backing vocals – #2, harmony voice – #3, 10)
Rachael Brown (backing vocals – #2)
Nick Zala (pedal steel guitar – #4, 12, mandolin – #7)
Adele Henderson (vocals – #4, 12)
Katie Morley (vocals – #4, 6, 12)
James Sutherland (drums – #5, 10, 11)
Alexander Harvie (horns – #5, 9, 11)
Gareth John (cellos – #6)
Debi Doss (backing vocals – #6, harmony vocals – #11)
Terry Butters (piano – #7)

Tracklist "Wireless Connection":

  1. Peggy Told Me (3:29)
  2. Blueberry Wine (4:27)
  3. Stolen Dream (3:18)
  4. Wireless Connection (3:14)
  5. Microgroove (4:03)
  6. After The Storm (Revisited) (3:29)
  7. Old West Road (2:54)
  8. Merry Lights (3:29)
  9. Monkeys And Trees (3:29)
  10. The Thistle And The Rose (3:32)
  11. Show Mercy (3:22)
  12. The Nightbird’s Song (3:15)

(all songs written by Gavin Sutherland)

Gesamtspielzeit: 41:48, Erscheinungsjahr: 2017

 

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
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Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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