»[…] Guitar was my first love. […]«
Okay, in ganz jungen Jahren darf es so sein.
Dann kam es für Geoff Tyson so: »[…] I first met Joe Satriani when I was 13 and he helped to develop my passion. I soon became one of his favorite students, along side Alex Skolnick, Steve Vai, Kirk Hammet and Charlie Hunter. […]«
Die Verbindung zu Joe Satriani war intensiv: »[…] Satriani and I met weekly for about 2 ½ years, and he became my mentor and inspiration, always challenging me to do something unique and personal. […]«
Aus Geoff Tysons Biografie geht hervor, dass sein musikalischer Geschmack bis zum heutigen Tag auch durch Bands wie Depeche Mode, Duran Duran oder Blondie beeinflusst wird.
Der Genre-Spagat geht noch weiter: »[…] I also love classic and modern synth and ambient styles. […]«
Geoff Tyson war bis 1994 Mitglied bei der Heavy Metal-Formation T-Ride. Musik dieser Band taucht auch bei diversen Filmen und in einer "Baywatch"-Folge war "Bone Down" zu hören. "Drinks With Infinity" ist wieder eines dieser Alben, die fast im Alleingang aufgenommen wurden.
Im Digipak werden die Schlagzeuger Eduard Štěpánek sowie Mackenzie Hine namentlich hinter »[…] drums […]« genannt.
Sein Debütalbum unter eigenem Namen eröffnet Geoff Tyson mit "Six Weeks Of Tina".
Auch wenn der Amerikaner lange Zeit von Joe Satriani ausgebildet wurde, hat ihm sein Lehrherr wahrscheinlich dennoch mit auf den Weg gegeben, sein eigenes Ding zu verwirklichen.
Geoff Tyson hat seine Individualität entwickelt und so kann man den vielschichtigen Opener, der auf ganz geschickte Weise Elemente des Blues Rock mit denen des Hard Rock verknüpft, auf diese Art auf sich wirken lassen. Darüber hinaus kann man dem Musiker – zumindest, was den Album-Einstieg angeht – ein starkes Songwriting attestieren. Klasse Breaks und Sound-Spielereien sorgen für eine gewisse Lockerheit. "Six Weeks Of Tina" ist toll.
Auf der anderen Tracklist-Seite haben wir es abermals mit einem Frauennamen zu tun.
"Liquid Kitty" ist zunächst mit programmierten Klängen am Start. Dazu spielt Geoff Tyson seine aussagekräftige Gitarre etwas im Hintergrund. Dann ändern sich die Atmosphäre und der Schlagzeuger greift ins Geschehen ein. Dieses ganze rockige Treiben mit gelegentlicher Sechssaiter-Ekstase verbindet der Protagonist immer wieder mit ab und an überraschenden Melodie-Bögen. Zwei Songs, die doch unterschiedlich sind, aber trotzdem gefallen.
Bisher hielt sich Geoff Tyson fern von irgendwelchen Frickelorgien.
Der Mann weiß auch auf überzeugende Art die balladesk-nachdenkliche Seite zu bedienen. Dabei findet zwischen Keyboardklängen/Programming und der E-Gitarre auch die Akustische ihren Platz und wenn die Sehnsucht beginnt aus den Lautsprechern zu strömen, dann darf der Hörer die Augen schließen und genießen.
Dem Hard Rock mit ein wenig Blues-Würzung steht sozusagen der Progressive Rock gegenüber. Geoff Tyson beweist auf verblüffende Weise, wie sicher er sich doch am Tellerrand es Rock bewegt. Runter gucken ist erlaubt, aber der Musiker wird von seiner musikalischen Kompetenz vor dem Fall gesichert.
Ob im großformatigen Stadionstil oder eher persönlich-vertraulich macht Geoff Tyson eine sehr gute Figur.
Der Künstler zeigt dem Hörer, was er drauf hat. Dabei geht er auf Distanz zur Selbstdarstellung. Der Mann möchte unterhalten und so tragen sein Songwriting und seine Fingerfertigkeiten auf der Gitarre dazu bei, dass einem Geoff Tysons Lieder einfach gefallen.
Dabei unterstützen ihn die Schlagzeuger auf Augenhöhe.
Dashis Gesang taucht im quirligen "Monkey Love" auf.
Die gar nicht einmal so langen Nummern haben viel Inhalt und Geoff Tyson bringt es auf den Punkt.
Wer auf Hard Rock steht und mit instrumentaler Musik, die auch über den Tellerrand schaut, etwas anfangen kann, wird an "Drinks With Infinity" Interesse zeigen. Keyboards sowie Programming sind Zutaten, die einen integrativen Charakter haben und über eine bereichernde Wirkung verfügen.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Geoff Tyson:
Geoff Tyson (guitar, bass, keyboards, programming)
Eduard Štěpánek (drums)
Mackenzie Hine (drums)
Dashi (vocals)
Tracklist "Drinks With Infinity":
- Six Weeks Of Tina
- Shag
- Strawberry Napalm
- Like Life Is Set In Stone
- Bark
- Asabara
- Monkey Love
- Freckle
- Are You With Me?
- Liquid Kitty
Gesamtspielzeit: 36:53, Erscheinungsjahr: 2020
Neueste Kommentare