Es war im Jahr 2001, als ich die Band Schluff Jull auch persönlich kennenlernen durfte – beim Deadheadmeeting in Plauen war das. Sofort war mir klar,
R.I.P Schorsch
dass nicht nur die Musik der Truppe genau meinem Gusto entsprach, auch die Musiker waren menschlich genau auf meiner Wellenlänge.
Auf dem Festival waren es besonders Gitarrist Olaf und Trompeter Schorsch, mit denen ich viele Gespräche führte und das eine oder andere Gläschen konsumierte.
Gerade Schorsch und sein Bläserkollege Horst sind das berühmte Salz in der Jam Rock-Suppe, denn durch diese Instrumente ist die Musik der Julls so besonders.
Damals schrieb ich »Erstaunlich, was Schorsch und Horst mit Trompete, Horn und Saxophon so anstellten. Schorsch 'muss' man live sehen, um ihn richtig zu 'hören'. Bewegung, Spiel, Mimik – das eine wäre ohne das andere nur die halbe Miete.«
Schorsch ist nun nicht mehr dabei. Wir werden sein verschmitztes Mimikspiel nicht mehr sehen, nicht mehr in seine leuchtenden Augen blicken können und sein Lachen nicht mehr hören.
Schorsch ist am 11. März im Alter von 59 Jahren verstorben. Der körperlich kleine Mann war ein ganz Großer an Horn und Trompete. Ihn jetzt auf den Platten zu hören macht einerseits traurig, andererseits aber auch froh, ihn gekannt, gesehen und gehört zu haben.
Wir trauern mit Familie, Freunden und der Band. Lieber Schorsch, du wirst da oben deine Trompete bekommen und sicher dem einen oder anderen den Marsch blasen. Du wirst aber auch viele deiner Vorbilder treffen und kannst weiterhin mit ihnen deine Musik spielen. Und in den Pausen trägst du einige deiner Gedichte vor. Du wirst deinen Platz finden.
»It’s all gone but all comes round again«
("It’s All Gone": Schluff Jull)
R.I.P. Schorsch
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