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George Theodorou / Water – CD-Review

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Die griechische Musik ist geprägt durch ihre eng regional verwurzelte Volksmusik. Hier dominieren Folklore und der Einfluss von Kirchenmusik. Jenseits dieser traditionellen Klänge gab es allerdings schon immer Platz für Nischen. Die Komponisten Mikis Theodorakis und Manolis Hadjidakis haben Filmmusiken und klassische Werke hinterlassen und galten aufgrund ihres hohen Bekanntheitsgrades als Exportschlager des Landes. Es gibt weitere Künstler, die außerhalb der griechischen Tradition international für Aufsehen sorgten. Da steht mit seiner elektronischen Tonkunst Vangelis, der in den 1980er und 1990er Jahren international erfolgreiche Komponist. "Chariots Of Fire" (1981) und "Conquest Of Paradise" (1995) wurden Welthits. Im Black-Metal sorgte die Band Rotting Christ  für einige musikalische Exporte – ein für das griechische Genre eher untypischer Ausflug.

Griechenland bleibt in der Wahrnehmung der meisten Menschen jedoch ein Reiseland. Eine Tatsache, die sich der Künstler George Theodorou durchaus zunutze gemacht hat. Mit sechs Jahren lernte er das Gitarrespiel. Fortan bestimmte die Musik sein Leben. In zuletzt fast zwei Jahrzehnten verdiente er sich seine Sporen im Studio und auf der Bühne, spielte mit verschiedenen Künstlern aus dem Rockbereich zusammen, darunter Ryan Roxie (Alice Cooper). Er stand vier Jahre mit einer Rockband im international bekannten Club Colorado auf Rhodos auf der Bühne, um sich dann auf Tournee als Independent-Band The Izzy Dizzy in mehreren Hotels auf Rhodos weiterzuentwickeln. Die Izzy Dizzy-Band hatte vor drei Jahren ihren eigenen Club in Rhodos, Ixia, eröffnet und spielt dort jeweils im Sommer. Während dieser Zeit komponierte George Songs verschiedener Genres für internationale Kunden, Kongresse und Events. Damit war ein Künstler gereift, der den Musikgeschmack des internationalen Publikums im Urlaubsland bestens kannte, der aber zugleich in der Lage war, das Publikum in Westeuropa mit eigenen Liedern zu unterhalten.

Auf seinem Debütalbum "Water" bringt er nicht nur einfach seine Erfahrungswerte als Musiker ein, sondern zeigt sich als Grenzgänger zwischen Rock und Pop unter Einbindung weiterer Genre. Die Präsentation der 13 Lieder ist zunächst geprägt durch einen Auftakt mit drei Popstücken, darunter die erste Single "When I Cry". Mehr und mehr lässt George Theodorou alias 'The Voice Of Rock' die Rockgitarre erklingen. Bei "Rock’n’Rolla" zeigt er sein Können im Bereich Rock’n’Roll. Ist die Interpretation des Griechen zunächst auf dessen Qualität als Sänger ausgelegt, so trägt dessen Gitarre ebenfalls für ausgewogene Titel bei. Theodorou spielt im Studio Gesang, Background-Gesang und die Gitarren ein. Ihm zur Seite stehen Panagiotis Andreou (Bass), Chris Barber (Drums) und Dominik Hemmer (Programming und Keyboards). Michael Macher und Dominik Hemmer produzierten das Album "Water". Den Fokus legt der Komponist unüberhörbar auf Partysongs.
Dieses Lebensgefühl hat der international ausgerichtete Künstler in den Clubs seines Heimatlandes kennengelernt. Laut Facebook lebt er seit 2020 in der Südsteiermark, wenngleich widersprüchliche Angaben ohne Quelle einen in Deutschland lebenden Musiker ausmachen wollen.

2020 markiert zugleich den Beginn seiner Solotätigkeit. In Österreich ist auch das Label USP zu Hause. Laut Presseinformation bestritt George Theodorou im vergangenen Jahr zwischen Juni und Oktober erstaunliche 106 Konzerte in seinem Land. Dazu kommen ausgewählte kleinere Auftritte in Norwegen, Dänemark, Deutschland und Österreich. Für einen Paukenschlag sorgte der Grieche, über den keine biographischen Daten vorliegen, mit der Normierung beim 39. Deutscher Rock & Pop Preis 2021. In neun Kategorien war er nominiert und erreichte Ende Dezember jeweils erste und zweite Plätze. Oberste Podestplätze gab es in den Kategorien  'Bester Rocksänger 2021', 'Bester Popsong' mit "Stay With Me", 'Bestes Rockalbum' und 'Bestes CD-Album in Englisch'. Nach Information der Deutschen Post-Stiftung als Veranstalter erfolgte die Ehrung erneut virtuell, sodass die Preisträger angeschrieben werden mussten. Der Preis mit dem kombinierten Titel scheint für George Theodorou wie geschaffen. Dessen konsequente und kontinuierliche Arbeitsweise werden ihm nicht nur weitere Preise, sondern erst einmal Auftritte und neue Veröffentlichungen bescheren.


Line-up George Theodorou:

George Theodorou (vocals, background vocals, guitars)
Panagiotis Andreou (bass)
Dominik Hemmer (Programming und Keyboards)
Chris Barber (Drums)

Tracklist "Water"

  1. When I Cry (Extended Version)
  2. High as a Mountain
  3. Stay with Me
  4. Rock n Rolla
  5. Goodbye so Long and Farewell
  6. Woman’s Insane
  7. Why Me
  8. Secrets
  9. With a Smile
  10. Forever Wanted
  11. Journey
  12. We Win Because We Are One
  13. When I Cry (Radio Cut)

Gesamtspielzeit: 53:29, Erscheinungsjahr: 2021

Über den Autor

Mario Keim

Musikstile: Heavy Rock, Rock, Deutschrock, Hard Rock
Marios Beiträge im RockTimes-Archiv

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