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Gerfast / Legendary Grooves – CD-Review

Jan Gerfast macht wieder die Runde.
Da sitzt er auf dem Steg am See. Offensichtlich versunken in sein Spiel auf der E-Gitarre.
Ein durchaus stimmungsvolles Bild, was wir auf dem Cover von "Legendary Grooves" sehen.
Wie aus dem Pressetext von Just For Kicks hervor geht, wohnt Jan Gerfast mittlerweile wieder in in seiner Heimatstadt Osby, Schweden.
Zum größten Teil 2019 im Ping Pong Studio von Per Lindberg aufgenommen, fanden zusätzliche Einspielungen von Jan Gerfast 2020 im Magic Music statt.
Dort wurde "Psychedelic Blue" bereits 2016 aufgenommen.
Bei "Legendary Grooves" setzt der Protagonist auf ein fast identisches Line-up wie 2018 für Black & White.
Per Lindberg ist nun der Schlagzeuger. Simon Cop trommelt im bereits erwähnten "Psychedelic Blue", das ja auch schon ein wenig älter ist.

Die acht von Jan Gerfast komponierten Lieder bringen es auf fast achtunddreißig Minuten.
Wie bei "Black & White" wieder etwas dürftig.
Passt der großspurige Albumtitel "Legendary Grooves" wirklich, oder ist er übertrieben?
Genau das gilt es herauszufinden.

So fällt der Startschuss mit "Love".
Jan Gerfast gibt als Blues-Ziel den Zwölftakter-Funk im musikalischen Navi ein. Dorthin gelangt der Musiker mit einer vom Wah Wah-Pedal gesteuerten E-Gitarre, lässt sich Zeit für ein interessantes Break und soliert dann in unspektakulärer Weise. Das verschleppte Tempo des Openers ist schon hypnotisch zu nennen, denn außer den Breaks hält man diese Geschwindigkeit. "Love" ist ordentlich. Nicht mehr und nicht weniger.

Okay, dann widmen wir uns dem Ende der Tracklist.
Dort befindet sich die bereits weiter oben angekündigte Nummer "Psychedelic Blue". Das Tempo unterscheidet sich nicht wesentlich vom ersten Lied. Magic Mama serviert eine schöne Keyboard-Begleitung und schon lässt der Frontmann ein erstes Solo vom Stapel. Klingt alles schön, ist aber nicht psychedelisch. Vielleicht muss man ja etwas Geduld haben, bis es gen Himmel oder gar darüber hinaus geht. Ah, jetzt aber! Okay, mit Hall im Klang-Gepäck fängt man jetzt nicht unbedingt die Leute vor den Lautsprechern ein. Dennoch wird es im Folgenden dann psychedelisch. Verschärfte Wirkung erzielt die Nummer mit Kopfhörern. Gemessen an den anderen Liedern ist "Psychedelic Blue" psychedelisch, abgeliefert mit angezogener Psychedelic-Handbremse.

Akustische Gitarre und ein schöner Jan Gerfast-Gesang prägen das sinnierende Ambiente von "Running Out Of Time". Dabei kommt so etwas wie eine leichte Brise Juke Joint-Stimmung auf. Nicht mehr und nicht weniger.
Irgendwie hat es der Blueser mit dem Funk, denn in dieser Gitarren-Auslage begegnen wir auch "The Blues Police". Hier hat Magic Mama ihre Hochzeit.
Auch die anderen Nummern machen den Kohl nicht fett. Wobei eine jazzige Piano-Gangart von Magic Mama tatsächlich klasse ist.

"Lengendary Grooves" lässt einen eher fragend, suchend als begeistert zurück.
Man versucht die zündenden Funken zu finden.
Davon gibt es allerdings kaum welche, die ausreichen würden, dieses kurz geratene Album mit ruhigem Gewissen zu empfehlen.
Der Albumtitel ist übertrieben.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Gerfast:

Jan Gerfast (guitar, vocals)
Magic Mama (keyboards, vocals)
Per Lindberg (drums)
Magic Man (bass)
Simon Cop (drums – #8)

Tracklist "Legendary Grooves":

  1. Love
  2. No More
  3. Shame On You
  4. Running Out Of Time
  5. The Blues Police
  6. Remembering June
  7. You Know The Deal
  8. Psychedelic Blue

Gesamtspielzeit: 37:42, Erscheinungsjahr: 2021

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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