Ghalia in Brüssel … sie arbeitet als Solo-Künstlerin und war Straßenkünstlerin. Ihre beiden Band-Projekte heißen Ghalia & The Naphtalines sowie Voodoo Casino. Mit der letztgenannten Formation kam 2016 "Have You Ever Seen My Woman?" auf den Markt.
Ghalia in Amerika … Nashville, Memphis, Chicago, New Orleans und Clarksdale, wo sie »[…] a well respected artist in the music scene […]« wurde.
Ghalia in St. Louis … sie »[…] has enjoyed collaborations with time-honored members of the St. Louis Blues Society. […]«
Ghalia in New Orleans … sie beeindruckte Johnny Mastro & Mama’s Boys.
Mit Ghalia an den Lead Vocals wurde der Bandleader Johnny Mastro selbst zu einem Mama’s Boy.
Erstes Ergebnis des gemeinsamen Wirkens ist das Album "Let The Demons Out". Die zwölf Songs wurden im Music Shed Studio (New Orleans) aufgenommen und die Scheibe erschien bei Ruf Records.
Dean Zucchero – auf der Scheibe zuständig für Bass und Backing Vocals – hat die Platte gemeinsam mit Ghalia Vauthier produziert und David Farrell war für Mixing und Mastering zuständig.
Im Informationsblatt äußert sich die Frontfrau folgendermaßen zur vorliegenden Platte: »[…] Wir versuchen nicht traditionellen Blues zu kopieren. […]« Weiter heißt es, »[…] eine Balance aus Tradition und Fortschritt zu finden. […]« Mit den insgesamt zwölf Tracks auf "Let The Demons Out" werden die beiden Statements vehement untermauert.
Wer sich vielleicht mit den weiter oben erwähnten Bands, in denen Ghalia Vauthier spielt, schon beschäftigt hat, wird feststellen, dass sich auf der CD von Ghalia & Voodoo Casino namentlich einige Songs befinden, die auch in der Tracklist von "Let The Demons Out" auftauchen. Diese eventuelle Lieder-Übereinstimmung soll der Kritik der mit viel Live-Charakter daher kommenden Kompositionen kein Beinchen stellen.
Ein Boogie befruchtet die Hörfreude im Blues eh immer und so ist der Rausschmeißer "Hiccup Boogie" die Kirsche auf dem Sahnehäubchen. Mit leicht verzerrtem Sechssaiter-Sound, wie ihn zum Beispiel Canned Heat prägten, geht diese Nummer mit einem furiosen Gitarren-Solo in die Vollen. Klasse! In "All The Good Things" liefert die Combo den etwas anderen Boogie. Johnny Mastro spielt seine Harp sehr variantenreich, ist immer mit der entsprechenden Stimmung auf der Höhe der Song-Aussage.
Zu Beginn der Platte hat man das treibende "4 AM Fried Chicken" platziert. Mit einer Art Vorstellungsrunde geht hier die Post schon beschleunigt ab. Die Formation kann die Dynamik-Feder allerdings noch weiter spannen, wenn man "Hoodoo Evil Man" oder "Hey Little Baby" gehört hat. Diese Stücke kommen direkt aus dem Hochofen des Blues. Toll!
In der tempobeschränkten Zone befindet sich "Addiction". Gänsehaut wird alleine schon durch die dramatische Atmosphäre und eine in Trance versetzende E-Gitarre garantiert. Dann ist da noch eine überragender Harper Johnny Mastro. Die Gänsehaut wird darüber hinaus noch durch Ghalias eindringlichen Gesang vergrößert. Die Dobro, auch mit dem Bottleneck gespielt, darf nicht unerwähnt bleiben. Highlight!
Die beiden Backing Vocals-Männer Smokehouse Brown sowie Dean Zucchero sind eine sehr gute Ergänzung zur beeindruckenden Stimme einer Ghalia Vauthier. Der Slide-Gitarren-Sound in "Waiting" hat etwas von Hound Dog Taylor.
Die Zusammenarbeit von Ghalia Vauthier sowie Johnny Mastro und seinen Jungs hat Früchte getragen und die Ernte kann sich echt hören lassen. "Let The Demons Out" ist der erste Tonträger aus den gemeinsamen Aktivitäten und hoffentlich nicht das letzte Album.
Line-up Ghalia & Mama’s Boys:
Ghalia Vauthier (vocals, guitar)
Johnny Mastro (harmonica, vocals)
Smokehouse Brown (guitar, backing vocals)
Dean Zucchero (bass, backing vocals)
Rob Lee (drums)
Tracklist "Let The Demons Out":
- 4 AM Fried Chicken
- Let The Demons Out
- Press That Trigger
- Have You Seen My Woman
- Hoodoo Evil Man
- Addiction
- All The Good Things
- I’m Shakin'
- Waiting
- See That Man Alone
- Hey Little Baby
- Hiccup Boogie
Gesamtspielzeit: 47:53, Erscheinungsjahr: 2017
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