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Giles Robson Band – Konzertbericht, 14.12.2016, Café Bar De Comm, Groesbeek (NL)

blues-moose-logo

Oh, Mann! Auf der Giles Robson-Website wird ja gelobt, was das Zeug hält. Das amerikanische Blues Revue Magazine schreibt: »A phenomenal talent … […] popularizing the harmonica for the young generation and satisfying established blues fans […]«. Oder: »Giles Robson’s blues harp can only be described as exquisite. […]«
Die Anfang 2016 gegründete Band war bereits international in Russland, Belgien, Schottland, der Schweiz oder den Niederlanden unterwegs und Ende des Geburtsjahres erschien auf V2 Records das Giles Robson-Debüt "For Those Who Need The Blues", »[…] recorded live in one session […]«. Für Dr. Feelgood war man Support, genauso wie für Joanne Shaw Taylor. Außerdem schlüpfte die Combo für James Harman, Magic Dick und Billy Branch in die Rolle der Backing Group.
Auch auf angesagten Blues-Festivals sind Giles Robson und seine Mannen schon lange keine unbekannte Größe mehr. Neben dem Frontmann spielt Andy Knight die Gitarre. Den Bass zupft Jeff Walker und Darren J Crome sitzt am Schlagzeug. Soll diese Band wirklich so gut sein? Da war der Katzensprung ins niederländische Groesbeek ein Klacks, um herauszufinden, was die Giles Robson Band so zu bieten hat. Zwischen einem Gig in Amsterdam und Deventer machte die Formation beim Blues Moose Café in der Café Bar De Comm Station.

Giles Robson Band beim Blues Moose Café

Giles Robson Band beim Blues Moose Café

Beim Gongschlag um 20:00 Uhr fiel der Startschuss und die vier Musiker machten sich bereit. Die Kennenlernphase des Gigs gestaltete sich denkbar kurz. Schon der Opener "DA Strut" des Auftritts entwickelte sich von der ersten Minute an zum amtlichen Türöffner beim Blues Moose Café-Konzert. 12-Takter, Drive, Groove, Gitarrensolo, Harp-Fantasien und ein melodisch pumpender Bass trieben die Stimmung in die Höhe.
Die Songs hatten eine tolle Länge. Dadurch boten sich natürlich ausreichende Freiräume für Alleingänge aller Art. Über einen tief verwurzelten urbanen Chicago Blues war das Stück mit dem ziemlich provokanten Titel "Start A War" die erste entschleunigte Kostprobe des Abends. Giles Robson hatte eine überzeugende Blues-Stimme, die perfekt zum Zwölftakter passt und nicht unbedingt von Rauheit geprägt war. Andy Knight gab seinem Sechssaiter einen wunderschönen, samt-weichen Ton und bei seinem Solo agierte die gesamte Band herrlich zurückhaltend. Das Harp-Solo des Ex-The Dirty Aces-Mitglieds hatte fast schon klassische Phasen und diese Nummer entpuppte sich aus meiner Sicht als das erste Highlight des beeindruckenden Auftritts.
Die Formation wusste das Publikum mit ihrer sehr gelungenen Mixtur aus Eigenkompositionen, Tributes, und Coversongs immer mehr zu begeistern. Man setzte quasi stets noch eine Schüppe oben drauf.

Giles Robson (vocals, harmonicas)

Giles Robson (vocals, harmonicas)

Bei "Summa That Good Stuff" mit fulminantem Jeff Walker Basssolo, kurzer Drum-Einlage, einer hypnotischen Harp-Alleinfahrt und feinem Boogie-Flair wurde die Blues-Taktung erhöht. Der Tiefton-Zupfer war ziemlich oft unterwegs und sorgte mit seinem variantenreichen Spiel für so manche Aufmerksamkeit. Mit dem Tribute an Giles Robsons Vorbild Little Walter setzte sich die Gruppe mit dem hingebungsvollen "A Walter Shade Of Blue" die Blues-Krone auf. Wenn wir bei diesem Bild bleiben, dann hielt das Quartett bei "Just To Be With You" von Muddy Waters das Zepter in der Hand. Durch den Bandleader aufgefordert servierte Andy Knight dem begeisterten Publikum ein Gitarrensolo in drei aufeinander folgenden Teilen. Blues-Icing in der Vorweihnachtszeit!
Zu "Shady Heart" wurde in der gemütlichen Location getanzt. Steckten Giles Robson und Andy Knight die Köpfe zusammen, war zusätzliche Action angesagt. Die Gänsehaut arbeitete im Akkord und hatte auch bei der "Everything Gonna Be Alright"-Zugabe mächtig viel zu tun, denn diese Nummer wurde in eine schwebend-swingende Atmosphäre eingebettet und verfügte über einen Groove im XXL-Format.
Auf der Giles Robson-Facebook-Seite steht: »[…] Blues it seems is a timeless and will always be […]«. Da kann man bei diesem fulminanten Konzert nur zustimmen. Der Weg nach Groesbeek hatte sich gelohnt. Ein Fest für den Blues. Diese Combo hat sich definitiv in die Erinnerung gespielt. Giles Robson und seine Band brauchen keinen Vergleich zu scheuen und wer sie live verpasst, hat bestimmt was verpasst.
Wie immer kann man sich auf dem You Tube-Kanal des Blues Moose Radio sein eigenes Bild vom Konzert machen.

Line-up Giles Robson Band:

Giles Robson (vocals, harmonicas)
Andy Knight (guitar)
Jeff Walker (bass)
Darren J Crome (drums)


Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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