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Giles Robson & John Primer / Ten Chicago Blues Classics – CD-Review

Am 27. September 2024 trafen sich Giles Robson und John Primer in der Golden Apple Suite, Pomme D’or Hotel, Jersey, um gemeinsam zehn Songs einzuspielen.
Der Gitarrist John Primer, der unter anderem bei Muddy Waters aktiv war und der britischer Sänger sowie Harper Giles Robson, 2019 Gewinner des British Blues Award, haben Songs von Musikern ausgesucht, die in Verbindung mit John Primers Werdegang und Giles Robson als Mundharmonikaspieler zu tun haben.
So befinden sich in der Tracklist von "Ten Chicago Blues Classics" Lieder, die unter anderem auf Muddy Waters (vier Songs), Little Walter (drei Nummern) sowie Sonny Boy Williamson 2, John Lee Williamson und Eddie Taylor zurückgehen.
Daher sind die zehn Tracks eine logische Folge der musikalischen Beziehungen der beiden Protagonisten.
Die von Anquettes Audio Engineering aufgenommenen und von Giles Robson produzierten Songs bringen es auf eine Gesamtspielzeit von fast neununddreißig Minuten.
»[…] Post Production & Mastering: Arnaud Fradin, Mojo Hand Studio […]«.

Da werden wohl zum wiederholten Mal Leute, die dem Blues zugewandt sind, der Meinung sein, was denn nun noch das zigste Album mit Coversongs, dann auch noch ausschließlich fokussiert auf die Windy City, auf dem Musikmarkt zu suchen hat.
Aber Vorsicht ist geboten, denn man darf auf keinen Fall alle solche Veröffentlichungen über einen Kamm scheren. Schon gar nicht Giles Robson und John Primer mit "Ten Chicago Blues Classics".
Anfang Juli 2024 brachte Giles Robson gemeinsam mit dem Gitarristen Manny Fizzotti das Live-Album Seven Blues Classics auf den Markt und konnte damit überzeugend punkten.
Bringt es die vorliegende Platte als »[…] ein Highlight der Interpretation […]«  auch auf das Niveau von "Seven Blues Classics"?

Ohne Bass und Schlagzeug können Blues-Lieder, nur mit Gitarre und Harp eingespielt, wunderschön grooven.
Das Album verzeichnet eine besondere Stimmung. Zwei Musiker, die in einer perfekt aufgezeichneten Atmosphäre präsentiert werden. Zwei Musiker, die mit ihren Fähigkeiten der Interpretation über jeden Zweifel erhaben sind.
"Ten Chicago Blues Classics" ist eine Blues-Botschaft, die aus anderen derartigen Vorhaben besonders hervorsticht. Man lässt den Liedern ihre Tradition, verbindet diese allerdings mit einer gehörigen Portion Eigenständigkeit.

Die zehn Songs fesseln einen. Man findet keine Gelegenheit, um die Scheibe anzuhalten.
Die Blues-Nummern sind älteren Datums, aber was Giles Robson sowie John Primer uns hier bieten, ist entstaubt, kommt richtig modern rüber.
Neben Gilies Robsons klasse Gesang, haben auch die drei Instrumentals eine nicht von der Hand zu weisende Strahlkraft und zählen zu den vielen Highlights der Platte. In dem Zusammenhang sei nur auf deren Version von "Got My Mojo Workin'" hingewiesen.
John Primer ist nicht nur Giles Robsons Mitmusiker, sein Begleiter. Nein, mit seinen fast achtzig Jahren, laut Biografie auf seiner Website am 05. März 1945 geboren, besticht durch viele gefühlvolle Alleingänge und einer famosen Vitalität.

"Ten Chicago Blues Classics" von Giles Robson & John Primer ist eine beeindruckende Veröffentlichung.
"Ten Chicago Blues Classics" von Giles Robson & John Primer ist eine sehr selten gehörte Platte von sehr hohem Niveau.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Giles Robson & John Primer:

Giles Robson (vocals, harmonica)
John Primer (guitar)

Tracklist "Ten Chicago Blues Classics":

  1. Blow Wind Blow
  2. My Babe
  3. Rollin' Stone
  4. Juke (Instrumental)
  5. Let Me Explain
  6. Long Distance Call
  7. Dealin' With The Devil
  8. Got My Mojo Workin' (Instrumental)
  9. Bad Boy
  10. Last Night (Instrumental)

Gesamtspielzeit: 38:55, Erscheinungsjahr: 2024

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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