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Giles Robson / Seven Blues Classics – CD-Review

Giles Robson, 2019 Blues Music Award Gewinner, ruft sieben Blues-Klassiker auf den Plan.
Die Songs gehen zurück auf amerikanische Blues-Musiker.
Auf "Seven Blues Classics" befinden sich sieben Tracks, geschrieben von Robert Johnson ("Walkin' Blues"/"Crossroads"), Big Bill Broonzy ("Key To The Highway"), Junior Wells ("Hoodoo Man Blues"), Son House ("Death Letter Blues"/"Louise McGhee") und Sonny Boy Williamson ("Nine Below Zero").
Die am 03. Mai 2024 live im Temperance, Leamington Spa, aufgenommenen Nummern werden ergänzt durch "G.R.’s Locomitive Blues", einem Stück, das Giles Robson komponiert hat.
Der musikalische Partner an der Seite von Sänger und Harper Giles Robson ist der Gitarrist Manny Fizzotti, seines Zeichens in London lebender italienischer Musiker, der insgesamt sechs Album eingespielt hat. Eine Platte davon trägt den Titel "Nobody Understands".

Harmonika-Ass Giles Robson versteht es, Blues-Klassiker zu interpretieren.
Giles Robson ist ein toller, begnadeter Harper und zeigt auf der vorliegenden Platte, wie man es mit vielen Emotionen und Feingefühl schafft, Liedern, die Geschichte geschrieben haben, eine individuelle Sichtweise zu verpassen.

Zur Freude der Leute vor den Lausprechern kommt definitiv hinzu, dass die Songs in der ausschließlichen Begleitung eines Gitarristen, dem vielseitigen Manny Fizzotti, präsentiert werden. Er kann mit dezenter Begleitung und im Vordergrund spielend auftrumpfen.
Manny Fizzotti glänzt durch tiefgängige Soli, die er nicht selten mit dem Einsatz des Bottlenecks versieht. Es klingt oft nach einer Dobro, die er spielt. Klasse!
In diesem Duo mit Giles Robsons Stimme und den tollen Fretboard-Fahrten werden die Coversongs in einen ganz speziellen Rahmen gesetzt. Von Beginn an ist man vom Spiel der beiden Musiker gefesselt und man ist von der doch spürbaren und sehr persönlichen Atmosphäre in dem Club angetan.

Die Gänsehaut ist sozusagen im Dauereinsatz, denn die Virtuosität eines Giles Robson findet seinen Weg weiter als nur unter die Haut.
Die Sprache der Blues-Seele des Protagonisten gelangt bis in unsere Herzen.
Giles Robson ist ein Meister der Kanzellen-Vielfalt und ein echter Blues-Harp-Botschafter, der es versteht, einen in seinen Bann zu ziehen. Von minimalistischen Ton-Zaubereien des Schmerzes bis hin zu großformatigem Lamentieren reicht die fast nicht zu überschauende Bandbreite eines der angesagtesten Harp-Spieler Europas. Dazu gesellt sich ein Gitarrist, der nicht nur einmal einen infizierenden Groove kreiert. Beide Daumen hoch!
Alleine die Länge der Stücke verspricht viel Hörvergnügen.

Ganz zum Schluss, in kürzerer Spielzeit, erleben wir Giles Robson dann solo. "G.R’s Locomitive Blues" unterhält uns in typischer Train-Manier. Ein Zug, von einer Dampflok angeführt, setzt sich langsam in Bewegung, kommt auf Touren und man fühlt sich bei der flotten Fahrt, die durch wenige Harp-Einlagen anderer Art glänzt, fast schon als Passagier in einem der historischen Wagons.

Giles Robsons "Seven Blues Classics" ist ein Highlight der Interpretation.
Giles Robsons "Seven Blues Classics" ist ein Highlight, weil die Blues-Klassiker im Duo mit einem versierten Gitarristen live aufgenommen wurden.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Giles Robson:

Giles Robson (vocals, harmonica)
Manny Fizzotti (guitar)

Tracklist "Seven Blues Classics":

  1. Walkin' Blues
  2. Key To The Highway
  3. Hoodoo Man Blues
  4. Death Letter Blues
  5. Nine Below Zero
  6. Crossroads
  7. Louise McGhee
  8. G.R.’s Locomitive Blues

Gesamtspielzeit: 40:19, Erscheinungsjahr: 2024

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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