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Global Scum / Hell Is Home – CD-Review

Global Scum - Hell Is Home

Manuel Harlander ist angepisst. So richtig angepisst. Und zwar wegen dem Abschaum der Welt. Deswegen nennt er sein musikalisches Projekt Global Scum.
Wer ist Manuel Harlander? Laut Info ein junger, österreichischer Musiker und Sänger, der bereits in einigen Projekten Erfahrungen sammelte. Um seiner Kreativität freien Lauf zu lassen gründete er das Solo-Projekt Global Scum, bei dem er nicht nur sämtliche Instrumente spielt, sondern auch für Recording und Mixing zuständig ist.
So entstand die Scheibe "Hell Is Home", die im Januar 2018 physisch (digital bereits im Dezember 2017) veröffentlicht wurde.

Die musikalische Ausrichtung ist Groove Metal/Death Metal… klar… da lässt sich schön angepisst brüllen.
Doch was ist das? Opener "Betrayed" fängt erst ganz zart an, bevor nach knapp einer Minute die fetten Riffs einsetzen. Als dann die Stimme dazu kommt, ist es ungefähr so wie erwartet, inklusive gebrülltem »Fuck You«… egal wen Manuel meint, er ist auf diese Person(en) auf jeden Fall nicht gut zu sprechen.

Die Vocals liegen irgendwie zwischen Growls und leichtem Keifen, was zwar wütend, aber nicht zu  übertrieben aggressiv und dadurch schon wieder unglaubwürdig wirkt. Zudem setzt er auf Midtempo statt auf Blastbeats, "Hell Is Home" wirkt nicht zu sehr zugeknüppelt oder total überproduziert. Er streut auch mal langsame Parts ein, bevor es dann wieder mit Geballer weitergeht, was beispielsweise "Disappointed Life" gut auflockert. "When Water Turns To Blood" legt danach noch eine Schippe Zorn mehr drauf. Dafür hat der Bandnamenssong "Global Scum" einen unerwartet ruhigen Anfang, bevor es sodann zur Sache geht. Bei "Falling Terror" kommen die Radio-Samples, mit denen ich schon früher gerechnet hätte…

Im Allgemeinen sind die Texte auf Englisch, lediglich "Innerlich faulend" ist in Deutsch. Leider liegen sie mir nicht vor, sodass ich nur Bruchstücke verstehe und daher nicht darauf eingehen kann.
Vermutlich dürfte das Ganze für Manuel eine Art Therapie sein, die eigene Wut und Kritik an der Welt herauszubrüllen und in Musik verpackt auszudrücken. Wer nach einer Scheibe sucht, die eine solche befreiende und reinigende Wirkung beinhaltet, kann mal testen inwieweit "Hell Is Home" dafür geeignet ist, was vermutlich auch vom persönlichen Empfinden abhängig ist.

Ordentlich ballern – das macht das Teil auf jeden Fall. Die Musik neu erfinden oder originell sein allerdings nicht, obwohl Einflüsse aus verschiedenen Stilrichtungen verarbeitet wurden.
Soll es vermutlich auch gar nicht, sondern eher zum Stress-Abbau und zum Ausdruck von Emotionen (vorwiegend Wut und ähnliches) dienen. Klappt ganz gut – und für einen Erstling von nur einer Person eingetrümmert ist das Ergebnis doch recht amtlich.


Line-up Global Scum:

Manuel Harlander (drums, guitars, vocals, bass)

Tracklist "Hell Is Home":

  1. Betrayed (3:13)
  2. Life In Chains (3:10)
  3. Disappointed Life (3:47)
  4. When Water Turns To Blood (4:20)
  5. Amok (2:41)
  6. Global Scum (4:09)
  7. Treacherous Assault (4:18)
  8. Falling Terror (3:06)
  9. Innerlich faulend (4:11)
  10. Can’t Change The Fate (3:25)

Gesamtspielzeit: 36:20, Erscheinungsjahr 2018

Über den Autor

Andrea Groh

Hauptgenres: Doom/Death/Black Metal, auch Post/Progressive/Pagan Metal u.a.
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