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GrGr / Kopf – Digital-Review

GrGr ist Gregor Sandler-Meißner.
Aus der Pressemitteilung:
»[…] Mit "Kopf" legt GrGr sein zweites Album vor […]«.
Weiter erfahren wir bei Zweihorn Records:
»[…] Viel ist passiert, seit GrGrs Debütalbum "So viel Zeit" 2019 veröffentlicht wurde – Konzerte in diversen Ländern wurden gespielt, eine EP ("Quarantäne", 2020) und eine Single ("Abstand", 2020) veröffentlicht. Gab es auf "So viel Zeit" noch Momente der Sachlichkeit, übernimmt nun der Rausch Kopf, Ohren und Tanzbeine. […]«

Bei den Einflüssen bezieht man sich »[…] auf den Sound der NDW, analoge Synthsounds und eine stärkere Gewichtung der Gitarre gegenüber den umprogrammierten Gameboys, die GrGr seit jeher begleiten. Wave trifft auf Synth-Pop, punkige Momente folgen auf nachdenkliche. […]«
Ist jetzt schon alles gesagt? Nein, natürlich nicht. Reinhören ist angesagt.

GrGr bietet Musik mit Kopf und bei allen synthetischen Klang-Kolorationen auch mit Herz.
Tanz-Grooves, Punk und NDW? Geht das überhaupt zusammen? GrGr mag eine der Formationen sein, die so etwas hinbekommt. Tanz-Grooves gehen eine Allianz mit dem Punk und der NDW ein.

Bei den drei Genres kann man grundsätzlich von einer infizierenden Dynamik ausgehen. Die bietet "Kopf" in Hülle und Fülle.
Dabei gelingt es GrGr auch noch, den zehn Nummern eine Abwechslung zu verpassen, dass einem die Langeweile wie ein Fremdwort vorkommt.
Auffällig ist hingegen, wie sehr sich GrGr ohne viel Schnickschnack einen feuchten Kehricht darum kümmert, ohne viel Aufhebens seinen Gesang zu präsentieren. Gesang wäre fast schon übertrieben, denn die vorgetragenen Texte changieren zwischen Spoken Words und verhaltener Melodie. Dieses Mittel verpasst den Lyrics durchweg eine höhere Intensität, zumal sie alle nachvollziehbar sind.

Synthesizer-Sounds sind das grundlegende Rezept der Musik.
Das Einmischen einer E-Gitarre ins Geschehen ist willkommen. Ansonsten ist das Gregor Sandler-Meißner-Projekt GrGr mit "Kopf" in einem bemerkenswerten Flow. Die zehn Tracks sind eine genussvolle Karussellfahrt, die einen von Zeit zu Zeit von der Geschwindigkeit her durchaus schwindelig werden lassen kann.

"Kopf" ist mehrdimensional.

GrGrs Musik wird im "Kühlschrank" konserviert und hat ein "Gesicht". Der Brexit ist nur eine Kleinigkeit, wenn GrGr den "Earthxit" thematisiert. Ab in den Kosmos, den luftleeren Raum. Ach ja, "Major Tom" ist auch schon da und freut sich über die neue GrGr Gesellschaft. Viel Spaß im Weltraum. Gibt es ein Zurück?
Vielleicht, denn schließlich macht uns "Im Aquarium" den Mund wässrig. Dort hält sich GrGr am längsten auf. Ganz fünf Minuten plantscht man in einem der geschichtlich betrachteten vier Elemente rum. Ein klasse Song, bei dem man anschließend gleich noch einmal in "Kopf" eintaucht.

GrGr bietet sehr abwechslungsreiche Musik an.
GrGr sollte man antesten, wenn der Genre-Mix aus Sythesizer Pop, NDW und Punk Neugierde weckt.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik


Line-up GrGr:

Gregor Sandler-Meißner

Tracklist "Kopf":

  1. Ausfahrt
  2. Tür & Angel
  3. Sex App
  4. Zu viel im Kopf
  5. Glowing E-Scooter
  6. Vollnarkose
  7. Kühlschrank
  8. Gesicht
  9. Earthxit
  10. Im Aquarium

Gesamtspielzeit: 32:50, Erscheinungsjahr: 2022

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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Mail: joachim(at)rocktimes.de

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