Da sind sie wieder, die Head Honchos.
Nach ihrem Debüt Bring It On Home widmet sich das Quartett der "Blues Alliance".
Rocco Calipari Sr. sowie Rocco Calipari Jr. sind wieder mit von der Partie.
Den Bass zupft Mike Boyle und Will Wyatt ist nicht nur Schlagzeuger, sondern auch Harmonica-Spieler.
Wie beim Erstling mischt die Combo Eigenkompositionen mit Coversongs.
"Evil" stammt von Willie Dixon.
"I’m A Ram" kommt aus der Feder von Al Green und Mabon Hodges.
"Midnight Rider" schrieb Bass-Mann Mike Boyle, "Stuck Between The Middle" brachte Rocco Calipari Jr. zu Papier und alle anderen Tracks gehen auf das Konto von Rocco Calipari Sr.
Von Will Wyatt in den Green Room Studios aufgenommen, wurde die Scheibe von Stavros Papadopoulos (unter anderem Universal Hippies, Super Vintage) gemixt. Eine knappe dreiviertel Stunde stehen nun zur Begutachtung an.
That’s Rock’n’Roll.
Was die Head Honchos aus der Howlin' Wolf-Vorlage machen, hat natürlich etwas mit der Auslegung des Songs, der Mitte der Fünfzigerjahre erschien, zu tun. Die Formation zerlegt das Lied quasi mit dem Metzgerbeil und verwandelt das Stück in eine äußerst furiose Heavy Rock-Abfahrt inklusive Saiten-Frickelei von Vater und Sohn. Eine solche Interpretation findet wohl nicht überall Freunde.
Für "I’m A Ram" hatten die vier Musiker einen schärferen Fantasie-Blick auf die Vorlage. Mit Bottleneck, Harmonica, akustischer Gitarre und Hand-Percussion kommt wesentlich mehr Freude auf als bei "Evil".
Gerade tauchte der Rock’n’Roll schon auf.
Den hat das Quartett als Song im Gepäck. "Rock N' Roll" ist dann auch, was der Titel verspricht. Die in vielen anderen Songs des Albums zur Schau gestellte Härte weicht hier einem tollen Groove sowie feinem Gitarren-Riffing. Detroit und Chuck Berry kommen im von Rocco Calipari Sr. in allen Belangen kompetent gesungenen Text vor und ja, diese Nummer ist richtig klasse. Der Head Honchos-Rock’n’Roll ist abwechslungsreich und sehr unterhaltsam.
In "She Got That Thang" glänzt Mike Boyle durch ein Basssolo.
Hier und da mögen die beiden Gitarristen einen klanglichen Ausflug zum Twin-Sound und schließlich lässt sich bei der funkigen Richtung des Tracks Will Wyatt nicht lange bitten und steuert als erster Alleingänger ebenfalls ein Solo bei. Mark Landes kreiert feine Keyboard-Flächen. Passt schon. Dieses Stück ist gut.
Wie es sich für einen Opener gehört, weckt das aufgeräumte und groovende "Stuck Between The Middle" Interesse auf mehr Head Honchos-Songs. Klar, die Gitarren-Abteilung stellt sich kompetent vor.
Von Groove sprechend, ist "Find Me A Woman" ganz weit vorne. Der "Midnight Ride" ist weit entfernt von Entspanntheit. Dieses Lied – auch mit Will Wyatt-Harp – ist viel eher eine sehr nervöse Flucht-Fahrt über Landstraßen und Highways. Interessant!
"Blues Alliance", der zweite Output der Head Honchos kann überzeugen.
Die Head Honchos haben den Blues im Blut und die Allianz mit dem Genre – mit Blicken über den Tellerrand – ist eine gute Verbindung.
Mit dem "Evil"-Ausrutscher kann man aus meiner Sicht leben.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.
Line-up Head Honchos:
Rocco Calipari Sr. (lead vocals, guitar)
Rocco Calipari Jr. (guitar)
Mike Boyle (bass)
Will Wyatt (drums, percussion, harmonica, backing vocals)
Special Guest:
Mark Landes (keyboards – #4)
Tracklist "Blues Alliance":
- Stuck Between The Middle
- Mr. Bad
- Number One
- She Got That Thang
- Find Me A Woman
- Can’t Get Satisfied
- Evil
- Midnight Ride
- We Will Win
- Rock N' Roll
- I’m A Ram
Gesamtspielezeit: 43:45, Erscheinungsjahr: 2020
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