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Helen Schneider / Schneider With The Kick – LP-Review

Die LP "Schneider With The Kick" von Helen Schneider kam 1981 auf den Markt.
2021 feiert das Rock-Album sein vierzigjähriges Jubiläum.
Grund genug das Vinyl nach so langer wieder einmal aus dem Regal zu ziehen und es unter die Lupe zu nehmen.
Zunächst jedoch einige Eckdaten zum wechselhaften Werdegang der am 23. Dezember 1952 in New York City geborenen Künstlerin.
Wie aus Helen Schneiders Vita auf ihrer Website hervorgeht, veröffentlichte sie bereits 1976 ihre erste Scheibe mit dem Titel "So Close".

1977 war sie gemeinsam mit Michael Jackson sowie Rod Stewart Teil von »[…] NBC’s First Annual Rock 'N Roll Olympics […]«.
"Let It Be Now" erschien. 1978 kam ihre »[…] first German recording "Helen Schneider – Live in Hamburg" […]« auf den Markt. 1980 veröffentlichte Helen Schneider ihr »[…] first rock’n’roll album "Crazy Lady", followed by a tour with Udo Lindenberg and his Panik Orchester. […]«
Zwischen 1984 und 1986 studierte sie »[…] acting in New York […]«.

Das Schauspielstudium brachte ihr Rollen in »[…] a production of "Cabaret" with Hildegard Knef and Wolfgang Reichmann directed by Helmut Baumann at the "Theater des Westens" in Berlin […] the Broadway production of "Ghetto" at Circle in the Square Theater in New York […]«.
Erfolgreich war sie auch mit der Veröffentlichung "Dream A Little Dream" »[…] which entered the German Jazz Charts at number 2 […]«.
Weitere Alben kamen auf den Markt und immer wieder war sie in diversen Bühnenproduktionen zu finden.
So darf man Helen Schneider im wahrsten Sinn des Wortes als Künstlerin bezeichnen.

Der Tonarm senkt sich … knister, knister … und schon sind wir mittendrin im Geschehen.
"Rock’N’Roll Gypsy …" war nicht nur ein Hit für Rose Tattoo, sondern auch für Helen Schneider. Über die beiden LP-Seiten wird die Protagonistin von einer verdammt kompetenten Band begleitet. Die haben es drauf und servieren uns einen knackig-rockenden Album-Opener. Klasse!
Die erste Seite der vorliegenden Platte endet mit dem wohl allseits bekannten Song "Don’t Let Me Be Misunderstood". Nicht erst hier erfreut man sich an der tollen Rock-Röhre der Amerikanerin. Da muss man schon gut nachdenken, um eine solch treibende, von The Kick auf Touren gebrachte Nummer zu finden.

Hochoktanig begegnet uns die Sängerin inklusive Trio beim The Kinks-Hit "You Really Got Me".
Das von Ray Davies geschriebene Lied war Mitte der sechziger Jahre ein Hit für die Band und auf "Schneider With The Kick" verpasst man dem Stück eine Frischzellenkur, die sich gewaschen hat. Toll!
Helen Schneider schmückt sich bei allen zehn Songs mit fremden Federn. Aber die stehen ihr so gut. Man hat Coversongs ausgewählt, die auch von ihr oder dem Trio hätten geschrieben werden können.
So mag man die an- sowie abschwellende Dynamik und den eingängigen Refrain von "Shadows Of The Night" oder das fast schon bedächtige "Turn Me On (Too Much Woman)", ursprünglich geschrieben von Ike Turner. Hammer, diese ausdrucksstarke, energetische Stimme!

Es ist wohl kein Wunder, dass wegen der seinerzeit erfolgreichen Zusammenarbeit mit Udo Lindenberg gleich zwei Lieder von ihm, beziehungsweise gemeinsam mit Jean-Jaques Kravetz geschrieben, auf dem Vinyl Platz finden.
Herrlich, wie die Ballade "I’d Like To Be A Child Again" rüberkommt. Helen Schneiders wandlungsfähige Stimme ist brillant. Als eine Art Lullaby krönt "When The Dream Is Over" ein Album, das in allen Belangen überzeugend ist.

"Schneider With The Kick" war nicht ihre erste Album-Veröffentlichung, allerdings eine ihrer erfolgreichsten.
Auch heute gehen noch beiden Daumen hoch.
Anfang der Neunzigerjahre wurde "Schneider Withe The Kick" als CD veröffentlicht.
Helen Schneiders Karriere dauert an.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Helen Schneider:

Helen Schneider (lead vocals)
Thommy Price (drums)
Johnny Ráo (guitar)
Ivan Elias (bass)

Tracklist "Schneider With The Kick":

Side 1:

  1. Rock 'N' Roll Gypsy (Rock’n’Roll Outlaw)
  2. You Really Got Me
  3. Shadows Of The Night
  4. Turn Me On (Too Much Woman)
  5. Don’t Let Me Be Misunderstood

Side 2:

  1. Let Me Touch You
  2. Tinker Tailor
  3. Angry Times
  4. I’d Like To Be A Child Again
  5. When The Dream Is Over

Gesamtspielzeit: 17:22 (Side 1), 18:35 (Side 2), Erscheinungsjahr: 1981

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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2 Kommentare

  1. Ueli

    Mein Nachbar hatte diese Scheibe, wir haben damit fast dir Lautsprecher kaputt gespielt. Vierzig Jahre später,in Australien, hat mir mein Gitarrist das Original vorgespielt und vorgeschlagen, den Song zu performen. Ich finde, Schneiders Version hat definitiv mehr Kick als das Original.

  2. Wilhelm Eric Berwanger

    Hallo Joe,
    ich war am 18. Oktober 1982 beim Helen Schneider Konzert in der Sporthalle Köln und stand in der ersten Reihe. Ich hatte Helen 1980 als Gast bei Udo Lindenberg in Trier gesehen und war dort auf Sie aufmerksam geworden. Als Frontfrau mit dieser Optik und the Kick als Begleitband konnte es ja nur gut werden und das wurde es dann auch. Tolles Konzert! Schade, dass Helen nicht in dieser Richtung weiter gemacht hat. Sie hätte ähnlich wie Doro beim Metal eine echte "Rock Queen" werden können.

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