Henrik Freischlader Band – Konzertbericht, 09.02.2024, Kniestedter Kirche, Salzgitter

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17. Februar 2024

Heute Abend macht die Henrik Freischlader Band (HFB) mit neuer Besetzung und neuem Album Station in der Kniestedter Kirche. Henrik Freischlader ist seit 2006 (sein erstes Album The Blues erschien in diesem Jahr) dem deutschen Blues-Publikum gut bekannt. Ich sah ihn zum ersten Mal 2006 in der Bluesgarage in Hannover und war vom ersten Ton an begeistert. Im Laufe der Jahre versuchte er sich musikalisch weiter zu entwickeln, da war die Phase mit Saxofon, aber Schlussendlich kam er wieder zu seinen Roots zurück, was ich persönlich sehr begrüße.

Die Mitglieder der HFB sind gar nicht so neu, 2010 standen Schlagzeuger Hardy Fischötter und Keyboarder Moritz 'Mo' Fuhrhop schon mit Henrik auf der Bühne.
Armin Alic verstärkt seit einigen Jahren das Team mit seiner Baßgitarre.
Appetit auf den heutigen Gig habe ich mir beim Anschauen des Mitschnittes der Leverkusener Jazztage 2023 geholt. Was dort geboten wurde hat voll überzeugt. Man kann sich also auf das heutige Konzert freuen.

Henrik Freischlader Band

Um 20:00 Uhr Showtime, der Laden ist rappelvoll – ausverkauft, schön für Veranstalter und Musiker. Nach einer minutenlangen Anmoderation von Antje Fischer vom Fachbereich Kultur, enterte eine gut gelaunte Band die Bühne und legte mit "The Blues" den Grundstein des heutigen Abends. Die Tour heißt nicht ohne Grund 'Bring Back The Time', man kehrt zu den Roots zurück und das ist auch gut so.
Überwiegend wurden im heutigen Konzert Titel aus den älteren Alben ("The Blues" und Recorded By Martin Meinschäfer) gespielt. Alle Stücke bestachen durch eine hohe Komplexibilität und musikalisches Können, ob Slow Blues-, Mid Tempo- oder härtere Blues Rock-Nummern, die Band fühlte sich auf allen Baustellen zu Hause.
Die Rhythmusgruppe lieferte immer einen soliden Groove, auf den die Solisten perfekt aufbauen konnten. Auch mit seiner tiefen Stimme, konnte Henrik in allen Bereichen punkten.

Eines meiner absoluten Highlights war "The Sky Is Crying" von Elmore James, richtig bekannt gemacht von zahlreichen Bluesgrößen, wie z.B. Stevie Ray Vaughan. Henrik setzte auch bei diesem Titel, der die siebzehn Minuten überschritt, seine ganze überdurchschnittliche Gitarrenarbeit ein, von leise und gefühlvoll bis laut und druckvoll. Natürlich hatte auch Mr. Mo reichlich Gelegenheit für seine Soloeskapaden.

Henrik Freischlader

Bei "Break Out" wurde nochmal so richtig aufgedreht, Freischlader und Fuhrhop lieferten sich ein rasantes 'Frage und Antwort'-Spiel, wobei sie sich gegenseitig zu ungeahnten Höhenflügen pushten. Jetzt kam auch endlich das Rhythmusgespann dazu, sein Können mit Soloeinlagen zu zeigen. Den Anfang machte Armin Alic mit seinem fünfsaitigen Bass, schön stimmig, ohne zu Überfrachten. Klasse gemacht!

Die Ablöse übernahm Hardy Fischötter, der sein Drumset nach allen Regeln der Kunst 'verdrosch'. Das war wahrlich schweißtreibend, aber super performed! Mit der Nummer war der Gig zu Ende, aber das begeisterte Publikum wurde noch mit einer Zugabe in Form einer fünfzehnminütigen Version von "Bad Dreams (Wolkenwinde)" belohnt. Henrik Freischlader bewies heute Abend mal wieder, dass er zu den ganz großen Bluesrockgitarristen zählt.
Schön das die HFB mit ihrer "Bring Back The Time"-Tour wieder zu ihren Wurzeln zurückgekehrt ist. Alles in Allem wieder ein Superkonzert mit spielfreudigen Musikern und engagiertem Publikum.

Die Henrik Freischlader Band will ein Cover-Album aufnehmen und fordert die Fans auf, sich mit Vorschlägen zu beteiligen. Persönlich schätze ich den leider unterbewerteten Blueser Hound Dog Taylor sehr, vielleicht könnt Ihr Euch mal eines seiner Stücke vornehmen.
Mein Dank gilt Antje für den Platz auf der Gästeliste und Rolf für seine hervorragenden Fotos.