Die Henrik Freischlader Band unterwegs auf 'Old School Tour'.
Eine der zahlreichen Stationen der Konzertreise war das Zentrum Altenberg in Oberhausen. Bis zum Beginn des Auftritts hatte sich die Location sehr gut gefüllt und bereits vor dem Einlass gab es für den Berichterstatter Anlass zur Freude, denn Rob van Elst sowie Gerrie 'Fiem' Janssen vom Blues Moose Radio/Blues Moose Café standen hinter mir in der Warteschlange. Sie hatten einen Interview-Termin mit Henrik Freischlader.
»[…] Oldschool ist die Devise – mit dem Bus herumfahren und live spielen – in coolen Clubs, für echte Musikliebhaber und mit einer gut eingespielten Band. Wer Atmosphäre und Authentizität sucht, der ist hier richtig. […]«
Außerdem rankt sich bei den Auftritten alles um neue sowie uralte Lieder.
Da griff der Protagonist ganz weit unten in die Kiste seiner Tonträgerveröffentlichungen, denn unter anderem spielte man "Too Cool For Me" aus dem Album Get Closer, seiner zweiten Platte.
Pünktlich um 20:00 Uhr betrat das Quintett die Bühne.
Kein Facebook, Instagram oder Twitter mehr.
"Community Immunity" stand am Beginn des Auftritts. Schon nach dieser Nummer konnten die Zuschauer feststellen, dass es sich bei dieser Henrik Freischlader Band um eine perfekt eingespielte Formation handelte. Der Gig-Opener hatte durch seine akzentuierte Rhythmik sowie Lockerheit auch noch besondere Qualitäten. Klasse!
"Love Straight" wurde zu einem weiteren Hinhörer. Entspannt rockte die Blues-Train dahin und mit ihren ausdrucksstarken Wechseln konnte man schon die Fußwippe in Gang setzen. Perfekt!
"Too Cool For Me" intensivierte den Kontakt zum Publikum und Marco Zügner, der sich häufiger bemerkenswert in Szene setzte, blies ein äußerst fantasievolles Solo und der Begriff Flinkefinger traf auch auf Tasten-Zauberer Roman Babik zu. Henrik Freischladers vorgeschalteter Alleingang verfügte über eine mächtige Schärfe. Toll!
Der "Master Plan" vom Album Openness wurde – nach einer ganz kurzen Probe – mit Unterstützung des Publikumschors abgefeiert. Armin Alic sowie Moritz Meinschläfer versorgten das Stück mit einem tollen Groove. Überhaupt fand man nur lobende Worte für die Musiker in der Henrik Freischlader Band.
Mit Johnny Guitar Watsons "Cuttin' In" stellte die Combo den Slow Blues in den Fokus. Nur ein Wort zu dieser Nummer: hervorragend!
Später dann, als letzten Song des Gigs, Johnny Guitar Watson zum Zweiten: "Ain’t That A Bitch". Hier regierte der Funk, der nicht nur durch Roman Babik auf die Reise geschickt wurde. Genauso wie die Zuschauer freuten sich die beiden Blues Moose-Leute über diese Interpretation. Toll!
Zurück zum herausragenden Album Hands On The Puzzle.
"Share Your Money" faszinierte durch seinen relaxten Rhythmus/seine entspannte Stimmung. Höhepunkte dieser Nummer waren der Einklang von Gitarre, Keyboards und Saxofon. Roman Babik tauchte sein Tasten-Solo auch in den Jazz und so hüpfte dieser Stil eine nur kurze Strecke über zum Holzbläser Marco Zügner. Super! Folglich entwickelte sich dieses Lied zu einer Art Vorstellungsrunde, denn Linkshänder Armin Alic zupfte dann auch noch ein hinlangendes Solo auf den dicken Saiten. Diese Komposition hat das Zeug, zu einem Konzert-Dauerbrenner zu werden.
Über ein höchst interessantes "Rat Race Carousel" bog die Formation auf die großformatige Bühne des Blues ab. "Those Strings" sowie der vom Titel her provokante Song "I Don’t Work" füllte die Tasche der Freude weiter.
Einen infizierenden Abstecher in den Rock’n’Roll mit einem XXL-Solo von Roman Babik, der ganz ohne Bandbegleitung prominent in den Vordergrund gestellt wurde, wirkte als Förderer der guten Laune und wenn der Begriff Highlight doch nicht so schnell vergeben wurde, dann dürfte er in doppelter Ausführung auf die Zugabe zugetroffen haben. Henrik Freischlader konnte schon lange Gary Moore. Das ist definitiv keine Neuigkeit. Aber wie brillant "I Love You More Than You’ll Ever Know" von dieser herausragenden Band gespielt, ja förmlich mit allen Emotionen würdevoll zelebriert wurde, war von einer dauerhaften Gänsehaut begleitet.
Das Konzert im Zentrum Altenberg, Oberhausen machte die Anwesenden wohl wunschlos glücklich. Hats off, Henrik Freischlader Band!
Old School: Am Bühnenrand wurden CDs sowie LPs verkauft und der Bandleader war auch mit dem Schreiben von Autogrammen voll beschäftigt.
RockTimes bedankt sich bei Henrik Freischlader für den Platz auf der Gästeliste.
Line-up Henrik Freischlader Band:
Henrik Freischlader (guitars, vocals)
Marco Zügner (saxophone)
Roman Babik (keyboards)
Armin Alic (bass)
Moritz Meinschäfer (drums)
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