Herbie Flowers – ein Name, den viele aus dem Stand heraus sicherlich nicht zuordnen können -.und doch wird es mit Sicherheit kaum jemanden geben, der den britischen Musiker und Songschreiber nicht mindestens einmal gehört hat.
Kollege Markus hat den Bass-Part, der für immer in den Ohren der Musikfreunde herumgeistert, in seinem Review zu Lou Reeds DVD Transformer & Live In Montreux 2000 angesprochen: »Und dann ist da natürlich auch noch der Studiomusiker Herbie Flowers, der für den Song "Walk On The Wild Side" eine der wohl bekanntesten Basslinien der Musikhistorie kreierte«.
Herbie war ein gefragter Studiomusiker, wenn es um Bass, Kontrabass oder Tuba ging. Letztgenanntes Instrument war sein Einstieg – er erlernte das Spielen auf dem Blasinstrument bei der Royal Air Force. Danach widmete er sich erst Dixieland, dann dem Modern Jazz und schließlich kam mit einem Fender-Bass die elektrische Variante zum im Jazz bis dato benutzen Kontrabass in sein Gear Set.
Flowers war aber nicht nur Sessionmusiker (bei z. B. David Bowie, Elton John, Al Kooper, Harry Nilsson, George Harrison, Ringo Starr, Paul McCartney, Cat Stevens, Chris Spedding, Rumplestiltskin, …), sondern war eine Weile Mitglied bei T. Rex sowie Blue Mink (auf YouTube gibt es ein Video der Blue Mink-Hammernummer "Melting Pot", an der Herbie am Bass zu sehen ist). Und er war Mitbegründer der Prog-Truppe Sky. Als Solist hinterlässt Flowers, der nach Ende seiner aktiven Musikerkarriere als Musiklehrer und Chorleiter gearbeitet haben soll, vier Alben.
Gründe für sein Ableben wurden von den Familienangehörigen nicht genannt, aber ich möchte den Mann von Herbies Nichte zitieren, der es so treffend auf den Punkt bringt:
»Während wir ihn als Onkel Herbie kannten und liebten, haben seine musikalischen Beiträge wahrscheinlich auch euer Leben berührt«!
Herbie Flowers wurde 86 Jahre alt
R.I.P. Herbie
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