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Hodja / We Are The Here And Now – CD-Review

"We Are The Here And Now" ist das vierte Album des Alternative-Rocker-Trios Hodja.
"The Flood", erschienen 2018, ist der Vorgänger und man debütierte mit der Scheibe "The Band".
Was kann man von einem New Yorker Rapper Gamiel Stone, einem Gitarristen (Tenboi Levison) aus Kopenhagen und einem deutschen Schlagzeuger namens F.W. Smolls erwarten? Was kommt auf den Hörer zu? Musikalisch streichelt einem Hodja einerseits verspielt-verführerisch über die Wangen. Andererseits setzt es gehörige Backpfeifen.
Hodja ist unberechenbar. Kaum zu glauben, was man an Stilen so alles in den klanglichen Zauberhut packt.
Hodja bezirzt den Hörer.
Hodja fordert den Hörer heraus.
Hodja fasziniert.
Hodja ist Underground.
Hodja ist eingängig.

Etwas über achtunddreißig Minuten gilt es durchzustehen.
Innerhalb dieser Gesamtspielzeit wird man mit zehn Hodja-Eigenkompositionen konfrontiert.
Im Hodja-Spinnennetz verfangen sich ganz unterschiedliche musikalische Richtungen.
Das Chaos hat bei dem Trio System. Was zählt sind Emotionen. Hodja bohrt die Seele an ganz verschiedenen Stellen an und lässt den Nektar der Gefühle einfach fließen.
Die "We Are The Here And Now"-Tracks verfügen über Tiefgang, kehren das Innere expressiv nach außen, geben der Sentimentalität/Melancholie Momente der Entfaltung.

Hodja ist ein Botschafter des Chicago Blues, der aus der Wind City-Subkultur emporsprießt. Ein Zwölftakter, der definitiv nicht für Puristen gemacht wurde. Der "Chicago"-Underground ist aufmüpfig, laut, intensiv und ausdrucksstark. Der zweiköpfige Damenchor gibt der Nummer Weichheit.
Die andere Art Hodja-Blues gipfelt in "The Serpents Path". Der hypnotisierende Rhythmus der akustischen Gitarre wird von einem Bottleneck-Einsatz überlagert und der E-Sechssaiter bringt seine quälenden Gefühle in einem Blitzlicht höchst verzerrt an den Hörer. Auch hier machen die Backing-Sängerinnen den Unterschied aus.

Gambiel Stones Stimme kennt keine Grenzen. Er rappt, er drückt sich im Sprechgesang aus, er schmeichelt mit Soul, er shoutet, er growlt, er singt lasziv und beklemmend. Immer wieder sorgt der weibliche Chor für wohlige Wärme.
Im Informationsblatt ist zu Tenboi Levison und dem Opener "God Of War" unter anderem die Rede von »[…] wütenden Feddback-Gitarren und brachialen Rock-Riffs […]«.
Hodjas "Strike Up The Band" erweitert den Horizont, denn es lehrt einen, »[…] funky und groovy […]« anders zu erfahren.
Hyperaktiv präsentiert man den punkig-aufmüpfigen Stil im Garage-Gewand bei "Clear".

Hodjas "We Are The Here And Now" befindet sich ohne Zweifel im Hier und Jetzt.
Für aufgeschlossene Musik-Fans gibt dieses Album darüber Aufschluss, wie man ganz unterschiedliche Stile unter einen überzeugenden Hut bekommt. Respekt, Hodja!


Line-up Hodja:

Gamiel Stone (vocals)
Tenboi Levison (guitar)
F.W. Smolls (drums)

With:
Yaa Kakraba (additional backing vocals)
Tara Funktion (additional backing vocals)

Tracklist "We Are The Here And Now":

  1. God Of War (4:06)
  2. We Are The Here And Now (3:59)
  3. Strike Up The Band (3:32)
  4. Wasted (3:36)
  5. I.D. (3:40)
  6. Fronting (4:08)
  7. Chicago (3:52)
  8. The Serpents Path (3:24)
  9. Clear (2:29)
  10. Fairies Wear Boots Revisited (5:07)

Gesamtspielzeit: 38:15, Erscheinungsjahr: 2019

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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