Als ich das Buch in die Hand genommen und ausgiebig darin geblättert habe, fing ich anschließend sofort damit an, das zweite Kapitel zu lesen, um auf der Stelle zu erfahren, ob ich darin auch was Neues oder Interessantes über Musiker finden kann, die für mich von großem Interesse sind und bei deren Aktivitäten ich mich ständig auf dem Laufenden halte. Ich hab darin eine positive Antwort bekommen, außerdem festgestellt, dass es bei diesen Buch völlig in Ordnung ist, die Kapitel in beliebiger Reihenfolge zu lesen, oder sogar nur in einem Unterkapitel zu schmökern.
Der Leser erhält ausführliche Bandportraits von Sodom, Rage, Kreator und Darkness, wobei sowohl aktuelle als auch ehemalige Mitglieder zu Wort kommen, es werden lokale Festivals und Clubs vorgestellt, man kann etwas hinter die Kulissen schauen und Cover-Zeichner kennenlernen. Außerdem machen jede Menge Gastbeiträge und ganz viele, sowohl ältere als auch aktuellere Bilder den Wälzer noch bunter und spannender.
Aus meiner Sicht sehr sympathisch: Ein Kapitel ist den Band-Fotografen gewidmet, verschönert mit Farbfotos – auf 16 Seiten verteilt – ein optisch toller Farbtupfer des Buches. Ebenfalls interessant finde ich die Auflistung bzw. Besprechung verschiedener Alben aus dem Pott am Anfang des dritten Kapitels. Dabei kann man ungefähr auf folgende Gedanken kommen: »Oh, das hab ich mir ja seit längerem nicht mehr angehört, wo ist denn die alte Scheibe?« oder »Waas? Das hatte ich total verpasst?!« oder »Ach ja der gute alte Favorit, steht ja seit ewig fest auf meiner Playlist.«
Lesenswert und unterhaltsam ist am Ende jedes Kapitels die Spalte "Forgotten Tales", in der es um diverse Bands geht, denen der große Durchbruch verwehrt blieb, eigentlich um die Undergroundszene. In diesen Unterkapiteln können vielleicht sogar die eingefleischten alten Metalheads auf bisher nicht bekannte Details stoßen.
Mich hat das Buch, auch durch seine äußere Aufmachung, überzeugt. Mit dem mattschwarzen Cover, verziert mit der coolen Zeichnung von Michael Hüter, verdient das Stück einen ganz besonderen Platz auf meinem Bücherregal und damit es noch toller aussieht, besorge ich mir eventuell auch den ersten Band, den ich leider verpasst habe. Ich empfehle das Buch allen Kuttenträgern, die sich neben dem Musikhören auch für dessen Hintergrund, für an- und aufregende Stories und überhaupt für informative und vergnügliche Lektüre interessieren.
Kapitelverzeichnis "Kumpels in Kutten 2 – Heavy Metal im Ruhrgebiet":
Kapitel 1: Hail to the Hordes: Einheit im Heterogenen
Blitzlichter durch die Metal-Szene
Kapitel 2: The Missing Link:
Rage versus Refuge
Kapitel 3: Assorted by Satan – Ruhrpottperlen:
Die besten Alben zwischen Emscher und Ruhr
Kapitel 4: Thrash till Death:
Darkness und der große Bruder Kreator
Kapitel 5: The Eyes of the Lost:
Die Fotografen-Riege zwischen Castrop-Rauxel und Dortmund
Kapitel 6: When Truth Hurts?
"Wir" bei den "anderen": eine Außenbetrachtung
Kapitel 7: Thrash Mania:
Gastbeitrag von Thorsten Fiolka: "Es war zwar ziemlich rumpelig eingetrümmert, aber verdammt extrem." Sodom: 1986-2017.
Kapitel 8: Refused to Die:
Metal – was ist das heute eigentlich noch?
Gebundene Ausgabe, 1. Auflage 2017
336 Seiten, schwarz/weiß Fotos und Farbaufnahmen
ISBN 978-3-943022-30-8
Preis: 19,90 EUR
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