Aus dem nördlichen Deutschland, genauer gesagt aus dem Städtchen Wildeshausen in Niedersachsen, kommt die Band Honeytruck. Nach der Gründung im Jahr 2014 erschien etwa zwölf Monate später eine erste EP ("Strong", 2015), gefolgt von den zwei Online-Singles "Hallucination" und "Safe, Sane, Consensual" in 2016. Gut vierzig Konzerte hat die Band mittlerweile auf dem Buckel und in diesem Februar 2018 ist nun auch das Debütalbum "Decision" erschienen. Verschrieben hat sich die Band einer satten Mischung aus Heavy Rock, Metal und einem Stückchen Punk Rock, was im Ganzen dann einen mitreißenden Mix und jede Menge Sound auf die Glocken gibt. Mit zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug und der Frontlady Angelika Stelter geht auf dem Erstling fast durchgängig heftig die Post ab. Der Fünfer selbst sieht seine Einflüsse bei Bands wie Alter Bridge und Rise Against. So weit, so gut.
Nach dem kurzen und noch recht entspannten "Intro" wird die Party dann mit "Fly Goodbye" erst so richtig eröffnet. Die Gitarren-Riffs knallen nur so aus den Boxen, Double Bass-Attacken machen gemeinsam mit dem Tieftöner so richtig einen los und über allem thront dann der raue und dennoch melodiöse Gesang von Miss Stelter. Moderner Heavy Rock erwartet uns dann auch auf dem Nachfolger, nämlich dem offiziellen Video zum Album, "Hallucination". Ein sehr stark umgesetzter, aggressiver Rocker mit einem einprägsamen Refrain, der darüber hinaus auch noch über fein gesetzte Breaks und kurzfristig ruhigere Phasen verfügt und somit nichts vermissen lässt. Starke Nummer! Honeytruck kennen kein Zurück, es geht durchgehend mit viel Power nach vorne und lässt kaum Zeit zum Verschnaufen. Wenn man dem Quintett einen Vorwurf machen kann, dann höchstens den, dass hinsichtlich der Tempi etwas mehr variiert hätte werden können.
Wer aber auf Vollgas-Heavy Rock und Metal steht, der bekommt hier die volle Breitseite verpasst und wird allerbestens bedient. "On The Fast Lane" zieht dann aber ganz cool und rockig seine Bahnen, bis eine ruhige Bridge in einen heftigeren Refrain mit viel Power von der Double Bass und dem Gesang explodiert. Der ruhigste Track, der dann doch ein gutes Stück Abwechslung einbringt ist "Lost In Memories", das von der gepickten Gitarre und dem gefühlvollen Gesang bestimmt wird, bevor der Refrain dann wieder anzieht. Feine Gesangslinien und jede Menge Power gibt es dann wieder bei "Crawl Across The Globe", bevor die Schlussnummer "Wrong Time, Wrong Place" diesem Debüt auf hohem Niveau ein Ende setzt. Und selbst wenn ich ein wenig die Variabilität kritisiert habe, so sind die hier festgehaltenen Rocker wie "Safe, Sane, Consensual", "Failed", "Expression Of Feelings" oder auch das bereits erwähnte "Fly Goodbye" alles andere als von schlechten Eltern.
Als Fazit darf man trotz kleiner Defizite den Hut vor Honeytruck bzw. deren Debüt "Decision" ziehen. Sehr energiegeladen und geradeaus kommen die Songs, sehr dicht und powervoll die Produktion. Die Musiker haben ihr Handwerk drauf und mit Angelika Stelter hat die Band eine mehr als kompetente Sängerin am Start, die die kraftvolle Ausrichtung der Band hervorragend bereichert. Wer auf die bereits erwähnten Referenz-Bands oder teilweise auch die Guano Apes steht, der sollte Honeytruck auf jeden Fall anchecken. Und wer auf kraftvollen Heavy Rock mit einer Prise Punk Rock steht, sowieso.
Line-up Honeytruck:
Immanuel Schulze (guitars, background vocals)
Angelika Stelter (lead vocals)
Niko Klerings (drums)
Sebastian Twele (guitars)
Bernd Spille (bass, background vocals)
Tracklist "Decision":
- Intro
- Fly Goodbye
- Hallucination
- Failed
- Safe, Sane, Consensual
- Cybercrowd
- In Search Of
- Meaningless Existence
- Interlude
- Expression Of Feelings
- On The Fast Lane
- Lost In Memories
- Stop
- Crawl Across The Globe
- Wrong Time, Wrong Place
Gesamtspielzeit: 53:03, Erscheinungsjahr: 2018
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