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Iron Bastards / Keep It Fast – Live In London – CD-Review

Iron Bastards - "Keep It Fast - Live In London" - CD-Review

Ein gutes Jahr ist es jetzt her, seit die französische Band Iron Bastards mit ihrem zweiten Album Fast And Dangerous eher gemischte Gefühle bei mir ausgelöst hatte. Auf der einen Seite hatte die Band jede Menge Power, Adrenalin sowie Enthusiasmus am Start, auf der anderen klang sie doch eine Spur zu sehr an den Sound und die Musik von Motörhead angelehnt. So sehr, dass das so wichtige Stück Eigenständigkeit doch sehr in den Hintergrund gedrängt wurde. Dennoch ist es gut zu wissen, dass sich die drei Franzosen ganz offensichtlich nicht ins Boxhorn jagen lassen, denn mit "Keep It Fast – Live In London" liegt nun ein knapp 33-minütiger Live-Mitschnitt vor, der immerhin acht Tracks aufweisen kann. Vier Songs stammen vom oben genannten Album, zwei von der Debütscheibe, ein Cover ist drauf und bei "Play Fast Or Don’t" scheint es sich gar um eine ganz neue Nummer zu handeln.

Und die geht ganz getreu ihrem Titel (der Name ist Programm!) auch ganz stramm nach vorne ab. David Semler haut die Riffs auf der Sechssaitigen raus, bevor dann auch Anthony Meyer an den Drums sowie David Bour am Bass und Gesang einsteigen. Und so schnell dieses Stück auch ist, das Trio schafft es trotzdem neben all den Ecken und Kanten auch noch ein paar Melodien mit einzustreuen. Wenn Iron Bastards einen Coversong im Programm haben, dann kann der natürlich nur von… korrekt, Motörhead stammen. Auf diesem Werk haben sich die Franzosen den Klassiker "Ace Of Spades" zur Brust genommen und wenn hier und da mal ein falscher Ton, ein etwas unsauber gespieltes Riff zu hören sind, dann ist das eben so. War bei den Briten rund um Lemmy Kilmister schließlich auch nicht anders und somit ist alles authentisch und okay.

Gesanglich sogar noch etwas näher an der im Dezember 2015 verstorbenen Legende liegt David Bour bei "The Wise Man", einem Song, der vom Riffing und der gesamten Komposition locker auf einem Motörhead-Album des aktuellen Jahrtausends hätte stehen können. Erneut ist die große Verbundenheit (unter anderem auch durch die im Song gespielten Bass-Soli) zur vorgenannten Band deutlich spürbar, was aber nicht als direkter Vorwurf verstanden werden soll. Denn schließlich haben wir es hier mit einem Live-Album und nicht mit neuen Songs zu tun. Zu kritisieren wäre da eher die Spielzeit der Scheibe, die sich mit knapp 33 Minuten irgendwo im Niemandsland zwischen einem echten Album (zu kurz) und einer EP (dafür eher zu lang) befindet.

Wenn man diese Nebensächlichkeiten aber mal aus dem Spiel lässt, dann bekommt der geneigte Heavy Rock-Fan hier immerhin eine halbe Stunde gute und kurzweilige Unterhaltung geboten. Definitiv ein guter Einstieg in den Iron Bastards-Kosmos, nachdem man dann je nach Gefallen noch tiefer in die Musik bzw. weiteren Alben der Band einsteigen kann. Anspieltipps: "Vintage Riders", "Fast And Dangerous" sowie "The Wise Man".


Line-up Iron Bastards:

David Bour (bass, vocals)
Anthony Meyer (drums)
David Semler (guitars)

Tracklist "Keep It Fast – Live In London":

  1. Fast And Dangerous
  2. Rock o’clock
  3. I Am The Lizard
  4. Play Fast Or Don’t
  5. Ace Of Spades
  6. The Wise Man
  7. Vintage Riders
  8. Pancho Villa

Gesamtspielzeit: 32:54, Erscheinungsjahr: 2018

Über den Autor

Markus Kerren

Hauptgenres: Roots Rock, Classic Rock, Country Rock, Americana, Heavy Rock, Singer/Songwriter
Über mich
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Mail: markus(at)rocktimes.de

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