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Ivy Gold / Six Dusty Winds – CD-Review

Neues aus der Abteilung Blues Rock.
Ivy Gold ist eine Gruppe, die aus der Sängerin Manou und vier Musik-Experten besteht.
Als da wären: Avalon-Gitarrist Sebastian Eder, Keyboarder Anders Olinder (auch Glenn Hughes, Amy Winehouse, Peter Gabriel), Bassist Kevin Moore (Jennifer Rush, The Persuaders) sowie Schagzeuger Tal Bergman (Joe Bonamassa, Sammy Hagar, Billy Idol, Simple Minds, Herb Albert, Roger Daltrey).
Nach einigen Videos vor der Veröffentlichung des Debütalbums "Six Dusty Winds" konnte man sich schon ein kleines Bild von der Band machen.

Auf der Ivy Gold-Website ist zu lesen: »[…] "Out Of The Blue – For You!" is our motto as this band came together by coincidence. […]«
Zur CD-Veröffentlichung heißt es: »[…] ltd. first edition incl. signed autograph card with 2 download bonus tracks […]«.
Bei der Vinly-Ausgabe gibt es folgende Angaben: »[…] ltd.ed. incl. signed autograph card with 2 download bonus tracks […]«.
Aus den Informationen zur vorliegenden Platte: »[…] Jeder Song ist eine persönliche Geschichte und spricht vom Leben, der Liebe, Problemen und natürlich über die Hoffnung und kommt aus den seelischen Tiefen von Manou. Schließlich speist sich ihr Rock, ihr Funk und welche Elemente sie noch einfließen lassen, sehr stark aus dem Blues. […]«

Von dem ersten Stück sollte man sich nicht täuschen lassen.
Ivy Gold tunkt den musikalischen Pinsel bei "Face Of Deceit" in den Farbtopf, auf dem Blues Rock steht. Die Gitarre liefert entsprechend frische Riffs und das Sebastian Eder-Solo geht eine Partnerschaft mit dem heftigen Rock ein. Der Opener ist ein in sich stimmiger Blues Rock-Song.
Ein Steckenpferd der Combo scheint der in unterschiedlicher Weise verpackte Funk zu sein. Dabei mündet die Musik nicht immer in den Blues Rock. Oft wird er deutlich überlagert vom Rock, der auch in der härteren Abteilung seinen Platz findet. Sebastian Eders Alleingänge sind dann häufig im heftigeren Rock angesiedelt. Seine Soli stehen nicht unbedingt auf einer Zwölftakter-Spiesekarte. Auch die großformatigen – wenn auch von Manou sehr schön intonierten Refrains – platzieren sich doch abseits des Blues.
Manou ist eine hervorragende Sänger, die ihre Gefühle in mannigfaltiger Weise überzeugend rüber bringt.

Neben Sebastian Eder ist es Anders Olinder, der den einen oder Freiraum für ideenreiche Soli bekommt.
Eine kräftiger Funk-Würzung hat "Believe" abbekommen. Hier spielt sich am Anfang und mittendrin Bassmann Kevin Moore sowie abermals Anders Olinder in den Vordergrund. Dem rockenden Funk gibt der Gitarrist einen musikalischen Gegenpol.
"We Are One" ist, abgesehen von einer wieder einmal tollen Manou, ein Stück, das sich in der Belanglosigkeit ergeht. Rock, der einfach so durchflutscht. Da helfen auch Kevin Moores gekonnt gespappten Basslinien – womit wir abermals beim Funk gelandet sind – nicht weiter.

Gibt es auf der balladesken Seite Platten-Höhepunkte?
"Retribution" wäre da der erste Album-Stopp. Feinfühlig-verträumt beginnend und endend ist diese Nummer dann doch eine Power-Ballade, die auch keine Highlight bietet.
Das Titelstück "Six Dusty Winds" ist ein ruhiges Lied, in dem man Manous Stimme besonders genießen kann. Hier könnte Tal Bergmans Drumming zurückhaltender ausfallen. Kein Hinhörer!
"Shine On" bringt auch keine neuen Erkenntnisse.
Geht doch! "Without You" ist dann der Balladen-Türöffner. Ivy Gold zeigt, dass man den Hörer einfangen kann.

In der Hoffnung, Ivy Gold ist keine Eintagsfliege, kann die Band mit "Six Dusty Winds" noch nicht voll überzeugen.
Als erstes Album bietet "Six Dusty Winds" zu wenige Höhepunkte, um die durchaus positive Stimmung in Begeisterung ausarten zu lassen.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Ivy Gold:

Manou (vocals)
Sebastian Eder (guitars)
Anders Olinder (keyboards)
Kevin Moore (bass)
Tal Bergman (drums)

Tracklist "Six Dusty Winds":

  1. Face Of Deceit 4:02
  2. This Is My Time 4:05
  3. Retribution 5:08
  4. Believe 3:35
  5. Six Dusty Winds 4:09
  6. Suspicion 3:31
  7. Shine On 5:00
  8. We Are One 4:18
  9. Without You 4:37
  10. Born Again 5:45

Gesamtspielzeit: 44:09, Erscheinungsjahr: 2021

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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