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James Cotton / Rocks – CD-Review

Das Label Bear Family Records schreibt zum Blues-Musiker James Cotton und dem Album aus der Serie "Rocks" unter anderem: »[…] James Cotton wurde im Juli 1935 in der Nähe von Tunica, Ms. geboren. Er lebte unter anderem in West Memphis, Chicago, Memphis und Dallas. Er starb im März 2017 im Alter von 81 Jahren in Texas. […] 27 Aufnahmen, entstanden zwischen 1953 und 1968, darunter vier Nummern von seiner allersten Aufnahmesession, neun Titel mit der Muddy Waters Band, zwei Songs von seltenen britischen EPs mit Chris Barber und Alexis Korner, 12 Aufnahmen mit Cotton als Bandleader, darunter eine Verve-Aufnahme erstmals auf CD. Es sind bedeutende, innovative Musiker zu hören wie Pat Hare, Otis Spann, Willie Dixon, Paul Butterfield, J. T. Brown, Harvey Simmons und Otis Clay. Das ausführliche Booklet enthält diskografische Informationen zu jedem Titel, eine spannende Fotogalerie und ausführliche Anmerkungen von Martin Hawkins. Sorgfältiges Re-Mastern garantiert beste Audioqualität. […] Cotton – eine der berühmtesten Figuren in der Welt der Blues-Harmonica – war auch ein Mann des Rock ’n' Roll. Aus diesem Grund ist dies eine der wichtigsten Platten in unserer 'Rocks'-Serie. […]«

"Rocks", ein Album voll mit klasse Blues und Rock’n’Roll.
Mit den insgesamt siebenundzwanzig Songs wird wieder einmal mehr als deutlich, wo der Blues seine Wurzeln hatte. Natürlich ganz abgesehen von zum Beispiel Robert Johnson oder Charley Patton und anderen.

Die vorliegende Platte glänzt nur so vor toller Musik.
Da gibt es keine Nummer, die man als Durchhänger bezeichnen könnte. Im Gegenteil, wir haben uns schon nach den ersten Tracks sozusagen warmgehört und mit zunehmender Spielzeit schnüffelt die James Cotton-"Rocks"-Ausgabe an einer Tipp-Grafik.
Hier wird bester Zwölftakter in einer klasse Qualität geboten. Da haben Martin Hawkins (»[…] Compilation Producer […]«) sowie Mastering-Meister Peer Meyer von Peerless Network ganze Arbeit geleistet.
Ausdrücklich hervorzuheben ist die Verbindung von James Cotton zur Muddy Waters Band, in der er etwas über zehn Jahre Mitglied war und hier entsprechend gewürdigt wird.
Dadurch freuen sich die Leute vor den Lautsprechern ganz besonders über das Mitwirken von unter anderem Bassist Willie Dixon, Pianist Otis Spann oder Gitarrist Luther Tucker. . So ist das Chicago Blues-Stück "She’s Got It" prominent besetzt und eines der so typischen Lieder eines Muddy Waters. Wobei man die außerordentliche Performance von Gitarrist Pat Hare in vielen anderen Songs an dieser Stelle loben muss

Die von James Cotton komponierte Nummer "Cotton Crop Blues" hat es verdient, gleich zweimal auf dieser Veröffentlichung enthalten zu sein. Einerseits handelt es sich um eine Aufnahme aus dem Jahr 1954 mit besagtem Pat Hare an der famos rockenden E-Gitarre, Mose Vinson am Piano und John Bowers am Schlagzeug. James Cotton singt emotional und spielt nicht Harp. Dafür greift er in der Version aus dem Jahr 1965 zum kleinen Instrument. Hier sind seine Mitmusiker Otis Spann (Piano), James 'Pee Wee' Madison (Gitarre) und S. P. Leary an den Drums.
Elvin Bishop intoniert auf seinem Sechssaiter einen infizierenden Boogie. James Cotton singt ein wenig und dann geht das Happening mit gleich drei Harpern los. Neben dem Protagonisten sind es im ansonsten als Instrumental ausgelegten Lied "Three Harp Boogie" Billy Boy Arnold und Paul Butterfield. Ein Harp-Hammer der herausragenden Art.

Die Kompassnadel des Blues rotiert munter und bei James Cottons "Rocks" zeigt sie immer in die richtige Richtung.
So geht imposanter Blues aus der History-Ecke.
Hinzu kommt das vielseitige Booklet, das keine Wünsche zur Karriere von James Cotton offen lässt.
Dieses Album darf in keiner Blues-Sammlung fehlen.
Mit zunehmender Spielzeit schnüffelt diese "Rocks"Ausgabe an der Tipp-Grafik und wenn die letzten Töne von "Cotton Crop Blues" (1965) verhallt sind, ist ein Tipp fällig.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up James Cotton:

James Cotton (vocals – #1-7,10,14,15,19,21,23,24,26,27, harmonica – #2,4,8-25,27)
Muddy Waters (vocals – #8,9,11,13,16,18,20,22,25, guitar – #25)
Pat Hare (guitar – #1,3,6-8,16,18,22)
James 'Pee Wee' Madison (guitar – #2,13,24,25,27)
Luther Tucker (guitar – #4,5,11,12,14,15,19,20)
Alexis Korner (guitar – #10,17)
Elvin Bishop (guitar – #21)
Jim Cooke (guitar – #23,26)
Sammy Lawhorn (guitar – #25)
Lonnie Brooks (guitar – #26)
Billy Love (piano – #1,6)
Otis Spann (piano – #2,8,9,11,13,16,18,20,22,24,25,27)
Mose Vinson (piano – #3,7)
Alberto Gianquinto (piano – #4,5,12,14, organ – #19, prob. organ – #15)
Keith Scott (piano – #10,17)
Mark Naftalin (piano – #15)
Wayne Talbert (piano – #23,26)
Bill Boy Arnold (harmonica – #21)
Paul Butterfield (harmonica – #21)
Harvey Simmons (tenor saxophone – #1,6)
James Barge (tenor saxophone – #5,14)
Bill Nugent (teonr saxophone – #15)
Martin Fierro (tenor saxophone – #26)
Tom Roane (baritone saxophone – #1,6)

McKinley Easton (saxophone – #5,14)
Delbert Hill (saxophone – #5,14)
Paul Serrano (trumpet – #5,14)
Joe Newman (trumpet – #15)
Mike Fender (trumpet – #26)
Louis Satterfield (trombone – #5,14)
John Watson (trombone – #5,14)
Chris Barber (trombone – #10, bass – #17)
Garnett Brown (trombone – #15)
J. T. Brown (clarinet – #13)
Kenneth Banks (bass – #1,6)
Bob Anderson (bass – #4,5,12,14,15,19)
Willie Dixon (bass – #8,16)
Jerome Arnold (bass – #11,20)
Milton Rector (bass – #13)
Eddie Adams (bass – #23,26)
Andrew Stephens (bass – #18,22)
Calvin Jones (bass – #25)
Houston Stokes (drums – #1,6)
S. P. Leary (drums – #2,13,24,27)
John Bowers (drums – #3,7)
Sam Lay (drums – #4,5,12,14)
Fred Below (prob. drums – #8,16)
Willie Smith (drums – #11,20,25)
Barry Smith (drums – #15)
Francis Clay (drums – #18,19,22)
Joe Rodriguez (drums – #23,26)
Unknown (bass – #9, drums – #9)

Tracklist "Rocks":

  1. My Baby (2:22)
  2. Rocket 88 (2:02)
  3. Hold Me In Your Arms (2:44)
  4. Don’t Stark Me Talkin' (2:31)
  5. Feelin' Good (3:12)
  6. Straighten Up Baby (2:18)
  7. Cotton Crop Blues [1954] (2:57)
  8. She’s Got It [Muddy Waters, Vocals] (2:46)
  9. Rock Me (All Night Long) [Muddy Waters, Vocals] (3:12)
  10. Rock Me Mama (3:23)
  11. You Don’t Have To Go [Muddy Waters, Vocals] (2:40)
  12. Off The Wall (2:40)
  13. Short Dressed Woman [Muddy Waters, Vocals] (2:45)
  14. Oh Why? [I Need You So Bad] (2:13)
  15. Take Your Hands Off Her (2:17)
  16. I Won’t Go On [Muddy Waters, Vocals] (2:56)
  17. Jimmy’s Jump (3:00)
  18. Meanest Woman [Muddy Waters Vocals] (2:23)
  19. Lovin' Cup (2:13)
  20. Elevate Me Mama [Muddy Waters, Vocals] (2:49)
  21. Three harp Boogie (3:25)
  22. I Feel So Good [Muddy Waters, Vocals] (2:53)
  23. Honest I Do (2:47)
  24. Love Me Or Leave Me (3:25)
  25. My Dog Can’t Bark [Muddy Waters, Vocals] (2:51)
  26. Next Time You See Me (2:48)
  27. Cotton Crop Blues (2:19)

Gesamtspielzeit: 75:25, Erscheinungsjahr: 2024

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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