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Nur eine Woche nach Mark Hummel, der von der niederländischen Formation Stackhouse begleitet wurde, gab mit James Harman ein weiterer Ausnahme-Harper seine Visitenkarte im Blues Moose Café ab. Er spielte gemeinsam mit der belgischen Band Shakedown Tim & The Rhythm Revue.
Nachdem James Harman in jungen Jahren schon viel auf den Blues-Bühnen zu sehen war, startete er seine Tonträger-Karriere bereits mit achtzehn Jahren. Einige Alben wurden unter dem Namen seiner Gruppe Icehouse Blues Band veröffentlicht. Aus ihr ging dann die James Harman Band hervor. Die Platten wurden auf vielen verschiedenen Labels auf den Markt gebracht. Zu den Highlights gehören aus meiner Sicht "Do Not Disturb" (1991), "Two Sides To Every Story" (1993) oder "Takin' Chances" (1998). Anfang 2018 erschien "Fineprint". Die Liste seiner Credits ist ellenlang. 2018 spielte er auf Billy F Gibbons' "The Big Bad Blues". Mit dem ZZ Top-Mann tourt der Harper Ende 2018.
Shakedown Tim & The Rhythm Revue ist eine vierköpfige Formation mit Saxofonisten. Auf ihrer Website beschreibt die Band ihren Stil unter anderem so: »[…] It’s a fierce and joyful combination of down home blues en uptown jump, swing & boogie […]«.
Auf dem Markt befinden sich die beiden Alben "Hard To Catch" (2016) sowie "Shakedown’s Th’owdown" aus dem Jahr 2018. Diese Veröffentlichung wurde von James Harman produziert.
Als Special Guest dieses besonderen Abends im Blues Moose Café spielte Ilja De Neve das E-Piano.
Am 31. Oktober gab es in der ausverkauften Café Bar De Comm von der musikalischen Seite her nur Süßes und nichts Saures.
Die Konzert-Eröffnung war schon ganz stark. "Crapshoot" kam auch durch seinen coolen Groove perfekt beim Publikum an. James Harman hatte den Blues nicht nur auf seinem kleinen Instrument. Stimmlich war der Bandleader voll auf der Höhe der 12-Takter-Dinge. Sein Feeling sprach Bände. Der Frontmann hielt auch die Fäden der Gig-Regie in seinen Händen. Er gab Zeichen für die Solo-Einsätze seiner beeindruckenden Mitmusiker.
So setzte sich E-Piano-Mann Ilja De Neve als erster hervorragend in Szene. Kein Wunder, dass das Geburtstagskind in vielen Bands aktiv ist. Immer wieder fantasievoll ließ Bart Stone seine Finger über die Klappen seiner beiden Saxofone gleiten.
Vortrefflich-gefühlvoll spielte er sein Holzblasinstrument und bei den tiefergelegten Klängen des Bariton-Saxofons konnte man schon Gänsehaut bekommen. Jedes Harpspiel von James Harman war etwas Besonderes. Ob über das Gesangs- oder Fahrradlampen-Mikrofon servierte uns der Musiker großartig-großzügige Soli.
Das Jonglieren mit unterschiedlichen Tempi wurde zu einem wahren Genuss. Wenn der Slow Blues quasi durch die Location schlich, war die Spannung fast zum Zerreißen. Die Zuschauer hielten inne, man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Die langsame Auslage des Zwölftakters erhielt bei der Bewertung fünf Sterne.
James Harman hatte richtigen Spaß an den Beiträgen seiner Musiker und genoss deren Spiel oft mit geschlossenen Augen. So auch, als sich der Raum für Shakedown Tim & The Rhythm Revue-Swing-Nummer "Red Hair" bot. Tim Lelegems aka Shakedown Tim übernahm die Lead Vocals für dieses Lied und was er an Gesang sowie Fantasien auf seiner halbakustischen Gitarre zum Besten gab, hatte hohe Qualität. Die dynamischen Schwankungen in dem Song machten mächtig Laune.
Später schipperte die Combo mit einem fantastischen "This Ship" aus dem Blues-Hafen. Bart Stones Bariton Saxofon brachte die Wogen in Bewegung und abermals konnte Shakedown Tim durch ein super Solo glänzen. Jack Sparrow ging, der Ruhm blieb. Gleich danach bot die Band noch einen Auszug ihres Albums "Shakedown’s Th’owndown". "Drop You Like Bad Habit" wurde von Bart Stones Tanz über die von Perlmutt besetzten Klappen geprägt.
Gemeinsam mit James Harman ging es dann abermals in die Bereiche des Slow Blues. Wahre Wunder an Dynamik wurden vollbracht. Die von Dennis Tubs benutzten Jazzbesen wurden zu Schlägeln und nach einem Break gelangte man bis kurz vor das bluesige Nichts. Shakedown Tim senkte die Lautstärke an seinem Arbeitsgerät so weit, dass die Halbakustische zur akustischen Gitarre wurde. Toll!
Als Zugaben-Dessert wurde ein fast instrumentaler "Get Away Boogie" serviert.
Der Harper und die Band präsentierten eine hochklassige Blues-Revue.
Super Konzert mit vielen Soli, toller Zwölftakter, herausragende Musiker!
Vielen Dank, James Harman And Shakdown Tim & The Rhythm Revue!
Die Song-Videos zum Groesbeek-Konzert können, wie immer, auf dem Blues Moose-You Tube-Kanal angeschaut werden.
Line-up James Harman And Shadowdown Tim & The Rhythm Revue:
James Harman (vocals, harmonicas)
Shakedown Tim (guitar, Vocals)
Dan Blackwolf (upright bass)
Dennis Tubs (drums, percussion)
Bart Stone (tenor & baritone saxophone)
Special Guest:
Ilja De Neve (keyboards)
- Shakedown Tim (guitar, vocals)
- Bart Stone (tenor & baritone saxophone)
- Ilja De Neve (keyboards)
- Dan Blackwolf (upright bass)
- Dennis Tubs (drums, percussion)
- James Harman-Blues
- Shakedown Tims Saiten-Fantasien
- Ilja De Neve
- Bart Stone auf dem Bariton Saxofon
- James Harman, der Genießer
- Shakedown Tim
- James Harman-Harp
1 Kommentar
JK
13. November 2018 um 11:59 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Es wahr tatseglich ein wunderbahre blues abent . Gleigfaltig die Recenz hier; danke Joe!