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Janice Harrington / 80 Years Of International Friendship – CD-Review

Verdammt lang her, seit RockTimes im Jahr 2006 Janice Harrington bei Greg’s Bluesnight, ein Event von Gregor Hilden, auf der Bühne stand.
Abschließend heißt es im Bericht: »[…] Mit Recht lobte die Entertainerin die Band und jeden Einzelnen. Ohne Zweifel wurde ein starkes Stück Blues & More geboten. Hut ab! […]«
Viel Wasser ist den Rhein hinunter geflossen, als Janice Harrington am 25. November beim Konzert für Jochen, zu Ehren des am 15. August verstorbenen Jochen Eminger, mit dabei war. Janice Herrington hatte nichts, aber auch gar nichts an ihrer Energie eingebüßt und mit ihrem kraftvollen Gesang war sie weiter vorne mit dabei.
"80 Years Of International Friendship" umfasst drei Jahrzehnte Blues, Soul und Jazz.
Neben persönlichen Texten der Protagonistin im Booklet, gibt es darüber hinaus detaillierte Informationen über die internationalen Besetzungen aus Norwegen, Dänemark, Österreich sowie Deutschland bei den sechzehn Songs. Die weit über sechsundsechzig Minuten Gesamtspielzeit strotzen jeder Vergänglichkeit.
Die Musik einer Janice Harrington ist zeitlos.

Der Blues kommt hier ganz groß raus.
Janice Harrington präsentiert sich mit ihrem Gesang vom ersten bis zum letzten Track in einer bestechenden Form, die zum Beispiel auch durch die Live-Aufnahme – mit einem etwas über zwanzigköpfigen Orchester – des Ray Charles-Klassikers "Hallelujah I Love Her So" belegt wird.
Die Eigenkomposition "Old Age" und das abschließende "What A Wonderful World" können nicht unterschiedlicher sein, verdeutlichen sie doch die musikalische Flexibilität einer Janice Herrington. Einerseits geht es in der ersten Nummer der vorliegenden Platte verdammt rockig zu und wechselt man zum letzten Highlight des Albums. Nach einleitenden Worten von Werner Gürtler ist er es auf seiner Posaune sowie Pianist Eggo Fuhrmann, die uns durch den von Janice Harrington gesungenen Welthit führen. Die Aufnahme stammt aus dem Januar 2022 und erzeugt eine andauernde Gänsehaut. Die Künstlerin singt mit Emotionen, die direkt aus ihrer Seele kommen. Super!

Hier reiht sich ein Höhepunkt an das nächste Highlight.
In "Wheeler Dealer", einem Song zwischen großformatigen Soul und Funk, kommt es zu einem Zusammentreffen mit dem Sänger Paul Weeden, der mit seinen Spoken Words Erinnerungen an Gil Scott-Heron weckt. Toll!
Dann ist da noch "Seven Day A Week Man Blues", in dem Janice Harrington mit dem Gitarristen Kenn Lending in eine beeindruckende Diskussion eintritt und natürlich auch singt. Toll!
Der Slow Blues ist überwältigend und es gibt herrliche Ausflüge in den Funk oder auch Latin, wie bei "Learn To Live Without You", einer so wunderschön relaxten Nummer, die einfach zeitlos ist.

Wir lassen uns vom Groove eines "Mud In His Face" treiben, genießen das fetzige Gitarren-Solo und die begeisternde Brass-Section. Gemeinsam mit dem folgenden "Blues Rocking" vergewissern wir uns, dass wir die Tanzschuhe tragen. Ja, tanzen kann man definitiv auch zu anderen Stücken von "80 Years Of International Friendship".
In "Norwegians Got Soul" geht die südamerikanische Sonne auf. Ein weiteres Lied, das die Stimmung hoch hält.
Bei "Mirror Image" schimmert in gekonnter Weise der Jazz durch.

Die sechzehn Songs sind eine echte Offenbarung und verdeutlichen, auf welch hohem Niveau sich die Musik von Janice Harrington ansiedelt. Neben ihrer, viele verschiedene Stimmungen ausdrückenden Stimme, kommen wir auch noch durch unzählige Soli verschiedenster Instrumente auf unsere Kosten.

Janice Harringtons "80 Years Of International Friendship" begeistert.
Janice Harringtons "80 Years Of International Friendship" ist ein Highlight.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.


Line-up Janice Harrington:

Janice Harrington (vocals)

The Norwegians (#3,7,11,14):
Helge Iberg (piano, electric piano, Korg Polysix, Yamaha DX 7 Organ)
Ole Marius Melhus (bass)
Sveinung Hovensjo (guitar)
Frank Jocobson (drums, percussion)
Finn Setten (percussion)
Celio de Arvalho (percussion, cuica)
Torbjørn Sunde (trombone)
Petter Kateraas (trumpet, flugelhorn)
Jens Petter Antonsen (trumpet)
Sigurd Kohn (alto saxophone)
Arild Stav (alto saxophone)
Morten Halle (alto saxophone, flute)
Annon Egeland (fiddle)
Kari Gjaerum (background vocals)
Helge Schoyen (background vocals)
Hokan Iversen (background vocals)

The Norwegians (#6,8,10,12,15):
Tor Welo Band/Welo Quartett:
Tor Welo (keyboards)
Bjorn Thorp (drums)
Sveinung Hovensjo (bass)
Nipe Nyren (guitar)
Kunt Reiersud (guitar)
Odd Riisens (saxophone)
Svein Gjermundrud (trumpet)
Jens Vendelboe (trombone)
Paul Weeden (vocals – #6)

The Danish (#2,4,5,13):
Kenn Lending Blues Band:
Kenn Lending (all guitars)
Henning Verner (keyboards)
Svenni Savafnisson (bass)
Frank Larsen (drums)

The Austrians (#9):
Rat Big Band:
Hermann Miesbauer (trombone)
Gudrun Moitzi (guest vocals)
Robert Miesbauer (alto saxophone)
Max Lichtenwagner (alto saxophone)
Theresia Pühringer (alto saxophone)
Michael Kaltenbrunner (tenor saxophone)
Günther Bauer (tenor saxophone)
Nikolaus Hans Wührer (baritone saxophone)
Roland Ruhm (trombone)
Peter Berghammer (trombone)
Gerhard Pühringer (trombone)
Gerhard Eiblhuber (trombone)
Herbert Mayr (trumpet)
Johann Paul (trumpet)
Thomas Berghammer (trumpet)
Rudof Zörweg (trumpet)
Stefan Kaltenbrunner (trumpet)
Frank Folgmann (guitar)
Mike Kreuzer (piano)
Johann Pühringer (bass)
Eduard Moitzi (drums)
Michael Kutner (percussion)

The Germans (#1):
Blues Organization:
Eggo Fuhrmann (piano)
Tabbel Dierssen (bass)
Lars Plogschties (guitar)
Z.z. von Schnerck (guitar)
Charles de Beaulieu (guitar)

The Germans (#16):
The Three Of Us:
Eggo Fuhrmann (piano)
Werner Gürtler (piano, spoken words)

Tracklist "80 Years Of International Friendship":

  1. Old Age (2:48)
  2. Work Your Magic (3:13)
  3. Listen To Me (3:39)
  4. Seven Day A Week Man Blues (6:37)
  5. Telephone Blues (4:16)
  6. Wheeler Dealer (4:16)
  7. Too Soon To Tell (4:52)
  8. The Hex (3:48)
  9. Hallelujah I Love Her So (3:37)
  10. Learn To Live Without You (4:05)
  11. Mud In His Face (3:36)
  12. Blues Rocking (3:03)
  13. Making Plans (4:10)
  14. Norwegians Got Soul (4:38)
  15. Mirror Image (4:52)
  16. What A Wonderful World (4:10)

Gesamtspielzeit: 66:24, Erscheinungsjahr: 2022

Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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