Jasmine Wynants-Granfelt ist nicht unbedingt eine unbekannte Künstlerin.
Die in Belgien geborene und in Singapur sowie den Niederlanden aufgewachse Musikerin, verschlug es schließlich nach Finnland und beim zweiten Teil des Doppelnamens klingelt es dann doch gehörig in den Ohren, denn sie ist leiert mit Ben Granfelt.
Im Laufe der Jahre nahm Jasmine Wynants-Granfelt als Mitglied einiger Bands Alben auf. So zum Beispiel mit The Jack Stafford Foundation 2006 "Long Live Love". Im Zusammenhang mit Vicky Lovecat kam 2011 "No Preise No Blame" auf den Markt. Aus der Formation Vicky Lovecat wurde dann Queens Of Hellsinki ('Hell' ist kein Tippfehler).
Jasmine Wynants-Garnfelt teilte bereits mit so einigen Größen des Musikgeschäfts die Bühne. Unter anderem fallen hier Namen wie Deep Purple, Green Day oder Skunk Anansie.
Die "In My Mind"-Veröffentlichung ist Jasmine Wynatas-Granfelts Debütalbum. Bezüglich der Tracks auf der vorliegenden Platte handelt es sich bei "Wild Frontiers" um den Gary Moore-Song. "The Gracedigger’s Wife" sowie "Bye Bye Babydoll" schrieb sie gemeinsam mit Kimmo Lindholm.
Bei Liedern, die quasi ausnahmslos aus der Feder der Protagonistin stammen, darf man seine Ohren doch gleich auf das "Wild Frontiers"-Cover richten.
Die Band bettet diesen Klassiker in ein akustisches Umfeld. Dabei kommen der Gitarre sowie programmierten Sound von Magnus Axberg, gleichzeitig gemeinsam mit Ben Granfelt, auch Produzent der vorliegenden Platte, die Lead-Rollen zu. Irisch-keltische Atmosphäre gibt, von flächendeckenden Sounds ergänzt, den geschmeidigen Ton an. Über allem erhebt sich die vorzügliche Stimme einer Jasmine Wynants-Granfelt. Es ist schon beeindruckend, wie man eine Brücke zwischen Original sowie persönlicher Sichtweise auf den Track schlägt. Toll!
Umrahmt wird diese Nummer von "For What It’s Worth" und "Mr. Postman".
Nuancenreich arrangiert die Band den erstgenannten Track. Rock steht in der Überschrift dieser Komposition. Klasse kommt der Refrain rüber. Den kann man ziemlich schnell mitsummen und von einem Ben Granfelt, der über das gesamt Lied hinweg ein richtiges Riff-Fass aufmacht, wird man von einem Strudel aufgesogen. Tolle Nummer, dieses "For What It’s Worth".
Wie sich eine ebenfalls akustische Nummer aus der Feder von Jasmine Wynants-Granfelt anhört, kann man sich bei "Mr. Postman" zu Gemüte führen. Einem zarten Gypsy-Ambiente folgend, groovet dieses Stück, obwohl Drums und Bass fehlen. So kommt es an dieser Stelle zu einer Gemeinschaftsproduktion des Paares. Toll, wie Ben Granfelt seinem Solo einen jazzigen Einschlag gibt und abermals muss man Jasmine Wynants-Granfelt ein besonderes Lob für ihren Gesang aussprechen. Es hat den Anschein, als fühle sie sich in allen möglichen Spielarten des Rock zuhause.
Nach einem super rockenden "The Gravedigger’s Wife", in dem es schon beachtlich zur Sache geht und man geradezu in den Fängen der Künstlerin steckt, gibt sie dann ein Statement zu einem "Extraordinary Man" ab. Für Ben Granfelt, der ansonsten in kompetenter Weise den Bass zupft, hören wir hier Masa Maijanen am Tieftöner. Diese Nummer kommt fast schon hymnenhaft daher und bestückt mit feinen Variationen im Tempo kommt auch dieses Lied sehr gut an.
Das Titelstück "In My Mind" ist eine Überraschung.
Ein musikalischer Trip führt uns in fernöstliche Regionen. Handtrommeln verschärfen diese Stimmung und ziehen sich wie ein roter Faden durch den Track. Respekt, ein solches Lied hätte man nach den beiden ersten Songs nicht unbedingt erwartet. Aber auch hier sammelt die Combo heftig Punkte. Gesanglich überzeugt die Künstlerin auch in diesem Ambiente. Sitar-Klänge gesellen sich dazu und das Ende ist ebenfalls schön gestaltet.Toll!
In "Pimp" setzt man auf die infizierende Wirkung des Rock’n’Roll. Bläser-Sounds machen die Runde und das eingeflochtene, ruhigere Intermezzo mit Piano-Läufen passt perfekt zum Vollgas-Rock. Klasse!
Die Dynamikkurve kommt bei "Trudyanne" ordentlich ins Schwanken und "Bye Bye Babydoll" regieren abermals knackige Riffs die Szenerie.
Jasmine Wynants-Granfelt zeigt, was sie als beeindruckende Sängerin drauf hat. Zum Songwriting kann man ihr die Hand zur Gratulation reichen. Die Rock-Reise mit so einigen interessanten Überraschungen bringen sie und ihre Band geschmeidig unter einen Hut. In diesem Sinn …
Line-up Jasmine Wynants-Granfelt:
Jasmine Wynants-Granfelt (vocals)
Ben Granfelt (guitars, bass)
Masa Maijanen (bass – #2-4,8)
Miri Miettinen (drums)
Magnus Axberg (programming)
Atte Laru (additional programming – #6)
Tracklist "In My Mind":
- The Gravedigger’s Wife
- Extraordinary Man
- In My Mind
- Song For Him
- Trudyanne
- Bye Bye Babydoll
- Pimp
- For What It’s Worth
- Wild Frontiers
- Mr. Postman
- Cigarettes
Gesamtspielzeit: 42:35, Erscheinungsjahr: 2019
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