Jon Hiseman, Clem Clempson und Mark Clarke sind JCM, eine Band mit wohl bekannten Musikern, die man bestimmt niemandem mehr vorstellen muss.
Aus dem Albumtitel "Heroes" dürfte allerdings hervorgehen, wo das Trio seine musikalischen Bezüge sieht. Elf Songs stehen in der Tracklist und die kommen aus ziemlich unterschiedlichen Quellen. Nimmt man die beiden Buchstützen der Scheibe, dann haben wir es einerseits mit Colosseum und andererseits mit Larry Coryell zu tun.
Dazwischen spielen noch viele andere Helden der Musikgeschichte eine gewichtige Rolle.
Es gibt auch Lieder, die verstorbenen Musikern gewidmet sind. Unter anderem gehen Verneigungen an Jack Bruce, Allan Holdsworth, Gary Moore oder Steve Marriott sowie Greg Ridley (beide Humble Pie).
Jon Hiseman ist im Informationsblatt zur Platte zitiert: »[…] Ich mag es, Alben zu machen, die ein Motto haben. Als ich an all die Jungs dachte, mit denen ich über die Jahre Musik gemacht habe und die leider schon von uns gegangen sind, erschien es mir wichtig, ein Album zu ihrem Gedenken aufzunehmen. Dieses Album ist also allen unseren musikalischen Helden gewidmet. […]«
Unter der Leitung von Jon Hiseman haben er, Clem Clempson und Mark Clarke ein Album veröffentlicht, auf dem sie, fernab von jeglicher Selbstverwirklichung, ein in höchstem Maß emotionales, gefühlvolles und überzeugendes Zeitzeugnis der Musikgeschichte abgeliefert haben.
Dabei geht die Spannweite von deftigem Rock über den Blues, Funk bis hin zu hinreißenden Balladen.
Mit Clem Clempson sowie Mark Clarke erleben wir zwei absolut kompetente Sänger am Mikrofon.
Bei dieser Song-Auswahl gibt es selbstredend viele Highlights.
Aus meiner Sicht ist es die unter die Haut gehende Ballade "Rivers", ursprünglich aus dem Colosseum II-Album "Electric Savage". Mit Samthandschuhen geht man das Stück an und heraus kommt eine Gary Moore-Widmung, der man sich nicht entziehen kann. Hier, wie an allen anderen Stellen des Albums auch, passt einfach alles zusammen.
Wenn es dann zum Instrumental "The Inquisition" (von Colosseum II "Wardance") kommt, ist die Freude übergroß, denn auch diese Nummer zählt meiner Meinung nach zu den Highlights. Mit seinen Fusion-Einschüben und der akustischen Gitarre hat man dem Stück genau die richtige Stimmung gegeben. Die drei Musiker sind fit, spielen erfrischend, virtuos und man spürt, dass jeder ein Meister auf seinem Instrument ist.
Auch bei der Gestaltung der CD-Verpackung hat man ins Schwarze getroffen. Im Booklet sind alle Texte abgedruckt und zu jedem Track gibt es einen Kommentar von Jon Hiseman.
"Only Sixteen" ist der Wahnsinn schlechthin und Larry Coryells "The Real Great Escape" ist der abschließende Höhepunkt eines Albums, bei dem Jon Hiseman, Clem Clempson und Mark Clarke den Hörer auf eine der gelungensten Reisen der Musikgeschichte nicht nur freundlich einlädt, sondern auch mitnimmt.
Line-up JCM:
Mark Clarke (vocals, bass)
Clem Clempson (vocals, guitars)
Jon Hiseman (drums)
Tracklist "Heroes":
- The Kettle (4:24)
- Strangeher (4:36)
- Weird Of Hermiston (4:07)
- Four Day Creep (6:11)
- Yeah Yeah Yeah (3:47)
- Rivers (5:24)
- Grease The Wheels (5:12)
- The Inquisition (6:45)
- Foyers Of Fun (3:19)
- Only Sixteen (5:59)
- The Real Great Escape (4:55)
Gesamtspielzeit: 55:09, Erscheinungsjahr: 2018
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