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Jeff Jensen Band – Konzertbericht, 14.06.2018, Café Bar De Comm, Groesbeek (NL)

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Ein Tag wie kein anderer.
Die Jeff Jensen Band startete ihre Europa-Tournee 2018 im beschaulichen Groesbeek. In der Café Bar De Comm gastierte wieder einmal das Blues Moose Café und präsentierte die angesagte Formation aus Memphis, Tennesse.
Neben diversen T-Shirts gab es am sehr gut besuchten Merchandise-Stand auch einige Alben zu kaufen. Unter anderem Road Worn And Ragged, Morose Elephant, "Live – The River City Sessions" sowie "Wisdom & Decay", die Veröffentlichung aus dem Jahr 2018. RockTimes wird die letztgenannte Platte unter die Lupe nehmen.
Seit nunmehr zehn Jahren spielt Jeff Jensen mit dem Bassist Bill Ruffino zusammen. Der 2014 für den »[…] Jimi Award […]« nominierte Tiefton-Zupfer ist auch ein gefragter Session-Musiker, unter anderem bei Brandon Santini, einem Blues-Harper aus Memphis.
Schlagzeuger David Green trommelte schon in ganz unterschiedlichen Formationen wie zum Beispiel »[…] orchestras, Jazz/Show Bands, Marching Bands. […]«
David Green ist »[….] now full-time drummer for the Jeff Jensen Band […]«

Jeff Jensen Band im Blues Moose Café Groesbeek

Jeff Jensen Band im Blues Moose Café Groesbeek

Das Konzert, am Ende mit einer Nachhaltigkeit ohne Verfallsdatum versehen, begann pünktlich um 20:00 Uhr mit dem fetzigen Rock’n’Roller "3 Meats In A Bun". Jazz-Würzung im Gitarren-Spiel und ein Basssolo prägten den geschmackvollen Einstieg in einen Auftritt, der sich massiv im Gehirn festsetzte.
"Make It Through" war von der Stimmung her voller fröhlich-rockender Sechssaiter-Riffs und dieser Jeff Jensen verfügte über eine richtig gute Stimme, die sowohl energiegeladene wie auch sentimentale Momente reflektierte. Viele Lieder rankten sich um das Thema Liebe, die von ganz unterschiedlichen Seiten beleuchtet wurde. Liebe im Miteinander von Menschen genauso wie die Liebe unter der Lupe des Trennungsschmerzes. So verfügte bereits "Make It Through" als eingeworfenes Intermezzo über einen besinnlichen Part.
Bei "Can’t Believe We’re Trough" begab sich das bemerkenswerte Trio mit einem lang anhaltenden instrumentalen Intro in den balladesken Bereich des Gigs. Auch hier garnierte der Frontmann sein ideenreiches Spiel mit jazzigen Variationen und die Backing Vocals von Bill Ruffino sowie David Green passten perfekt zum Gesang des Bandleaders. Gekonnt wählte Jeff Jensen verschiedene Klangeffekte für seine halbakustische Gibson. Zum Ende hin steigerte man die Dynamik und dabei ging das seine Mähne zähmende Haarband dann endgültig flöten. Bill Ruffino ließ sich nicht zweimal bitten und wartete mit einem wunderschönen Solo auf den dicken Saiten auf. Dieses Stück steigerte sich zum Highlight!
Für "Elephant Blue" machte man einen Abstecher in den vom Rock’n’Roll infizierten Blues und sozusagen als Kontrast slappte der Tiefton-Spezialist die dicken Saiten funky.
Nach einer ersten gelungenen "Good Woman Back Home"-Expertise aus dem bereits erwähnten Album aus 2018 gab es eine Liebes-Nummer geprägt vom Trennungsschmerz. "Brunette Woman" lebte von tollen Breaks, mild-feinen Tonfolgen und einem herrlichen Swing-Teil.
Passend beendete das Trio den ersten Teil des Konzerts mit einer musikalisch unterlegten Pausenansage namens "Outro C Swing". Toll!

Jeff Jensen (guitar, vocals)

Jeff Jensen (guitar, vocals)

Man musste die Band für den Start der zweiten Abteilung des Auftritts quasi vom belagerten Verkaufsstand loseisen.
Die erste Hälfte des Gigs prägten ausschließlich Eigenkompositionen. Das Fass der Coversongs behielt man sich für die Festspiele nach der Erholungsphase vor. So gab es exzellente, persönlich geprägte Versionen von zum Beispiel "Shake Your Moneymaker" (Elmore James), Otis Rushs "Double Trouble", "Burning Love" von Elvis Presley oder – als Zugabe – "All Along The Watchtower" (Jimi Hendrix).
Auf seine sympathisch -einnehmende Art hatte Jeff Jensen das Publikum – nicht nur durch seine Musik – im Handumdrehen auf seiner Seite. "Living Off The Live You Give" war seine politisch geprägte Aussage zur Lage der Welt: »[…] There are much more good people than bad people in the world. […]«
Heavy Blues Rock im Wandel mit entspannten Phasen und rockigen Szenen aus den Siebziger Jahren verstärkte die Statements klanglich. Jeff Jensen spielte teilweise wild und furios, aber in keinem Moment unzugänglich. Sein Anliegen, Menschen durch seine Konzerte zu inspirieren, traf voll ins Schwarze.
Die Power-Ballade "2000 Days" untermauerte David Green mit einem groovenden Latin-Rhythmus und "Shake Your Moneymaker" sah man als eine Art High Speed-Blues-Rock’n’Roll an. Beim Slow Blues strich der Drummer mit den Jazzbesen über die Felle und als musikalischer Kosmopolit erklomm der Protagonist den Gipfel des Blues.
Rockabilly-, Country- sowie Gospel-Touch waren ebenfalls hörenswerte Stil-Abstecher, verschmolzen zu einem Jeff Jensen-Synergieeffekt. Zweitweise wirbelte man die Erdkrume der 12-Takters ganz schön auf. In der Zugabe übernahm dann Bill Ruffino einen Teil der Lead Vocals. Klasse!
Neben dem Auftritt der Leif de Leeuw Band beim Blues in Zyfflich 2018 war die Jeff Jensen Band mit ihrem Auftritt in der Café Bar De Comm bisher das weitere Highlight des Konzertjahres. Hats off, Jeff, Bill und David!
Die Song-Videos zum Groesbeek-Konzert können, wie immer, auf dem Blues Moose-You Tube-Kanal angeschaut werden.
Am 27. Juni 2018 wird der schottische Alternative Blues-Musiker Dave Arcari im Blues Moose Café auftreten.

Line-up Jeff Jensen Band:

Jeff Jensen (guitar, vocals)
Bill Ruffino (bass, vocals, backing vocals)
David Green (drums, backing vocals)


Über den Autor

Joachim 'Joe' Brookes

Genres: Blues, Blues Rock, Alternative Music, Space Rock, Psychedelic Music, Stoner Rock, Jazz ...
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