«

»

Jennifer Saran / Wake Up – CD-Review

Jennifer Saran / Wake Up - CD-Review

Vor kurzer Zeit brachten wir die News, in der das neue Album "Wake Up" der Singer/Songwriterin Jennifer Saran angekündigt wurde und ein paar Augenaufschläge später liegt die Scheibe auf dem Tisch.

Jennifer Saran aka Jennifer Hill, die in den USA geboren wurde, lebt in Hong Kong und begann auch dort ihre Sangeskarriere. 1992 trat sie einem Frauenchor bei und übernahm mit ihrer Stimme den Mezzosopran. Fünf Jahre später verließ sie zusammen mit anderen Mitgliedern diesen Chor und gründete The Hong Kong Women’s Choir, dessen Hauptziel es ist, Geld für wohltätige Zwecke zu erspielen. Unter dem Auftrittsnamen Nova und mit Unterstützung der A cappella-Gruppe Grace Notes wird bevorzugt für Benachteiligte gesammelt.

2015 debütierte sie mit der Weihnachtsplatte "Merry Christmas – You Are Loved" und schob ein Jahr später "Walk With Me" nach. Ihre Karriere als Sängerin läuft gut, ja, mehr als gut, denn Radiostationen, Videoportale und soziale Netzwerke sorgen und sorgten für enorme Verbreitung. Das ist auch gut so, denn aus ihren Einkünften gehen große Teile an die Bedürftigen dieser Welt. Beispiele sind der 'Kuldeep' Saran Memorial Trust' (eine Stiftung, gegründet nach dem Tod ihres Mannes Kuldeep Saran), der sich um die Ausbildung und das Wohlergehen benachteiligter Kinder in Hong Kong kümmert. Dann gibt es nach wie vor Unterstützung für den Hong Kong Women’s Choir, der in diesem Jahr übrigens das 20-jährige Jubiläum feiert und in dem Jennifer das einzig verbliebene Gründungsmitglied ist. 'Arts and Edcuation for Women' unterstützt Flüchtlingsfrauen und Asylsuchende in Hong Kong und die Einnahmen der Single "Wake Up" gehen an die 'Desmond Tutu Foundation' in Südafrika.

Die Frau tut also Gutes und tat das nun mit vorliegendem Album auch für sich, denn neben eigenen Songs finden sich darauf auch Coverstücke von Musikern, die ihr selbst am Herzen liegen. Das ergibt natürlich eine Art Sammelsurium, weil da neben einem Bill Withers oder George Michael z. B. auch eine Doris Day steht. Jennifers Versionen bzw. ihre stimmlichen Fähigkeiten machen daraus allerdings ein leichtes Unterfangen, denn es klingt perfekt. Ja eigentlich ist mir diese Stimme schon fast zu perfekt. Da hat keine Ecke oder Kante Platz, aber das ist nun Kritik auf höchstem Niveau. Wenn man jedoch Gesang und Musik aus einem eher rockigen Umfeld mag, hat man erstmal mit der Schönheit der Stimme zu kämpfen.

Auch Santanas Gitarrenspiel im Titeltrack ist eher dezent den wohlfeilen Arrangements des Albums angepasst. Wie auch die südafrikanischen Grammygewinner Ladysmith Black Mambazo ist Carlos als Gastmusiker an Bord. Die mir bekannten Covers sind ganz nah am Original und besonders das durch Billy Paul bekannte "Me And Mrs. Jones" mag das unterstreichen, wenn Jennifer da auch eine massive Veränderung am Songnamen durchgeführt hat. Aus der Mrs. wurde nämlich ein Mr. und daher mussten auch die Lyrics an den betroffenen Stellen verändert werden.

Produziert wurde das Album von Narada Michael Walden, der auf "Wake Up" nicht nur trommelt, sondern auch schon mal neben Jennifer am Mikro steht. Stilistisch bewegt sich die Platte in einer Melange aus Pop für Erwachsene, Singer/Songwriter, Soul sowie R&B. Schwer zu greifen eigentlich aber an dem gemeinsamen Nenner, der tollen Stimme, gibt es nichts zu rütteln.
Im Rockhaushalt wird es "Wake Up" sicherlich schwer haben, Rotation zu bekommen. Aber wenn mal Lust auf Adult Contemporary Musik besteht, ist was Passendes im Haus.


Line-up Jennifer Saran:

Ladysmith Black Mambazo (vocals)
Carlos Santana (guitar)
Narada Michael Walden (drums, keys, brushes, synth, vocals)
Matt Heulitt (guitar)
Troy 'Booda' Lampkins (bass)
Tai Morris (guitar)
Kevin Wong (keys)
Cornell Carter (backing vocals)
Sandy Griffith (backing vocals)
Liane Berube (violin)
Stephanie Bibbo (violin)
Natasha Makhijani (violin)
Heather Powell (violin)
Marcel Gemperli (violin)
Jory Fankuchen (violin)
Michelle Kwon (violin)
Jennifer Hunt (flute)
Gary Brown (bass)
Jamil Wallace (vocals)
Tammy Hall (keys, piano)
Nate Soulsangar (backing vocals)
Ray Clement (saxophone)
Rich Amstrong (trumpet)
Frank Martin (synth)
James Henry (talking drums)
Jim Reitzel (guitar)
Jennifer Saran (vocals)
Gaayatri Kaundinya (vocals)

Tracklist "Wake Up":

  1. Wake Up (feat. Carlos Santana, Ladysmith Black Mambazo, Narada Michael Walden)
  2. Jesus To A Child (Tribute to George Michael)
  3. Really (feat. Jamil Wallis)
  4. Me And Mr. Jones (Tribute to Billy Paul)
  5. You Are My Star (feat Ladysmith Black Mambazo)
  6. Too Young To Know
  7. Better Than Me – "To Anjali"
  8. Look At Me Fly (feat. Narada Michael Walden)
  9. Old Cape Cod (Tribute to Patti Page)
  10. Try To Forgive [But I Cannot Forget]
  11. Lean On Me (feat. Ladysmith Black Mambazo – Tribute to Bill Withers)
  12. Grace Is the Champion
  13. I Will Always Be Your Home
  14. My Love and Devotion
  15. Aad Guray

Gesamtspielzeit: 63:38, Erscheinungsjahr: 2017

Über den Autor

Ulli Heiser

Hauptgenres: Mittlerweile alles, was mich anspricht
Über mich
Meine Seite im Archiv
News
Mail: ulli(at)rocktimes.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>