Jimmie Vaughan / The Pleasure’s All Mine – CD-Review

»[…] Vor einem Jahrzehnt veröffentlichte Jimmie Vaughan sein maßgebliches Album "Blues, Ballads And Favorites". […] Anschließend veröffentlichte Vaughan 2011 "More Blues, Ballads An Favorites" und vertiefte sich in die Musik, die sein Leben geprägt hatte: den Blues. The Last Music Co. veröffentlicht am 30. Oktober 2020 eine besondere 3-Vinyl-LP-Kollektion mit dem Titel "The Pleasure’s All Mine", die die zwei oben genannten Alben umfasst. […]«
Neben der LP-Ausgabe ist "The Pleasure’s All Mine" auch als Doppel-CD erhältlich.
Auch der Grund dieser Veröffentlichung geht aus dem Informationsblatt hervor: »[…] Den 10. Jahrestag der Veröffentlichung des ersten Albums und den 70. Geburtstag von Jimmie Vaughan im März 2021 wollte Malcolm Mills von The Last Music Co. mit der Veröffentlichung dieser besonderen Kollektion gebührend feiern. […]«

Die einunddreißig Songs zeigen mehr als deutlich, was Jimmie Vaughan unter dem Genre Blues versteht.
Da darf man an dieser Stelle vielleicht schon einmal darauf hinweisen, dass "The Pleasure’s All Mine", der Jimmie Vaughan-Zwölftakter mit vielen Bläsern, einen relativ breiten Fächer an Blues-Spielarten bietet. Alle Personen, die hier ihre Beiträge leisten, haben den Blues. Eine Horn-Section, bestehend aus zwei, manchmal auch drei Musikern, kann wie ein Orchester oder ganz persönlich klingen. Oft finden Greg Picollo (auch Roomful Of Blues, Duke Robillard), Kas Kasenoff, Ephraim Owens (unter anderem Sheryl Crow, Mumford & Sons, Seth Walker, Tedeschi Trucks Band) oder Doug James (Mark Hummel, Hubert Sumlin, Eddy Clearwater, Bryan Lee) den Weg in jazzige Gefilde, was der einen oder anderen Nummer eine besondere Stimmung gibt.
In diesem Zusammenhang muss natürlich auch die Sängerin Lou Ann Barton genannt werden. Oder, wenn auch nicht so häufig, die beiden Hammond-Männer Bill Willis (Freddie King, Pinetop Perkins und andere) beziehungsweise Mike Flanigin (Jimmie Vaughan Trio, Billy Gibbons).

Über die beiden CDs hinweg gibt es kaum Änderungen im Line-up.
Beständigkeit ist hier eine Trumpfkarte.
Bei der Song-Sammlung verbietet es sich förmlich schon, von Aussetzern zu sprechen. Der Jimmie Vaughan-Blues ist wie aus einem Guss.

Die beiden letzten Songs auf der zweiten CD, "Bad Bad Whiskey" sowie "Shake A Hand", letzterer abermals mit Lou Ann Barton, werden als Bonus Track beziehungsweise Live Bonus Track gelistet.
Darüber hinaus verpasst Jimmie Vaughan allen seinen Interpretationen der Fremdkompositionen seinen individuellen Stil.
Lieder, die man mit Ray Charles, Bobby Charles, Nappy Brown, Lloyd Price, Jimmy Reed oder Little Richard in Verbindung bringt, verfügen über den Jimmie Vaughan-Style.

Jimmie Vaughans Blues ist Blues vom Feinsten.
"The Pleasure’s All Mine" kann man auch beidseitig auslegen, denn das Vergnügen, die Freude liegt auch beim Hörer.
Bleibt gesund und nehmt euch zur Ablenkung Zeit für gute Musik.

Line-up Jimmie Vaughan:

Jimmie Vaughan (guitar, harmonica, vocals)
Lou Ann Barton (vocals – CD 1 – #2,3,5,8,9,12, CD 2 – #2,6,9,16)
Derek O’Brien (guitar – CD 1 – #3,7,10,13, CD 2 – #6)
Billy Pitman (rhythm guitar – CD 1 – #1,4,6,12,14,15, CD 2 – #1-5,7-16)
George Rains (drums – CD 1 – #1-15, CD 2 – #1-16)
Ronnie James (bass – CD 1 – #1-15, CD 2 – #1-16)
Bill Willis (Hammond B3 – CD 1 – #2,5,7,10,13,15, CD 2 – #13, vocals CD 1 – #15)
Mike Flanigin (Hammond B3 – CD 1 – #8, CD 2 – #14, vocals CD 2 – #14)
Greg Picollo (tenor saxophone – CD 1 –  #1,3-15, CD 2 – #1-12,14-16)
Kas Kasenoff (baritone saxophone – CD 1 – #1,3-10,12-15, CD 2 – #14)
Doug James (baritone saxophone – CD 2 – #1-12,15,16)
Ephraim Owens (trumpet – CD 1 – #3-6,9,10,13,15, CD 2 – #14)

Tracklist "The Pleasure’s All Mine":

Gesamtspielzeit: 51:05 (CD 1), 54:00 (CD 2), Erscheinungsjahr: 2020