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John Blek / The Embers – CD-Review

John Blek / The Embers

Eine Stimmung, die mich erinnert an die gute alte Zeit der Siebziger, als Singer/Songwriter wie Nick Drake oder Mickey Newbury mit stark individuell geprägter Musik die Szene bereicherten, Künstler, die sich abhoben vom Mainstream. So geht es mir ebenfalls mit John Blek, dem Singer/Songwriter aus Cork/Irland. "The Embers" ist bereits sein fünftes Album, und dennoch scheint er relativ unbeachtet worden zu sein.

Das ist schade, denn seine ruhige Musik strahlt sehr viel Emotion aus, ist in all' ihrer relativen Reduziertheit sehr kraftvoll in ihrem poetisch-lyrischen Ausdruck. Bleks Stimme ist nicht sehr kraftvoll, eher zurückgehalten und in sich gekehrt wirkend. Doch strahlt sie im Verbund mit der zarten Instrumentierung der Musik eine harmonische Dichte aus, die viel Wärme beinhaltet. Und so kann man sich schnell einlassen auf die zärtlich klingende Musik, mitgetragen vom akustischen Gitarrenspiel des Protagonisten.

Inspiration scheint auch von neuzeitlichen Strömungen geflossen zu sein, ein wenig erinnert mich der eine oder andere Song an solche des Kollegen Glen Hansard. Dazu liegen die Quellen natürlich im Folk, sei es aus Irland, Schottland, England oder den USA. Durch die ganze Platte zieht sich eine Atmosphäre eines angenehmen warmen lauen Windes, der seine Botschaften mit sich trägt und sie von Blek musikalisch filigran einkleiden lässt.

Besonders angenehm wird es zum Beispiel auch dann, wenn sich der Musiker auf ein Duett mit Mick Flannery, dem irischen Singer/Songwriter,  einlässt. So gerät "Revive" zu einem melancholischen Höhepunkt der Platte. Sehr gut gelungen ist auch der Einsatz von Klarinetten, die gerade bei diesem Song die Stimmung besonders poetisch ausmalen.

Man spürt, dass die Gestaltung der Musik sehr sorgfältig und mit emotionalem Einsatz ausgeführt wurde, so entstand eine kleine schillernde Perle, die wahrscheinlich im Meer der großen glänzenden und hochgejubelten Namen des Genres unbeachtet bleiben wird. Schade, dass hat John Blek nicht verdient!


Line-up John Blek:

John Blek (guitar, vocals, producer, songwriter)
Brian Casey (piano, bass guitar, organ, guitar, producer, recording engineer, mixing engineer)
Davie Ryan (drums, percussion)
Matthew Berrill (clarinet, bass clarinet)
Mick Flannery (vocals – #6)

Tracklist "The Embers":

  1. Empty Pockets
  2. Death & His Daughter
  3. Ciara Waiting
  4. Flame
  5. Old Hand
  6. Revived
  7. Hell or High Water
  8. The Haunting
  9. Walls

Gesamtspielzeit: 34:37, Erscheinungsjahr: 2019

Über den Autor

Wolfgang Giese

Hauptgenres: Jazz, Blues, Country
Über mich: Althippie, vom Zahn der Zeit geprägt, offen für ALLE Musikstile
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Mail: wolfgang(at)rocktimes.de

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