Um kurz nach 21:00 Uhr war Showtime im blues, Rhede. Die John-F. Klaver Band gab nicht zum ersten Mal ihre Visitenkarte in dieser herrlichen Location ab. RockTimes hatte die Gruppe bereits Anfang 2012 bei einem Konzert im Blues Moose Café in Groesbeek auf dem Schirm.
2011 und 2013 war man der Gewinner der »Dutch Blueschallenge« und 2015 stand der Musiker bei der Preisverleihung für den »Best Dutch Bluesguitarist« an der Spitze des Tableaus.
2007 startete der Künstler mit dem John-F. Klaver Trio, aus dem dann die John-F. Klaver Band wurde. In dieser Band setzt man auf Kontinuität, denn die Bassistin Iris Sigtermans, Tastenmann Pascal Lanslots und Robert-Jan van Schoonaker gehören schon seit geraumer Zeit zum Line-up der Formation. Das erste Album "Jetpepper" (2008) ließ auch nich lange auf sich warten und den Durchbruch schaffte man mit der Scheibe "Coming Back For More". Durch Wheels In Motion festigte man seine Reputation und 2014 kam dann "The Edge" auf den Markt.
John-F. Klaver ist auch bei Phil Bee’s Freedom aktiv.
Mit einem wunderschönen Groove und noch zurückhaltendem Wah Wah-Pedal-Einsatz geleitete "Maydell" die Zuschauer in ein Konzert, das viel Beifall und Anerkennung fand. John-F. Klaver ist nicht nur ein Meister auf den sechs Saiten seiner Arbeitsgeräte, sondern auch ein beeindruckender Sänger.
Bei der Auswahl der Songs für diesen Auftritt bildeten Lieder aus dem letztgenannten Album einen gewissen Schwerpunkt, aber mit weiteren Nummern aus Vorgänger-Alben war die Setlist sehr gut gefüllt.
Uptempo ging es mit "You Make Me Feel So Alive" weiter. Ein herrlich gesetztes Break führte direkt in eine von der Stimmung her ruhige Oase des Blues. Hier wurde man Zeuge der überzeugenden Stimme des Künstlers, der auch Gitarrenlehrer ist.
Mit einem eher moderaten Anfangs-Intermezzo auf der Gitarre wurde "Spoonful" zu einer fantastischen Standort-Bestimmung in Sachen Interpretation von Coversongs. Pascal Lanslots an der Hammond B3 mit einem echten Leslie-Lautsprecher ausgestattet, zauberte Läufe und Sounds aus der Orgel, dass sich vor Staunen die Kinnlade in Richtung Boden bewegte. Unglaublich, was der Mann drauf hatte. Er bewegte sich mit seinen Fantasien absolut auf Augenhöhe mit dem Bandleader.
Allerdings musste man in einem Atemzug auch die Bassistin Iris Sigtermans sowie Schlagzeuger Robert-Jan van Schoonaker Anerkennung zollen. Beide legten überhaupt erst den Grundstein für die herrlichen Solo-Ausflüge der Herren, die ganz links beziehungsweise ganz rechts ihre Bühnen-Positionen hatten.
Das unmittelbar danach folgende "Crossroads" war der nächste, sehr gelungene Ausflug in die Blues-Geschichte. Robert Johnson applaudierte aus dem Jenseits und twitterte seine Freude über diese tolle Jetztzeit-Interpretation gleich nach dem letzten Ton des Songs.
Mit "Heartful Of Blues" kühlte man das 12-Takter-Eisen von der Schlagzahl her deutlich ab. Slow Blues war angesagt. Oh, wie wunderschön beeindruckte hier das Zusammenspiel des Quartetts und man war von den Socken, in welcher Länge dieses Stück zelebriert wurde und sich zu einem weiteren echten Genuss entwickelte. Tasten- und Saiten-Fantasien faszinierten die Zuschauer in gefühlten zehn Minuten. Ein weiterer langsamer Blues wurde später mit "Peace Of Mind" serviert.
Die John-F. Klaver Band stand während der insgesamt sechzehn Songs aber nicht nur für den lupenreinen Blues. Immer wieder waren sowohl der Gitarrist als auch Pascal Lanslots auf wunderschön artikulierten jazzigen Phasen unterwegs. Solche Abstecher waren so etwas wie die etwas anderen Perlen an der glitzernden Live-Blues-Kette. Im zweiten Teil des Gigs waren "Lovin' Cup" mit einer eingeschobenen Latin-Stimmung und einem Drum-Solo zum Schluss sowie die weitere Robert Johnson-Komposition "32/20 Blues" geniale Belege für eine tolle Band. Der Twin-Sound von Hammond und E-Gitarre machte "Devil Woman" zu einem Hinhörer und dann lieferte der Vierer eine Funk-Nummer ab, die passender Weise auf den Namen "Dynamite" hörte. Die "Dust"-Zugabe war heftiger Blues Rock mit einem fernöstlichen Intermezzo versehen. Die John-F. Klaver Band kreiste beim Konzert im blues, Rhede nicht um Ausrufezeichen, sie setzte sie, eins nach dem anderen.
Wir bedanken uns bei André Knoch für die problemlose Akkreditierung.
Line-up John-F. Klaver Band:
John-F. Klaver (guitars, vocals)
Pascal Lanslots (Hammond B3, keyboards)
Iris Sigtermans (bass)
Robert-Jan van Schoonaker (drums)
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